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Schalkes Wurfattacken auf Markus Merk: Drei Festnahmen


Bundesliga - FC Schalke 04
Wurfattacken auf Markus Merk: Drei Festnahmen

Von dpa, t-online
16.10.2011Lesedauer: 3 Min.
2001 noch Schiedsrichter, heute Sky-Experte, der wegen 2001 Schutz braucht: Dr. Markus Merk (Mitte).Vergrößern des Bildes2001 noch Schiedsrichter, heute Sky-Experte, der wegen 2001 Schutz braucht: Dr. Markus Merk (Mitte). (Quelle: dpa-bilder)
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Der Werfer eines Billardkugel-Anhängers beim Bundesligaspiel des FC Schalke 04 gegen den 1. FC Kaiserslautern muss einem Medienbericht zufolge mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. "Wir haben gegen den Täter ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter, gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Zur Täterermittlung bedarf es nun einer Auswertung der Bilder", sagte der Gelsenkirchener Polizei-Sprecher Konrad Kordts dem Internetportal "Sport Bild online".

Einige Schalke-Fans hatten dem ehemaligen Schiedsrichter Markus Merk einen ungemütlichen Empfang bereitet. Aus der Südkurve der Veltins-Arena waren beim 2:1-Erfolg der Gäste neben dem Billardkugel-Anhänger auch Getränkebecher in Richtung des TV-Experten geflogen. Deshalb hatten Sicherheitskräfte den 49-Jährigen mit Regenschirmen geschützt.

Platzverweis für Becherwerfer

Auch den Werfern der Bierbecher drohen Konsequenzen. "Wir haben drei Täter dingfest machen können. Sie wurden kurzfristig festgenommen. Gegen sie wird ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter, gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Sie haben zudem einen Platzverweis erhalten", sagte Kordts.

Merk und die Nachspielzeit in Hamburg

Auch zehn Jahre nach der "Sekunden-Meisterschaft", die eben nicht nach Gelsenkirchen, sondern München ging, kocht die Schalker Seele. Im damaligen Saison-Finish pfiff Merk in Hamburg die Partie des Titelverteidigers FC Bayern, während Schalke parallel im alten Parkstadion die SpVgg Unterhaching zu Gast hatte und seinen Teil mit einem spannenden 5:3-Sieg erledigte. Der erste Meistertitel seit 1958 war zum Greifen nahe - bis zur Nachspielzeit in Hamburg. In der Nachspielzeit spielte im alten Volksparkstadion HSV-Verteidigers Tomas Ujfalusi den Ball zum damaligen HSV-Torwart Mathias Schober zurück. Der vorherige und Heute-wieder-Schalker nahm die Kugel in die Hand. Das ist schon seit 1992 verboten. Merk gestand den Bayern einen Freistoß zu, den der Schwede Patrik Andersson versenkte. Auf Schalke mussten alle Spieler und Fans diesem Schuss ins Herz tatenlos zusehen und ihre gerade begonnene Meisterfeier abbrechen. Aus Freuden- wurden Tränen der Trauer und des Zorns. Seitdem ist Schalke "Meister der Herzen".

Stevens' Geste nutzt nichts

Zehn Jahre später also saß Merk als Mitglied des Sky-Teams neben dem Ex-Schalker Steffen Freund und dem früheren Frankfurter Bundesliga-Stürmer Jan Aage Fjörtoft, für Teile des Schalker Publikums quasi auf dem Präsentierteller. Sie interessierte es auch wenig, dass ihr verehrter Trainer seine Ankündigung wahr machte und Merk vor dem Anpfiff versöhnlich die Hand schüttelte. "Er war ein hervorragender Schiri, Hut ab", hatte die "Bild"-Zeitung Stevens im Vorfeld zitiert. "Er traf 2001 eine Entscheidung, die aus seiner Sicht in Ordnung war."

Sippel bringt Königsblau gegen sich auf

So wird es immer sein, und so war es auch mit Peter Sippel am neunten Spieltag auf Schalke. In dessen herausragender Entscheidung der ersten 45 Minuten lag ein Gutteil der Ursache für die miese Laune der Schalker: Sippel ahndete Ralf Fährmanns Einsteigen gegen Lauterns Stürmer Dorge Kouemaha nicht nur als Foul, sondern als so genannte Notbremse, also die Verhinderung einer klaren Torchance. Die Folge waren ein Strafstoß für die Roten Teufel und Rot gegen den Schlussmann des Revierklubs. Kaiserslauterns Kapitän Christian Tiffert übernahm die Verantwortung und traf in der 30. Minute zum 0:1.

Auch Sippels Konzessionsentscheidung rettet Schalke nicht

Darüber beruhigten sich Schalkes Fans erst, als Sippel - zu allem Überfluss Münchner - nach einer Stunde auch den Lauterer Rodnei wegen einer angeblichen Notbremse gegen Jurado per Roter Karte aus dem Verkehr zog. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar versenkte den fälligen Elfmeter zum 1:1-Ausgleich.

Kurz und prägnant kommentiert

Letztlich aber verließen die prima eingestellten und gewohnt kampfeswilligen Lauterer nach Kouemahas 1:2 in der 72. Minute als verdiente Sieger die aufgeheizte Arena. "Wir haben uns auch nicht aus der Bahn werfen lassen durch die sehr fragwürdige Elfmeter-Entscheidung mit Roter Karte", bemerkte der siegreiche Coach Marco Kurz - einer der legendären Schalker "Eurofighter" von 1997 - bei LIGA total!. "Auch der Schiedsrichter konnte uns heute nicht stoppen!"

Ein Fan hat sogar ein Geschenk für Merk

Nicht mehr wegen Sippel, aber wieder wegen Merk schallten auch lange nach Schlusspfiff leidenschaftliche "Merk, Du S.."-Rufe durchs Rund - weil Merk noch immer am Sky-Tisch saß und analysierte. Moderator Sebastian Hellmann nannte "die Anfeindungen, die Sie ertragen mussten, über die Maßen" und ließ eine Szene einspielen, die bereits vor dem Anpfiff von den Kameras eingefangen worden war. Sie zeigte einen Schalker Fan, der Merk nicht nur die Hand, sondern sogar seinen blau-weißen Schal reichte. Der Angefeindete meinte dazu: "Es ist toll, dass man einen spektakulären Abend mit einem positiven Bild beenden kann."

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