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Markus Kauczinski: Mit vierfachem Anlauf zum Erfolgstrainer


Mit langem Anlauf zum Erfolgscoach
"Markus Kauczinski wird Bundesliga-Trainer werden"

t-online, nh

05.02.2014Lesedauer: 4 Min.
Markus Kauczinski und der KSC erlebten ein nahezu perfektes Kalenderjahr 2013.Vergrößern des BildesMarkus Kauczinski und der KSC erlebten ein nahezu perfektes Kalenderjahr 2013. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Von Nico Herold

Am Wochenende beendet die 2. Liga ihre Winterpause. Vor den letzten 15. Spieltagen der Saison stellt t-online.de besondere Trainer-Typen vor, die mit ihren Klubs den Aufstieg im Visier haben. Teil 4 ist Markus Kauczinski vom Karlsruher SC gewidmet.

Es ist eine harmonische Ehe zwischen dem Karlsruher SC und Markus Kauczinski. Aber eine, die einen gehörigen Anlauf und mehrere Versuche benötigte. Im Nachhinein kann man sagen: Der KSC und Kauczinski gehören zusammen. Bis das jedoch allen Beteiligten klar wurde und der langjährige Jugendtrainer endlich den Chefsessel besteigen durfte, verging eine lange Zeit und viele Trainer kamen und gingen beim badischen Traditionsverein.

Seit 2001 arbeitet Kauczinski schon beim KSC. Von der B- über die A-Jugend ging der Weg in die Reservemannschaft des Vereins. "Beim KSC haben mich viele Menschen gefördert, dafür bin ich dankbar", sagt der gebürtige Gelsenkirchener im Gespräch mit t-online.de, "aber ich habe das auch verdient, weil ich immer hart gearbeitet habe."

Nur mit dem Sprung zu den Profis wollte es nie so recht klappen. Dreimal innerhalb von nur zwei Jahren sprang er als Interimstrainer ein, nachdem mal wieder ein Übungsleiter den Wildpark hatte verlassen müssen. Bleiben durfte er trotz regelmäßig guter Ergebnisse nie. Immer wieder ging es zurück zur U23. Das Problem: Lange Zeit besaß Kauczinski keine Trainerlizenz für die Bundesligen.

Oliver Kreuzer befördert Kauczinski zum Cheftrainer

Das änderte sich im März 2012. Und nicht nur das: Innerhalb weniger Tage bestand er die Prüfung zum Fußballlehrer und wurde nur vier Tage später nach der Entlassung von Jörn Andersen von Sportdirektor Oliver Kreuzer zum neuen Cheftrainer ernannt. Beim vierten Mal nun endlich langfristig. "Ich bin Oliver bis heute noch dankbar für das Vertrauen. Er wird immer ein Teil meines Weges sein", sagt Kauczinski.

Doch der Start im Profifußball begann mit einem herben Dämpfer: dem Abstieg in die dritte Liga. Viel zu retten war allerdings nicht mehr als die Mission begann. Das Motto nach dem Abstieg war nur: Mund abwischen und wieder aufsteigen. Und das gelang ihm in beeindruckender Manier. Nach einem holprigen Start begann sein Team einen unaufhaltsamen Siegeszug.

Kauczinski: "Waren über Platz vier nicht überrascht"

Zurück in der 2. Bundesliga, formte Kauczinski gemeinsam mit dem neuen Sportdirektor Jens Todt ein Team, das auf Anhieb in die Spitzengruppe der Liga vorstieß und punktgleich mit dem Drittplatzierten Kaiserslautern in die Winterpause ging. Für den Trainer nicht ganz unerwartet: "Wir waren nicht überrascht, dass wir zur Winterpause auf Platz vier standen, da wir gezeigt haben, dass wir zu besonderen Leistungen fähig sind." Diese Leistungen fordert Kauczinski von seinen Spieler immer wieder ein, denn er weiß auch: "Wenn wir nicht am Limit spielen, dann verlieren wir. Dann sind wir eine Mannschaft wie viele andere auch."

Das Erste, was er anpackte war die Defensive. War der KSC vor Kauczinskis Amtsantritt 2012 noch die Schießbude der zweiten Liga, begann der 43-Jährige kontinuierlich das Defensivverhalten seiner Elf zu verbessern. In der 3. Liga stellte der KSC schon die beste Abwehr, in der laufenden Zweitliga-Saison hat nur der Klassenprimus aus Köln weniger Gegentreffer kassiert. Für Kauczinski kein Zufall: "Das Abwehrverhalten ist die Basis. Es ist auch ein bisschen das Geheimnis unseres Erfolges, da wir individuell nicht stärker sind als andere Mannschaften."

Vertrag verlängert bis 2016

Individuell stärker als die meisten war Hakan Calhanoglu. Der Abgang des Eigengewächses im Sommer zum HSV war ein herber Verlust. "Er war eine besondere Persönlichkeit", so Kauczinski, "jedoch war er auch nicht alleine der Vater des Erfolges." Es schwingt Stolz mit, wenn der langjährige Jugendtrainer und -koordinator über ehemalige KSC-Spieler redet, die jetzt in der Bundesliga für Furore sorgen.

Auch Sportdirektor Jens Todt schwärmt von dem Mann, den er im vergangenen Sommer mit einem Vertrag bis 2016 ausgestattet hat: "Es gibt bei ihm nie einen Zweifel daran, wer der Chef in der Kabine ist." Kauczinski wisse genau, wie er die Mannschaft anpacken muss: "Er hat eine gute Mischung aus Zug, den er in die Mannschaft bringt und Herzlichkeit mit der Truppe."

Todt: "Markus wird Bundesliga-Trainer"

Der "absolute Fachmann" (Todt) weckt dadurch auch Begehrlichkeiten in der Bundesliga. Es gebe immer wieder Anfragen, so Kauczinski, aber momentan fühle er sich "beim KSC sehr wohl." Und für den Fall, dass er doch den Verein wechseln sollte, dann zähle nicht das Geld oder der Name des Vereins, sondern das Vertrauensverhältnis. "Ich muss merken, dass sie mich wirklich wollen. Ich würde mich nicht scheuen vor der Bundesliga. Aber es muss passen." Beim KSC könne er "er selbst sein. Und das ist sehr viel wert im Fußball."

Der Bundesliga-Traum könnte ja sogar schon im Sommer verwirklicht werden, auch wenn sie daran nicht so wirklich glauben wollen rund um den Wildpark. "Die Zeit wird zeigen, ob wir konstant spielen können", so Kauczinski. Aber wenn es dann doch nicht reicht, ist am Karlsruher Adenauerring niemand enttäuscht.

Dass der Trainer für Höheres berufen ist, da ist sich Jens Todt ganz sicher: "Markus wird Bundesliga-Trainer werden." Und fügt mit einem Grinsen hinzu: "Wir hoffen sehr, dass er es mit dem KSC wird." Nur dieses Mal sollte der nächste Schritt in der Karriereleiter von Markus Kauczinski nicht wieder vier Anläufe und viel Zeit benötigen.

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