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Bundesliga: Das Abstiegsgespenst im Interview


Ein Gast, den kein Verein gern bei sich hat
Abstiegsgespenst im Stress: "Diesmal ist es extrem"

t-online, Sebastian Schlichting

07.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Kein gern gesehener Gast: Das Abstiegsgespenst geistert derzeit durch viele Stadien.Vergrößern des BildesKein gern gesehener Gast: Das Abstiegsgespenst geistert derzeit durch viele Stadien. (Quelle: Pius Koller/imago-images-bilder)
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Der Abstiegskampf in der Bundesliga wird immer dramatischer. Sechs Teams kämpfen noch um den Klassenerhalt. Wir haben mit jemandem gesprochen, der überall da ist, wo gezittert wird: dem Abstiegsgespenst. Obwohl es vor lauter Arbeit momentan kaum weiß, wo ihm der Kopf steht, hat sich das Gespenst kurz Zeit genommen. (Hier finden Sie das Restprogramm im Abstiegskampf)

Sie sind ein Kind der Bundesliga. Hatten Sie schon einmal so viel Stress wie diesmal?
Abstiegsgespenst: Vier Punkte Abstand zwischen den letzten sechs Teams nach dem 29. Spieltag, alle können hoffen – das ist echt extrem. Hoffentlich wird es bald ruhiger. Ich erinnere mich mit Schaudern an 1999. Da war ich vor dem letzten Spieltag richtig fertig. Ein Absteiger war noch offen, und es kamen noch so viele Teams in Frage, dass ich nicht wusste, was ich machen soll.

Was haben Sie gemacht?
Ganz ehrlich: Ich bin in meinem Schloss geblieben und habe mir die Schlusskonferenz im Radio angehört.

Das ist nicht Ihr Ernst.
Die Gefahr, im falschen Stadion zu sein und verhöhnt zu werden, war einfach zu groß. Ich habe auch meinen Stolz.

Haben Sie schon den kommenden Spieltag geplant?
Noch nicht endgültig. Ich gucke grad, wo ich vorbeischauen werde. Hannover 96 nehme ich jetzt endgültig auf meine Liste. Dafür streiche ich Werder Bremen und Eintracht Frankfurt dick durch.

Die Auswahl ist für den späten Zeitpunkt der Saison sehr groß.
Wem sagen Sie das. Normalerweise könnte ich jetzt mindestens einen Klub als Absteiger abhaken. Da ist meine Arbeit dann getan, und ich steuere in Ruhe das nächste Ziel an. In dieser Saison bin ich jedoch nur am Hin-und-Herfahren. Aber ich will mich nicht beschweren. Immerhin bin ich durch meine Tätigkeit in den letzten 50 Jahren weit herumgekommen in der Republik.

Zurück in die Gegenwart. Planungssicherheit für Sie sieht anders aus.
Leider. Nehmen Sie nur das Beispiel Eintracht Braunschweig…

…die als Letzter lediglich vier Punkte hinter Hannover 96 auf Rang 13 liegen…
Da hatte ich mich seit Saisonbeginn dauerhaft rumgetrieben. War schließlich Ewigkeiten nicht da. Ich muss sagen, da war man vergleichsweise freundlich zu mir. Genauso wie vergangene Saison in Fürth. Haben wohl beide mit mir gerechnet. Aber ich dachte, spätestens Anfang April könnte ich in Braunschweig abreisen.

Selbst ein Abstiegs-Experte kann irren. Nun zittert ein halbes Dutzend Klubs. Müssen Sie sich zerteilen?
Ich habe zwar als Gespenst ein paar besondere Fähigkeiten. Aber zerteilen gehört nicht dazu. Ich muss extrem gut planen, damit ich überall nochmal vorbei schaue. Ich will niemanden benachteiligen.

Indem Sie irgendwo fehlen?
Jeder würde sich freuen, wenn ich nicht da bin. Damit muss ich leben. Aber das geht nicht. Stellen Sie sich vor, ich gehe jetzt nur noch zum 1. FC Nürnberg. Da würden die sich doch zurecht fragen, warum ich nicht auch mal in Stuttgart oder Freiburg bin. Eines muss ich nämlich klarstellen: Ich bin kein gehässiges Gespenst. Mein Richtwert ist die Tabelle. Aber ich habe halt einen Job zu erfüllen. Gerüchte, ich sei parteiisch, wären Gift für mein Ansehen.

Sind Sie überrascht über bestimmte Stadien, die Sie diesmal ansteuern?
Den VfB Stuttgart hatte ich da unten nicht erwartet. Aber auch ich bin kein Hellseher. Und wenn ich irgendwo überraschend auftauche, macht es mir am meisten Spaß.

Wieso?
In Nürnberg oder Freiburg erschreckt sich doch keiner mehr, wenn ich aufkreuze. Fehlt nur noch, dass sie mir einen Tribünenplatz mit meinem Namen reservieren. Früher in Bielefeld, Bochum oder Cottbus haben sie mich schon geduzt. Aber in Stuttgart, da kann ich noch richtige Abstiegsangst verbreiten. Letztens habe ich übrigens Huub Stevens getroffen.

Ist Stuttgarts Trainer ein Bekannter von Ihnen?
So würde er das sicher nicht sehen. Er hat sich nur bedingt über das Wiedersehen gefreut. In Berlin hat ihn meine Anwesenheit vor vielen Jahren mal den Job gekostet. Dafür hat er mich ein paar Jahre später in Hamburg verjagt.

Wo Sie Hamburg ansprechen: Beim HSV sind Sie seit Jahren immer mal wieder vor Ort.
Aber nie bis zum Ende. Irgendwann hatte es sich immer ausgespukt. Mal sehen, ob ich diesmal die Oberhand behalte.

Ihr Tipp, mit der Erfahrung von fast 51 Bundesliga-Saisons: Wer steigt ab?
Entschuldigung, aber ich muss jetzt leider wirklich mein Wochenende weiterplanen.

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