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Zorniger-Aus - ein Kommentar: VfB Stuttgart ist untrainierbar


Kommentar zum Zorniger-Aus
Die Mannschaft des VfB Stuttgart ist untrainierbar

Von t-online
Aktualisiert am 25.11.2015Lesedauer: 2 Min.
Alexander Zorniger konnte zuletzt nicht mehr hinsehen.Vergrößern des BildesAlexander Zorniger konnte zuletzt nicht mehr hinsehen. (Quelle: dpa-bilder)
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Ein Kommentar von Johann Schicklinski

Der kriselnde VfB Stuttgart hat Trainer Alexander Zorniger entlassen. Die peinliche Heimpleite im Kellerduell gegen den FC Augsburg (0:4) hat Sportvorstand Robin Dutt und die anderen Verantwortlichen des Tabellensechzehnten zum Handeln gezwungen.

Ein Schritt, der vom Zeitpunkt her überrascht, denn die VfB-Bosse hatten im Sommer alles auf die Karte Zorniger gesetzt und ihm auch nach dem FCA-Spiel noch das Vertrauen ausgesprochen.

Trotzdem war die Entscheidung richtig, denn die Stimmung bei den Schwaben drohte nach dem jüngsten Debakel dauerhaft zu kippen. Zumindest eine Aufbruchsstimmung könnte die Entlassung bewirken. Ob langfristig Besserung eintritt, darf allerdings bezweifelt werden. Denn der Hauptgrund für die sportliche Talfahrt ist nicht beim extrovertierten Coach zu suchen.

Zorniger hat Fehler gemacht

Sicher, Zorniger hat sich von Anfang an weit aus dem Fenster gelehnt mit seiner Ankündigung von alternativlosem und stürmischem Pressingfußball. Und dabei übersehen, dass seine Mannschaft zwar in der Offensive mit guten Einzelspielern besetzt ist, aber in der Defensive nicht Bundesliga-tauglich ist. Ein langer Ball reichte aus, um die VfB-Abwehr zu düpieren.

Der 48-Jährige hat es nie geschafft, ein schlüssiges Defensivkonzept zu implementieren, 31 Gegentore in 13 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Zorniger hat zudem mit seiner nassforschen Art nicht nur Journalisten, sondern teilweise auch die eigenen Spieler vor den Kopf gestoßen.

Viele Trainer verschlissen

Der Bundesliga-Neuling hat nachweislich Fehler gemacht, den "Hauptschuh" - um mit seinen Worten zu sprechen - für die sportliche Talfahrt muss sich aber die Mannschaft anziehen. In nicht einmal sechs Jahren hat sie neun Trainer verschlissen.

Unter ihnen waren die unterschiedlichsten Typen: Der harte Hund Huub Stevens (der die Elf immerhin zwei Mal rettete), der autoritäre Christian Gross, der eher sanfte Thomas Schneider, der Spieler-Nahe Armin Veh, der distanzierte Jens Keller oder Bruno Labbadia, dessen Vorstellung von Fußball nicht so spektakulär war wie die Zornigers, bei dem aber die Ausbeute stimmte.

Unter keinem Trainer-Typus hat die Stuttgarter Mannschaft dauerhaft funktioniert. Sie wirkt untrainierbar. Somit liegt der Verdacht nahe, dass innerhalb des Kaders seit Jahren ein Mentalitätsproblem herrscht. Die aktuelle Elf hat ganz sicher eines, was nicht zuletzt der katastrophale Auftritt gegen Augsburg belegt hat. Die Mannschaft hat durch die leblose und lethargische Leistung den Daumen in der Causa Zorniger gesenkt.

Führungsspieler? Fehlanzeige!

Führungsspieler, die das Heft in einer sportlich kritischen Phase in die Hand nehmen, besitzt der VfB nicht. Dass das Team - bis auf die letzten drei Spiele der Vorsaison, als es um alles ging – seit Jahren keine zwei Erfolge hintereinander feiern konnte, spricht Bände.

Nun hat es Zorniger erwischt, der als Trainer - wie so oft - das schwächste Glied in der Kette war. Die Mannschaft steht nun in der Bringschuld, denn das Alibi ist weg. Zuzutrauen ist ihr ein temporärer Aufschwung durchaus, es gibt in der Bundesliga schlechter besetzte Mannschaften. Doch ob sich in Stuttgart mit dem vorhandenen Personal dauerhafter Erfolg einstellt, darf bezweifelt werden.

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