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1. FC Köln im Teamcheck: Einziges (und realistisches) Ziel: Klassenerhalt


Einziges (und realistisches) Ziel: Klassenerhalt

t-online, Marc L. Merten

Aktualisiert am 05.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Neuzugang Simon Zoller soll beim FC für Tore sorgen.Vergrößern des BildesNeuzugang Simon Zoller soll beim FC für Tore sorgen. (Quelle: imago/Manngold)
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Von Marc L. Merten

Willkommen zurück im Tollhaus Fußball-Bundesliga! Welcher Klub passt da wohl besser rein als der entweder himmelhoch jauchzende oder zu Tode betrübte 1. FC Köln? Aber Achtung: Nach zwei Jahren 2. Liga und einem radikalen Umbruch ist vom sich selbst überschätzenden FC kaum etwas übrig geblieben. Die gravierenden Fehler der Vergangenheit haben tiefe Wunden hinterlassen, aus denen der Klub seine Lehren gezogen zu haben scheint. Im Gegensatz zu früher spricht niemand von Europa, fast schon demütig kommen die Geißböcke daher und setzen sich einzig und allein den Klassenerhalt zum Ziel. Der t-online.de Teamcheck zeigt: mit Recht!

1. Personelle Situation

Das Duo Jörg Schmadtke/Jörg Jakobs, das bereits bei Hannover 96 mit geringen Mitteln Spieler wie Ya Konan, Abdellaoue oder Diouf aus dem Hut zauberte, durfte trotz 30 Millionen Euro Schulden gut sieben Millionen Euro in die Hand nehmen. Das meiste Geld investierte der FC in den heiß begehrten Angreifer Simon Zoller (1. FC Kaiserlautern) und in Augsburgs Abräumer Kevin Vogt. Hinzu kamen mit Yuya Osako und dem fest verpflichteten Slawomir Peszko zwei flexible Alternativen in der Offensive. Für die Defensive sicherten sich die Kölner die Dienste der Außenverteidiger Dusan Svento und Pawel Olkowski sowie der Innenverteidiger Mergim Mavraj und Tomas Kalas, der vom FC Chelsea kam.

Auf der Abgabenseite stehen bislang lediglich Spieler, die in der letzten Saison keine Rolle spielten (Przybylko, Chihi, Jajalo, Kacinoglu, Schnellhardt, Exlager, McKenna). Fünf weitere chancenlose Kicker (Bruno, Golobart, Bigalke, Schuhen, Thiel) will der FC noch loswerden. Schwer ins Gewicht fallen hingegen die Verletzungen Sventos (Mittelfußbruch) und Kazuki Nagasawas (Innenbandriss), die beide bis zu drei Monate fehlen werden, sowie der Knorpelschaden bei Stürmerstar Patrick Helmes, dessen Rückkehr noch überhaupt nicht absehbar ist.

2. Stärken und Schwächen

Besonders die Ausfälle von Helmes und Nagasawa, der eine starke Rückserie spielte, wiegen schwer. Dennoch scheint es gelungen zu sein, den Kader nicht nur punktuell, sondern auch in der Breite zu verstärken. Der Kampf um die erste Elf ist längst entbrannt, lediglich Horn, Wimmer, Brecko, Hector und Halfar sind gesetzt. Der Kader erscheint auch taktisch flexibel und auf Konterspiel ausgerichtet. Schmadtke kündigte zwar an, "den Bus nicht vor dem Tor parken" zu wollen. Doch der Ballbesitz wird in Liga eins wohl vermehrt beim Gegner liegen. Die Abwehr war mit 20 Gegentoren Garant für den Aufstieg und wird eine Liga höher nun zeigen müssen, was sie wirklich drauf hat. Die schnellen und technisch versierten Offensivspieler müssen dagegen nach Ballbesitz ihre Stärken ausspielen, um dem FC auch die nötige Torgefahr zu verleihen.

Zwei klare Schwächen weist der Kader auf. Zum einen ist der 1. FC Köln seit Jahren anfällig nach Standards. Diese Schwäche müssen die Geißböcke unbedingt abstellen und auch offensiv bei Ecken und Freistößen gefährlicher werden. Ob der Kader diese Qualitäten besitzt, muss zumindest bezweifelt werden. Zum anderen ist der Kader extrem jung und Bundesliga-unerfahren. Egal, wie der Saisonstart ausfallen wird: Wochen, in denen es nicht läuft, werden kommen. Der Druck wird um ein Vielfaches größer sein als in Liga zwei. Daher wird es interessant zu sehen sein, wie die junge, wenngleich talentierte Mannschaft damit umgehen wird.

3. Trainer

Eine große Rolle wird dabei der Österreicher Peter Stöger spielen. Der Trainer gilt als akribischer Analyst, der auch während eines Spiels gezielt auf sein Team einwirken kann. Schmadtke attestiert ihm "extrem wenig Fehler im Umgang mit den Spielern" zu machen und durch seine ruhige Art gerade bei den jungen Spielern "großen Zuspruch“ zu finden. Darüber hinaus leistete er sich auch taktisch im letzten Jahr kaum Fehler, und wenn, korrigierte er sie spätestens in der Halbzeit zumeist erfolgreich.

Stöger hat gerade erst einen langfristigen Vertrag bis 2017 unterschrieben. Alle Verantwortlichen im Verein sprechen in den höchsten Tönen vom Chefcoach und wollen mit ihm zusammen den Klub Schritt für Schritt wieder in Liga eins etablieren. Das Vertrauen in ihn ist groß, Kurzschlussreaktionen selbst bei einem verkorksten Saisonstart sind daher kaum vorstellbar.

4. Die Prognose

Der Saisonstart (HSV, Stuttgart, Paderborn) ist enorm wichtig für den 1. FC Köln. Kommen die Geißböcke gut aus den Startlöchern, ist dank eines ausgeglichenen Kaders, der auch personelle Rückschläge auffangen kann, der direkte Klassenerhalt mit Rang 15 absolut realistisch. Selbst der Großteil der Fans scheint sich nicht mehr zu erhoffen.

Dennoch wird es eine schwierige Saison werden für die Geißböcke. Schmadtke mahnte bereits an, man dürfe sich auch nach Rückschlägen durch den Druck von außen nicht in Entscheidungen beeinflussen lassen. "Da müssen wir resistent sein.“ Behalten die Verantwortlichen im Vergleich zu früher also auch in Krisenzeiten die Ruhe und vertrauen dem vorhandenen Personal, dürfte nach der Saison 2014/15 der Klassenerhalt für den FC zu Buche stehen.

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