Düsseldorf (dpa) - Tabellen-16. gegen Liga-Schlusslicht: Das traditionsreiche West-Derby Fortuna Düsseldorf gegen den MSV Duisburg steht im Zeichen des Abstiegskampfes.
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Frank Kramer weiß genau, was seine Mannschaft erwartet. "Entscheidend ist nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung derjenigen, die auf dem Platz stehen. Natürlich wird das ein Fight", prognostizierte der Trainer des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf vor dem Derby am Freitag (18.30 Uhr) gegen den MSV.
Beide Traditionsclubs eint die Erinnerungen an gemeinsame, teils glorreiche Bundesliga-Zeiten ebenso wie die von Sorgen geplagte Gegenwart. Neben dem sportlichen Aspekt liegt nach dem Terrorakt in Paris und der Absage des Länderspiels Deutschland gegen die Niederlande ein Hauptaugenmerk auf der Sicherheit.
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Da das Derby von der Polizei allerdings ohnehin als "Risikospiel" eingestuft worden war, sind keine weiteren Maßnahmen geplant, sagte ein Vereinssprecher am Donnerstag. 32 000 Zuschauer werden erwartet.
Als Tabellen-16. hat die Fortuna vor dem 15. Spieltag fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Duisburg. In Düsseldorf wird das als besonders miserabel wahrgenommen. Deftige Pleiten und desolate Leistungen wie beim jüngsten 0:4 beim FC St. Pauli schlagen im Umfeld der Fortuna auf das Gemüt. Zu Wochenbeginn hatten die Profis beim Training wieder mal Besuch von einer Fangruppe. "Kämpft oder geht", lautete die Botschaft auf einem Transparent der Fans.
Die Negativbilanz mit erst drei Saisonsiegen und zwölf Punkten, dazu die 1:5-Pleite im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg bringt auch den Job von Kramer in Gefahr. Das Fachwissen des Trainers wird zwar allgemein geschätzt, doch in der Zwischenbilanz trägt die Arbeit wenige Früchte. "Ich kümmere mich nur um die Sachen, die ich beeinflussen kann und arbeite hart mit der Mannschaft", meinte Kramer.
Der Coach will derlei Gedankengänge nicht an sich heran kommen lassen. Fortuna-Manager Rachid Azzouzi stellt sich öffentlich hinter Kramer und appelliert an den Zusammenhalt: "Wenn wir als Einheit auftreten, wird es für Duisburg brutal schwierig." Doch als Einheit präsentierte sich die Fortuna in dieser Saison bislang nur selten.
Der MSV rangiert vor dem "Kellerduell" faktisch viel tiefer in der Abstiegszone, kann sich mental aber im Vorteil sehen. Nach vollzogenem Trainerwechsel Anfang November von Gino Lettieri zu Ilja Gruew zeigten die zuvor betont verhalten agierenden "Zebras" eine Leistungssteigerung. "Die Saison ist noch lang, es ist nichts verloren. Oft sind es Kleinigkeiten, die am Ende über Erfolg oder Misserfolg entscheiden", erklärte Gruew. Beim 1:1 gegen Tabellenführer SC Freiburg tankten seine Spieler zuletzt viel Selbstvertrauen.
Freiburg empfängt am Sonntag (13.00 Uhr) den SC Paderborn und will ganz oben bleiben. In den bisherigen vier Liga-Partien unter der Regie von Trainer Stefan Effenberg ist Paderborn allerdings noch ohne Niederlage. Die mit Freiburg punktgleichen Verfolger St. Pauli (gegen 1860 München) und RB Leipzig (Arminia Bielefeld) treten auswärts an und lauern auf einen Ausrutscher der Breisgauer. Der VfL Bochum will nach vier Spielen in Serie ohne Sieg am Freitag seine Mini-Krise gegen Union Berlin beenden und wieder zur Spitzengruppe aufschließen.