t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSport2. Bundesliga

FC Schalke 04 holt Fan-Idole zurück: "Wir haben verstanden"


Mitgliederversammlung auf Schalke
Pfiffe für Heldt - Idole kehren zurück

Von dpa, sid
28.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Schalke besänftigt die Fans-Seele mit der Rückholaktion von Ebbe Sand (li.), Mike Büskens (Mitte) und Huub Stevens.Vergrößern des BildesSchalke besänftigt die Fans-Seele mit der Rückholaktion von Ebbe Sand (li.), Mike Büskens (Mitte) und Huub Stevens. (Quelle: Twitter@s04/imago)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der FC Schalke 04 hat mit einer Rückholaktion von drei Klub-Idolen auf die verkorkste Saison und die Wut seiner Fans reagiert. Der heftig kritisierte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies kündigte auf der Jahreshauptversammlung der Königsblauen überraschend einen sportlichen Beirat mit Jahrhunderttrainer Huub Stevens, UEFA-Cup-Sieger Mike Büskens und Stürmerstar Ebbe Sand an - am Ende gab es mehr Applaus als Pfiffe. "Wir haben verstanden", sagte Tönnies.

Der Klubchef äußerte sich nach der enttäuschenden Rückrunde und dem Fan-Aufstand zum Saisonende selbstkritisch. "Wir haben grottenschlechten Fußball gespielt, den falschen Trainer verpflichtet", gab Tönnies zu: "Wir haben Fehler gemacht - auch ich."

Heldt: "Kann verstehen, das ihr die Schnauze voll hattet"

Auch der umstrittene Sportvorstand Horst Heldt, mit Pfiffen und Buhrufen empfangen, punktete mit klaren Worten: "Das war eine beschissene Saison. Am meisten schmerzt die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Dafür trage ich die Verantwortung." Forderungen nach einem Rücktritt wies er zurück: "Verantwortung bedeutet kämpfen, nicht aufgeben."

Nach Platz sechs in der Liga und demnächst Europa League statt Champions League war Heldt für viele Fans der Hauptschuldige. Besonders eine verfehlte Transferpolitik wurde Heldt vorgeworfen. "Ich kann verstehen, dass ihr die Schnauze voll hattet. Für diese Saison übernehme ich die sportliche Verantwortung", sagte Heldt, der aber letztendlich - ebenso wie der gesamte Vorstand - von den Mitgliedern entlastet wurde.

Verhaltenskodex kommt

"Ich lag bei manchen Transfers daneben. Das ist nicht gut gelaufen", gab Heldt zu. Auch die Verpflichtung von Trainer Roberto Di Matteo, der Ende 2014 auf den entlassenen Jens Keller folgte, "war mein Fehler".

Mit der Verpflichtung des neuen Trainers André Breitenreiter traf der Manager ebenso den Nerv der Mitglieder wie mit dem Versprechen, noch mehr Talente aus dem eigenen Nachwuchs einzusetzen. Heldt kündigte einen "Verhaltenskodex auf 15 Seiten" für die Profis an und erntete am Ende seiner Rede Beifall. "Es ist ja doch nicht alles scheiße bei uns", kommentierte Tönnies lachend diese Reaktion.

Heldt: "1,69 Meter Schalke"

Selbstironisch schloss er in Anspielung auf das Transparent "169 cm Inkompetenz" beim letzten Heimspiel gegen Paderborn: "Ich verspreche 1,69 Meter Arbeit, 1,69 Meter Einsatz, 1,69 Meter Leidenschaft, zusammengefasst 1,69 Meter Schalke."

Finanzvorstand Peter Peters ließ die anfänglichen Pfiffe mit positiven Zahlen verstummen. Die Königsblauen hatten 2014 ihrem Umsatz auf 215,3 Millionen Euro gesteigert und einen Ertrag von 4,2 Millionen erwirtschaftet. Die Verbindlichkeiten sanken um 14,2 auf 163,9 Millionen. "Schalke gehört zu den drei umsatzstärksten deutschen Sportvereinen", sagte Peters: "Die wirtschaftliche Entwicklung ist mehr denn je eine Erfolgsgeschichte."

Applaus für Breitenreiter

Begonnen hatte die Versammlung mit Standing Ovations: Erst applaudierten die Mitglieder dem langjährigen Manager Rudi Assauer, der an Alzheimer erkrankt ist. Dann gab es auch für den neuen Coach Breitenreiter tosenden Beifall. Der Ex-Paderborner hörte gleich, wonach sich die Schalker Fans sehnen. Als die U19-Junioren für ihren deutschen Meistertitel geehrt wurden, rief Tönnies: "Hallo Profis, so wird das gemacht."

Doch die Einigkeit war schnell vorbei, die Klubführung bekam ersten Gegenwind zu spüren: Satzungsänderungen unter anderem über eine Erhöhung der Sonderumlage auf 150 Euro im Jahr wurden abgelehnt. Damit hätte Schalke einen zweistelligen Millionenbetrag von seinen Mitgliedern zusätzlich zu den Beiträgen kassieren könnten - "nur für ideelle Zwecke, nicht für den Profikader", wie Peters betonte.

In den Aufsichtsrat wählten die 8781 stimmberechtigten Mitglieder Dr. Andreas Horn und Thomas Wiese. Beide hatten sich zuvor kritisch über die Vereinspolitik geäußert. Ex-Nationalspieler Klaus Fischer wurde in den Ehrenrat gewählt.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website