Bayern-Boss Rummenigge beklagt Sittenverfall
Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat die Vorfälle beim jüngsten Auswärtsspiel des deutschen Meisters in Berlin zum Anlass genommen, um vor einem Sittenverfall im deutschen Fußball zu warnen.
"Mir gefällt nicht, was derzeit in den Bundesligastadien vor sich geht. Ich habe das Gefühl, dass die Verrohung, die wir in vielen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten, zunehmend auch den Fußball heimsucht. Das ist ein Phänomen, das es in diesem Ausmaß so noch nicht gegeben hat", schrieb Rummenigge im Vorwort des Vereinsmagazins zum Heimspiel gegen den Hamburger SV.
Rummenigge an Fans: "Seid anständig"
Nach dem späten Ausgleich der Bayern zum 1:1-Endstand gegen die Hertha wurde Bayern-Trainer Carlo Acelotti von Zuschauern angespuckt. "Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass nach einem Ausgleich in der 96. Minute die Emotionen hochkochen. Aber Spucken ist völlig inakzeptabel, das war übel", sagte Rummenigge zu dem Vorfall.
Rummenigge appellierte an alle Stadionbesucher, "sich anständig zu verhalten". Es gelte auch in diesem Fall: "Wehret den Anfängen."
Ancelotti bereut Stinkefinger
Ancelotti hatte sich nach der Provokation zu einer Unbeherrschtheit hinreißen lassen. Der Italiener zeigte den Mittelfinger Richtung Zuschauertribüne. "Das darf nicht passieren, ich muss mich unter Kontrolle haben", sagte Ancelotti.
Er dankte dem DFB-Sportgericht, dass sein Verfahren gegen Zahlung einer Spende von 5000 Euro eingestellt wurde. Der Bayern-Trainer hatte seine Geste sofort eingestanden.