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MSV Duisburg droht Absturz in die Oberliga: Entscheidung Anfang Juli


Dem MSV Duisburg droht der Absturz in die Oberliga

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 21.06.2013Lesedauer: 3 Min.
MSV Duisburg kämpft nach Zwangsabstieg um Drittliga-LizenzVergrößern des BildesMSV Duisburg kämpft nach Zwangsabstieg um Drittliga-Lizenz (Quelle: dpa-bilder)
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Die Schockstarre ist beim MSV Duisburg einer kräftigen Aufbruchstimmung gewichen. Nach dem besiegelten Zwangsabstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga arbeiten die Zebras in Malocher-Manier an einer Drittliga-Lizenz. "Wir haben längst damit begonnen, die Planungen für 3. Liga voran zu treiben und erste Gespräche mit Sponsoren geführt", sagte der Vereinsvorsitzende Udo Kirmse. Das Zittern um die Zukunft geht bei dem Traditionsklub aber weiter. "Ohne Lizenz käme die Insolvenz, und ich glaube nicht, dass wir als Verein die Bedingungen für die vierte Liga erfüllen könnten", sagte Kirmse. "Dann müssten wir unsere zweite Mannschaft abmelden und in der Oberliga spielen."

Entscheidung Anfang Juli

Der MSV befindet sich nahe dem Nullpunkt. Nachdem das Ständige Schiedsgericht die Zweitliga-Lizenzverweigerung durch den Ligaverband für den MSV bestätigte, muss der Verein bis zum 5. Juli in einem verkürzten Lizenzierungsverfahren die Teilnahmebedingungen für die 3. Liga beim DFB erfüllen. Die für die 2. Liga gemachten Spieler- und Sponsorenverträge haben für die 3. Liga zumeist keine Gültigkeit.

Die Lizenzunterlagen für die dritte Liga seien bereits an den DFB geschickt worden, bestätigte Geschäftsführer Björn Scheferling auf einer Pressekonferenz: "Wir haben die Unterlagen fristgerecht eingereicht." Präsident Kirmse warnte allerdings vor zu viel Euphorie: "Wir wissen, dass das eine Herkules-Aufgabe wird, aber die fünfte Liga kann einfach keine Option sein, das wäre für Duisburg und den Standort eine Katastrophe", konstatierte Kirmse. Die ganze Unterstützung, die es auf der Ziellinie von den Fans gab, müsse mitgenommen werden.

MSV-Baustellen: Finanzen, Personal, Bestimmungen, Fristen

Vorerst hat der MSV keine Lizenz, wenig Geld und maximal Bruchteile einer Mannschaft. "Wir haben keine Zeit, unsere Wunden zu lecken, der Blick muss nach vorne gehen", meinte Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Marbach. Die durch die DFL für die Zweitliga-Lizenz beanstandeten Defizite, in denen dem MSV eine unzureichende Liquidität bescheinigt wurde, können für das Aufnahmeverfahren in der 3. Liga korrigiert werden. Allerdings fehlen künftig wichtige Einnahmequellen. In der Drittklassigkeit kann der Klub nur mit Fernsehgeldern von rund 700.000 Euro planen, in der 2. Liga gab es für die TV-Rechte 4,5 Millionen Euro.

Marbach ist jedoch zuversichtlich, dass er ausreichend Sponsoren gewinnen und eine Mannschaft aufbauen kann, die in der 3. Liga besteht. Sportdirektor Ivica Grlic habe ihm bereits die Zusage gegeben, dass er zu "150 Prozent Duisburger bleibt". Mit Hilfe des Ex-Profis, der im Umfeld viel Rückhalt genießt, sollen bis zu 15 Spieler aus dem sich auflösenden Zweitliga-Kader gehalten werden. Als erste hatten sich Keeper Roland Müller und Mittelfeldmann Tanju Öztürk bereiterklärt, in der 3. Liga zu bleiben.

Direkter Wiederaufstieg kein Thema

"Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Wir wollen eine junge Mannschaft mit Perspektive formen. Hinzu kommen erfahrene Spieler, die sich einbringen", erklärte Marbach. Auch die Zusammenarbeit mit Coach Kosta Runjaic soll nach Möglichkeit verlängert werden. "Keiner aus dem Trainerteam hat Abflug-Gedanken geäußert. Bei uns stimmt die Chemie", sagte Marbach. Ein direkter Wiederaufstieg sei für ihn angesichts der erschwerten Bedingungen vorerst jedoch kein Thema: "Die Zeit der großen Versprechungen hat der MSV hinter sich."

Verhandlungen über Schuldenschnitt

Bereits in der kommenden Woche wollen die Klubverantwortlichen erste Fakten schaffen. Mit Gläubigern soll über einen Schuldenschnitt verhandelt werden. Klar sei zudem, dass der MSV die jährliche Stadionmiete von 4,5 Millionen Euro in der 3. Liga erst recht nicht stemmen kann. "Es ist völlig undenkbar, dass wir mit vier bis fünf Millionen Euro Miete in die dritte Liga gehen. Da sollte man realistisch sein und am besten gleich eine Null streichen", stellte Marbach klar. Der Klub hofft auf Unterstützung von der Stadt Duisburg.

Möglicherweise Regressforderungen gegen gefeuerten Geschäftsführer

Die Fokussierung auf die Drittliga-Lizenz drängte die Frage nach der Verantwortung für Duisburgs Desaster weitgehend in den Hintergrund. Ohne Scheferlings Vorgänger Roland Kentsch namentlich zu nennen, stellte Marbach allerdings den in der Vorwoche gefeuerten Geschäftsführer an den Pranger und schloss Regressansprüche nicht aus. "Wir hatten keine Chance, weil die DFL korrekt gehandelt und der MSV schlecht gearbeitet hat", sagte Marbach. "Wir haben die Lizenz am Stichtag 23. Mai und nicht am Mittwoch in Frankfurt verloren, denn Stand heute hätten wir die Lizenz für die zweite Liga bekommen." Das Geld sei ja paradoxerweise da. "Es ist doch klar, dass nicht alles rund gelaufen ist, und dafür muss es Schuldige geben. Ob das auch ein juristischer Straftatbestand ist, müssen wir prüfen."

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