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RB Leipzig: Aus Protest wurde blanker Hass


Drohungen und Ausschreitungen
RB Leipzig: Der Hass erreicht den Red-Bull-Klub

Von t-online
Aktualisiert am 10.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Plakat von Karlsruher Fans gegen RB Leipzig.Vergrößern des BildesPlakat von Karlsruher Fans gegen RB Leipzig. (Quelle: Stockhoff/imago-images-bilder)
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Zu Beginn der laufenden Zweitliga-Saison war der Protest gegen den ambitionierten Aufsteiger RB Leipzig meistens noch kreativ. St. Pauli-Fans reisten in alten Trikots ihres Vereins an, um die Tradition auszudrücken und die Anhänger von Union Berlin kleideten sich ganz in schwarz, demonstrierten so gegen die "Totengräber" des Fußballs. In jüngster Zeit wurde aus diesem Protest im Unterhaus blanker Hass. Eine Entwicklung die nun beim Auswärtsspiel der Sachsen in Karlsruhe einen traurigen Höhepunkt erreichte.

Nachdem bereits vor der Partie ein Brief in der Geschäftsstelle der Leipziger einging, in dem eine Gruppe Karlsruher die RB-Fans ausdrücklich davor warnte die Auswärtsfahrt anzutreten, schlug am Spieltag selbst auch den Spielern und Offiziellen der pure Hass entgegen.

Rangnick mit Farbbeuteln beworfen

Vermummte stürmten vor der Begegnung das Hotel, in dem Team und Betreuer logierten. Nach dem Spiel konnte der Mannschaftbus, eskortiert von der Polizei, erst um 23.30 Uhr den Stadionbereich verlassen. Zu den Vorkommnissen rund um die Partie in Karlsruhe sagte ein Leipziger Pressesprecher: "In der Reihe der Verfehlungen bedeutet das einen neuen Tiefpunkt."

Sportdirektor Rangnick forderte während der Partie: "Es ist der Zeitpunkt gekommen, wo es allerhöchste Zeit ist, über entsprechende Maßnahmen nachzudenken." Er selbst wurde nach der Begegnung im Wildpark von aggresiven Anhängern des KSC daran gehindert, das Stadion mit seinem Dienstwagen zu verlassen und dabei mit Farbbeuteln beworfen. Laut Polizei wurden gegen vier Fans Platzverbote ausgesprochen. Während des Spiels hing im Fanblock des KSC ein eindeutiges Plakat: "Rangnick: Hure des modernen Fussballs!"

Mateschitz in Nazi-Uniform

Den Auftakt der schweren Entgleisungen gegen den Brause-Klub stellte das Heimspiel von Erzgebirge Aue gegen die Leipziger dar. Beim Auftakt nach der Winterpause hatten einige Fans für kurze Zeit ein Transparent hochgehalten, auf dem Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz in Nazi-Uniform dargestellt worden war. Auf einem Banner stand außerdem: "Ein Österreicher ruft und ihr folgt blind, wo das endet weiß jedes Kind. Ihr wärt gute Nazis gewesen!"

Kurz darauf mussten die RB-Verantwortlichen ein Trainingscamp des Vereins für Jugendliche in Halle/Saale absagen. Nachdem auf sozialen Netzwerken unter anderem dazu aufgerufen wurde, das Sportgelände zu zerstören, hatten der Zweitligist und der ortsansässige Verein SG Motor Halle die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen gestrichen.

Wird der Hass noch schlimmer?

So schlimm diese beiden Aktionen auch waren: am eigenen Leib mussten Spieler und Verantwortliche noch keine Konsequenzen fürchten. Das hat sich nun in Karlsruhe geändert. Es bleibt zu hoffen, dass die Vorkommnisse in der Fächerstadt eine Ausnahme bleiben und der Hass gegenüber den Leipzigern nicht noch schwerwiegendere Ausmaße annimmt.

DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit fordert daher: "Das Kesseltreiben muss irgendwann einmal ein Ende haben. Wenn die Stimmung gegen RB in Anfeindungen oder Drohungen ausartet, dann ist das eindeutig ein Schritt zu viel."

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