Hansa Rostock atmet durch: Durch eine Stundung von Steuerschulden in Höhe von 4,5 Millionen Euro hat sich der abstiegsbedrohte Zweitligist im Kampf gegen seine Finanzprobleme erst einmal etwas Luft verschafft. Wie der Verein mitteilte, einigte sich Hansa mit seinen Gläubigern aus der Politik und reichte bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) die geforderten Unterlagen zur Sicherstellung seiner Zahlungsfähigkeit ein.
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Der Verein rechnet mit einer baldigen Antwort. "Ich bin zuversichtlich, dass Hansa Rostock die Auflage zur Überprüfung der wirtschaftlichen Situation der DFL somit erfüllt", sagte Hansas Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann nach einem Treffen mit führenden Politikern der Stadt Rostock.
Team kann verstärkt werden
Oberbürgermeister Roland Methling und die Fraktionsvorsitzenden der Parteien hatten im Rostocker Rathaus Grünes Licht für die Stundung gegeben. Die ohnehin schon schwierige finanzielle Lage des mit 16 Millionen Euro verschuldeten Klubs hatte in der vergangenen Woche noch ein Urteil des Bundesfinanzhofes dramatisch verschärft. Danach muss der letzte Meister der DDR 4,5 Millionen Euro Steuern nachzahlen. Daraufhin hatte die DFL die Unterlagen angefordert. Mit der Stundung dürfte auch die Transfersperre, die die DFL gegen den Verein verhängt hatte, aufgehoben werden.
Schwede im Anflug?
Hansa kann die vom neuen Trainer Wolfgang Wolf vor allem für den Sturm geforderten Verpflichtungen in Angriff nehmen. Heißester Kandidat ist anscheinend der Schwede Freddy Borg, der seit einigen Tagen zum Probetraining in Rostock weilt. Doch Hansa ist noch lange nicht gerettet. Das weiß auch Hofmann. "Das ist ein erster, wichtiger Etappenerfolg, aber die zweite Etappe ist entscheidend", wird der Klubboss in der "Ostsee-Zeitung" zitiert. Es habe "eine klare Botschaft gegeben, dass man helfen will - die Signale sind da."
Sportliche Lage weiterhin prekär
Laut Angaben des Vereins sollen die weiteren Maßnahmen, die notwendig seien, um die Lizenz für die nächste Spielzeit zu erlangen, im Laufe der Rückrunde detailliert mit allen Gläubigern ausgearbeitet werden. "Somit soll die Zahlungsfähigkeit des Vereins über den 30. Juni 2012 hinaus sichergestellt werden", hieß es weiter. Entscheidend dürfte bei allen finanziellen Problemen auch die sportliche Leistung der Mannschaft in der Rückrunde sein. Mit lediglich zwölf Punkten und nur einem Sieg stehen die Rostocker auf dem vorletzten Tabellenplatz.