Sogar die Stoppuhr streikt Ein völlig verkorkster Rennsonntag für Rosberg
Es war alles angerichtet für den zweiten Hockenheim-Sieg von Nico Rosberg. In allen Trainings und im Qualifying zum Großen Preis von Deutschland der Formel 1 hatte er die Bestzeit herausgefahren. Doch nach dem Rennen stand
Oben bei der Siegerehrung jubelte sein Teamkollege Lewis Hamilton, der mit seinem Erfolg seinen Vorsprung von 6 auf 19 Punkte ausbaute. Die letzten vier Grand Prix hat der Weltmeister nun für sich entschieden, sechs der letzten sieben.
"Hatte megadurchdrehende Räder"
Verloren hatte Rosberg den Kampf in Hockenheim wie schon in der Vorwoche in Ungarn bereits gleich, als die roten Ampeln erloschen. „Ich verstehe nicht, warum. Ich habe alles wie beim Probestart gemacht, und dort lief alles gut. Dann ging es aber völlig daneben. Ich hatte megadurchdrehende Räder“, klagte Rosberg über seinen Start.
Hamilton und die beiden Red Bulls von Daniel Ricciardo und Max Verstappen waren da an ihm vorbeigezogen, jene drei Piloten, die am Ende dann auch auf dem Podium standen.
Strafe für Überholmanöver
Doch auch im Rennen ging es mit den Rückschlägen weiter. Beim Überholen von Max Verstappen drängte er den Red Bull von der Strecke, Rosberg hatte zu spät eingelenkt. Die Rennkommissare brummten ihm eine Fünf-Sekunden-Strafe auf.
Rosberg war sich keiner Schuld bewusst. "Das war ein guter Kampf. Ich war überrascht, dass ich bestraft wurde. Damit habe ich nicht gerechnet", sagte Rosberg. Im Gegenteil: Er kritisierte sogar Verstappen: "Ich fand es eher schlecht von ihm, dass er wieder den Zacken beim Bremsen reingehauen hat. Wir hatten Freitag eigentlich diskutiert, dass das nicht erlaubt ist, weil man nur schwierig reagieren kann."
Rosberg beteuerte, dass er den Konkurrenten "nicht von der Strecke fahren wollte". Ein wenig Einsehen hatte er dann allerdings schon: "Natürlich wollte ich es so machen, dass es nicht sehr viel Platz gibt, aber ich war mit der Lenkung am Anschlag. Ich konnte nicht enger lenken, von daher war ich dann zu weit draußen."
Selbst die Stoppuhr spielt nicht mit
Als der WM-Zweite dann zum Reifenwechsel an die Box kam, warteten die Mechaniker deutlich länger wie wegen der Strafe vorgeschrieben, ehe sie mit ihrer Arbeit begannen. "Die Stoppuhr hat nicht funktioniert. Sie lief nicht los", erläuterte Teamchef Toto Wolff. Sein Team habe dann "auf Nummer sicher" gehen wollen.
So wurden aus fünf Sekunden acht - das i-Tüpfelchen auf einen verkorksten Rennsonntag. "Es war ein harter Tag", merkte Rosberg an, um sich dann in die Sommerpause zu verabschieden.