"Heute sind wir benachteiligt worden"
Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters brachte den Hamburger SV um einen wichtigen Auswärtssieg in Frankfurt. Torwart René Adler machte seiner Empörung nach dem Abpfiff Luft.
"Heute sind wir benachteiligt worden, wir hätten einen Elfmeter bekommen müssen", klagte er in der Commerzbank-Arena. Die Szene, über die sich der Ex-Nationalspieler so ärgerte, ereignete sich in der 60. Minute des Spiels: Frankfurts Verteidiger David Abraham brachte Filip Kostic nach gut einer Stunde per Grätsche zu Fall, Schiedsrichter Benjamin Cortus gab jedoch keinen Strafstoß.
"Das war ein klarer Elfmeter", sagte Adler. "Jeder, der sagt, das war keiner, hat Unrecht." Ein Sieg, der nach einem verwandelten Strafstoß durchaus drin gewesen wäre, hätte den Hamburgern weiteren Auftrieb im Abstiegskampf gegeben. Durch die Siege der direkten Konkurrenten Bremen und Wolfsburg bleibt der HSV so aber auf dem Relegationsplatz hängen.
Der hart erkämpfte Punkt bei der Eintracht hilft den Hanseaten in dieser Situation nicht weiter. Dennoch zeigte sich Adler mit dem Ergebnis zufrieden: "Unterm Strich ist das 0:0 gerecht". Der Torhüter hofft, dass der Aufwärtstrend an der Elbe weiter anhält. "Heute ist es bitter, aber ich glaube, dass sich das in den nächsten Spielen auch wieder ausgleicht", so Adler.
Gisdol sieht das Remis als Erfolg
HSV-Trainer Markus Gisdol sah das Unentschieden sogar als Erfolgserlebnis. "In Frankfurt ist es sehr schwer zu spielen", sagte er. "Wir nehmen ein gutes Ergebnis mit in die Länderspielpause. Unsere Spielleistung war heute kämpferisch gut, aber fußballerisch ausbaufähig."
Und die Frankfurter? Eintrachts Startelf-Rückkehrer Marco Russ wollte erst gar nicht lange über die entscheidende Szene diskutieren. "Da muss man sagen, dass das Elfmeter war", sagte Russ, der erstmals nach seiner überstandenen Krebserkrankung wieder in der Anfangself stand, beim Pay-TV-Sender Sky.
Mit dem 0:0 gegen den Hamburger SV beendeten die Hessen zwar ihre Negativserie in der Fußball-Bundesliga, bleiben aber weiter außerhalb der Europapokalplätze. Aber auch Eintracht-Trainer Niko Kovac gab sich zufrieden. "Das Ergebnis ist gerecht. Ich kann mit diesem Punkt sehr gut leben", sagte er. "Es war ein sehr intensives Spiel und der Ball war sehr viel in der Luft. Die Mannschaft hat sich diesen Punkt verdient."