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FC-Bayern-Schwur von Schweinsteiger: Irres "Chakalaka"


Irres "Chakalaka"
Die knallharte Wahrheit hinter dem Schweini-Schwur

Von t-online
30.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Bastian Schweinsteiger bleibt dem FC Bayern erhalten.Vergrößern des BildesBastian Schweinsteiger bleibt dem FC Bayern erhalten. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)
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Von Thomas Tamberg

Bringen wir es hinter uns. Chioo, chioooo, Chio-Chips. Oder waren es doch Funny-Frisch-Kartoffelscheiben? Egal, jedenfalls ist die Botschaft angekommen. Irgendein Marketingmensch freut sich ganz bestimmt. Ist doch Ehrensache. Dafür darf sich die Fußballnation jetzt ganz sicher sein, dass Bastian Schweinsteiger dem FC Bayern die Treue hält und auch nächste Saison für den Rekordmeister auflaufen wird.

Gestern lief die Nachricht mit folgendem Schweinsteiger-Zitat über den Ticker: "Ich würde gerne noch einmal die Champions League gewinnen, aber auch nochmal so erfolgreich spielen, wie in den vergangenen Jahren. Wir sind dreimal Deutscher Meister geworden. Und ich glaube, keine Mannschaft hat es viermal geschafft. Das ist eine Motivation." Auch t-online.de berichtete darüber (Schweinsteiger: kein Wechsel ins Ausland).

Bekenntnis ist fünf Wochen alt

Strenggenommen ist die Nachricht ja gar keine Nachricht. Der 30-Jährige hat die Aussage bereits vor über fünf Wochen getätigt, das hat die "tz" herausgefunden. Es ist auch für einen Weltklasse-Fußballer unmöglich, gleichzeitig in London seinen Urlaub zu genießen und in der Heimat für Werbeaufnahmen vor der Kamera zu stehen.

Fünf Wochen sind viel im Fußball-Zirkus. Da kann viel passieren. Aber natürlich hätte das Management die Veröffentlichung verhindert, hätte es sich der Star anders überlegt. Aber das war für ihn ohnehin nie eine Option. Dadurch, dass die alte Aussage aktuell nicht zurückgehalten wurde, ist sie fast schon wieder eine News. Alles klar?

Spekulationen fürs Sommerloch

Egal, denn Schweinsteiger hat sowieso noch einen Vertrag bis 2016 beim FC Bayern. Und er hatte nie, nicht einmal zwischen den Zeilen, angedeutet, dass er ihn nicht erfüllen möchte. Aber mit Schweini lässt sich prima Quote machen. Vor allem im Sommerloch.

Und so wurde zuletzt in den Medien fleißig spekuliert, ob er denn dem Werben von Manchester United nachgeben würde. Sofern es überhaupt eines gab. Dort heißt der Trainer Louis van Gaal. Der Niederländer entdeckte während seiner Zeit in München Schweinsteiger für das zentrale Mittelfeld. Grund genug für jede Menge Wechsel-Spekulationen. t-online.de stellte sich hier und da ebenfalls die Frage und beantwortete sie immer gleichlautend: Schweinsteiger wird in München bleiben.

Treueschwur mit Werbewirkung

Nun bestätigte der Weltmeister das, was nur allzu logisch ist. Ein Jahr vor der EM, bei der er die Nationalmannschaft erstmals als Kapitän in ein Turnier führen soll, ein Jahr vor der Möglichkeit ablösefrei wechseln zu können, würde ein solcher Schritt einfach keinen Sinn machen. Zumal in der bevorstehenden Saison der FC Bayern zum engsten Favoritenkreis in der Champions League gehört. Manchester United zählt nicht dazu.

Interessanter als die Nachricht ist daher der Rahmen, in dem Schweinsteiger die Message unter das Volk gebracht hat. Er beschreibt perfekt, wie der moderne Fußball funktioniert. In Zeiten, in denen Spieler für 100 Millionen Euro transferiert werden, TV-Anstalten bereit sind, drei Milliarden Euro pro Saison für die Übertragungsrechte der Premier League zu zahlen oder in denen sich Brause-Hersteller Lizenzen von Amateurklubs beschaffen und in die Bundesliga drängen, bietet es sich an, den Treueschwur gleich beim persönlichen Werbepartner zu leisten. Am Ende sind alle happy.

Jeder bekommt, was er will

Journalisten, wie der Autor dieses Artikels, generieren eine Nachfrage ("Geht Schweini?"), bekommen ihre Nachricht ("Schweini bleibt"), Schweinsteiger selbst kann seine Fans beruhigen ("Ich will vier Mal hintereinander Meister werden") und im Video-Interview kann der Werbepartner auch noch seinen Artikel platzieren.

Es spricht für sich, dass man sich dabei nicht einmal mehr die Mühe gemacht hat, die im Hintergrund drapierten Produkte wie zufällig hingestellt aussehen zu lassen. Eine ganz ehrliche Nummer also im Kommerz-Fußball-Wunderland.

Wieder einen Tagessatz verdient

Warum auch nicht? Schließlich hat sich die Öffentlichkeit, durch Medienberichte befeuert, solange gegenseitig mit Gerüchten über die Zukunft des Bayern-Stars hochgeschaukelt, bis ein Statement des Stars fast schon zu einer erlösenden Notwendigkeit wurde.

Die Intervalle diverser Facebook-Interventionen, die abwechselnd Schweinsteiger ("Enttäusche uns nicht") oder dem FC Bayern mit Liebesentzug drohten ("Lieber FC Bayern…Schweinsteiger geht über Pep") wurden immer kürzer. Jetzt sind alle zufrieden. Auch Chio und Funny. Aber auf jeden Fall Intersnack, denn die beiden Marken sind gar keine Konkurrenz, sondern nur simulierte Konkurrenz. Sie gehören dem gleichen Unternehmen.

Und auch der Autor des Artikels ist natürlich glücklich. Wieder einen Tagessatz verdient. Danke Schweini und "Chakalaka" an alle! So heißen nach eigener Aussage die Lieblingschips des Weltmeisters. Schweinsteiger: "Weil die besonders würzig und feurig schmecken."

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