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Borussia Dortmund: Gedränge beim BVB kann Problem werden


Das Gedränge wird zum Problem beim BVB

Von t-online
Aktualisiert am 29.06.2015Lesedauer: 4 Min.
Der BVB muss bis zum Saisonstart den Kader auf eine praktikable Größe reduzieren.Vergrößern des BildesDer BVB muss bis zum Saisonstart den Kader auf eine praktikable Größe reduzieren. (Quelle: DeFoDi/imago-images-bilder)
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Am Montagmorgen wird es eng bei Borussia Dortmund. Dann startet das Team in die Nach-Klopp-Ära, und Thomas Tuchel wird gleich von einer kleinen Armee an Spielern begrüßt. Womöglich von mehr Akteuren, als dem neuen Trainer lieb sein dürfte.

"Ich gehe davon aus, dass ich beim Trainingsauftakt dabei bin", sagt etwa Torwart Roman Weidenfeller. Das klingt etwas ratlos und auch ein wenig wie eine Drohung, denn den Nationalkeeper und einige andere Kicker können sie beim BVB eigentlich gar nicht mehr gebrauchen.

Zorc muss Platz im Kader schaffen

Stolze 30 Spieler gehören nach aktuellem Stand dem Kader von Borussia Dortmund an. Dazu gesellen sich von Zeit zu Zeit als Gäste noch drei Spieler aus der zweiten Mannschaft, die in der vergangenen Saison bereits Bundesliga-Luft geschnuppert haben sowie möglicherweise drei Akteure aus der frisch gebackenen Meistermannschaft der U17, die behutsam an den Profikader herangeführt werden sollen. Viel zu viele also, selbst für eine Mannschaft, die in der Spielzeit 2015/16 als vermutlicher Europa-League-Teilnehmer auf drei Hochzeiten tanzt. Zum Vergleich: Der Branchenführer FC Bayern hatte in der abgelaufenen Meistersaison nur 25 Spieler im Kader.

Für Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc geht die Arbeit also erst richtig los. Das Thema Neuverpflichtungen ist bereits so gut wie abgehakt, nun muss er im aufgeblähten Kader Platz schaffen. Zorc kündigte via "kicker" schon an: "Da wird sich in den nächsten Wochen noch was tun." Leicht wird das nicht, denn alle Spieler sind mindestens noch ein Jahr an den BVB gebunden. Der Abschied will moderiert, versüßt und verkauft werden. Zorc muss die Spieler überzeugen und auch die Interessenten, die in der besseren Verhandlungsposition sind. Schließlich steht Zorc auch unter Druck, die bereits investierten rund 17 Millionen Euro auszugleichen. Es ist das erklärte Ziel des BVB, angesichts der verpassten Qualifikation für die Champions League ein Transferminus zu vermeiden.

Käufer für Immobile und Ramos gesucht

Baustellen gibt es genug für Zorc. Die Planstellen im Tor sind da noch vergleichsweise unproblematisch. Nachdem sich der BVB in dem Freiburger Roman Bürki eine neue Nummer eins geholt hat, kommt Weidenfeller wohl die Rolle des Bankdrückers zu. Mitch Langerak verließ dagegen den Verein und schloss sich dem VfB Stuttgart an.

Im Sturm hängt alles davon ab, ob sich ein zahlungskräftiger Interessent für Ciro Immobile und Adrian Ramos findet. Beiden würde der BVB wohl keine Steine in den Weg legen und mit einem Abschied nach nur einem Vertragsjahr einverstanden sein - wenn sich nur der Verlust einigermaßen in Grenzen hielte. Für den Italiener hatte die Borussia 19 Millionen Euro, für den Kolumbianer 10 Millionen Euro gezahlt. Beide Angreifer sind im Seuchenjahr des BVB den Nachweis ihrer Klasse schuldig geblieben.

Was wird aus den ungeliebten Rückkehrern?

Zum Kader stoßen auch drei Rückkehrer dazu, von denen eigentlich nur einer gebraucht wird: Auf Jonas Hofmann hält der BVB große Stücke. Nach seiner unglücklichen Ausleihe nach Mainz, mit zwei schweren Knieverletzungen, bekommt er nun in Dortmund eine zweite Chance. Moritz Leitner und Marvin Duksch dagegen gelten als Kandidaten für einen Verkauf, beide haben bislang nicht einmal eine Rückennummer zugewiesen bekommen. Allerdings hat Leitner in Stuttgart ähnlich wenig Werbung für sich gemacht wie Duksch beim Auf- und Absteiger Paderborn.

Ein ganz spezieller Fall ist Ilkay Gündogan, der bekanntlich auf dem Absprung war und sich bei der Suche nach einem europäischen Topklub offensichtlich verzockt hat. Noch hat er ja einen Vertrag beim BVB, der womöglich nun sogar noch einmal verlängert wird. Auf die Reaktion der Fans im früheren Westfalenstadion darf man gespannt sein.

Mittelfeld auf allen Positionen dreifach besetzt

Gündogans Planstelle im defensiven Mittelfeld ist inzwischen mit dem Leverkusener Gonzalo Castro besetzt. Gerade in der Schaltzentrale gibt es ohnehin das größte Gedrängel. Hier sind alle Positionen nicht nur doppelt, sondern mindestens dreifach besetzt - auch ohne die Verpflichtung von Tuchels Mainz-Zögling Johannes Geis, der nach der überraschenden Gündogan-Wende kurzerhand beim Revierrivalen FC Schalke untergekommen ist.

Stolze 16 Spieler für 5 Positionen - das dürfte selbst für den Wechsel-Fanatiker Tuchel etwas zu viel des Guten sein. Dass sich das Comeback von Nuri Sahin aufgrund einer rätselhaften Adduktoren-Verletzung auf unbestimmte Zeit verzögert, weitere BVB-Spieler noch in der Reha sind und drei Akteure wegen der U21-EM erst später ins Training einsteigen, fällt angesichts des Überangebots zurzeit nicht einmal sonderlich ins Gewicht.

Als Transferkandidat wird bislang nur Milos Jojic genannt. Der Serbe hat eine starke U21-EM als Werbung in eigener Sache genutzt und wird mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht. Ansonsten kämpfen noch Marco Reus, Kevin Großkreutz, Shinji Kagawa, Kevin Kampl, Sven Bender, Neuzugang Julian Weigel, Henrich Mchitarjan, Jakub Blaszczykowski und Oliver Kirch um die Plätze. Und streng genommen gehört auch Pierre-Emerick Aubameyang in diese Liste, der in der vergangenen Saison als Aushilfstürmer geglänzt hat.

Der traumhafte Junioren-Jahrgang drängt nach oben

Zu guter Letzt steht der BVB vor der Entscheidung, wie mit den eigenen hoffnungsvollen Talenten verfahren wird. Aus der zweiten Mannschaft hatte schon der eine oder andere zuletzt den Sprung in den Kader geschafft. Diese Jungs dauerhaft zurückzustufen, behindert deren Entwicklung. Diesen Fehler wird der frühere Jugend-Coach Tuchel sicher nicht machen.

Außerdem werden von den U17-Helden des BVB, die nun in den höheren Jahrgang aufrücken, in dieser Saison immer mal wieder Spieler mit den Profis mittrainieren. Das gilt für Janni Serra, Christian Pulisic, Dzenis Burnic und insbesondere Kapitän Felix Passlack. Letzterem ist sogar zuzutrauen, dass er noch in diesem Jahr sein Bundesliga-Debüt feiert. Es wird also einiges los sein im Kader von Borussia Dortmund.

Im Überblick: Gedränge bei Borussia Dortmund

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