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FC Bayern: Reiner Calmund stellt Start-Elf auf


Mit Tolisso, ohne Ribéry
Calmund: So könnte die neue Bayern-Elf aussehen

t-online, Reiner Calmund

Aktualisiert am 24.06.2017Lesedauer: 4 Min.
Reiner Calmund schreibt über den neuen FC Bayern mit Rekordtransfer Corentin Tolisso.Vergrößern des BildesReiner Calmund schreibt über den neuen FC Bayern mit Rekordtransfer Corentin Tolisso. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die unbefriedigende Saison, der Rekordtransfer von Corentin Tolisso und die Gerüchte um eine Verpflichtung von Mega-Star Cristiano Ronaldo – beim FC Bayern kann man kaum von Sommerpause reden. Neben Tolisso kommen Gnabry, Süle und Rudy. t-online.de-Kolumnist Reiner Calmund schreibt über die wichtigsten Bayern-Themen. Er erklärt, warum Ronaldo nicht zum Rekordmeister passt und stellt eine erste Elf auf.

Die neue Kolumne von Reiner Calmund bei t-online.de.

Eigentlich haben wir keinen Platz für das Sommerloch und die dicken sauren Gurken, mit denen es Jahr für Jahr gestopft wird. Der Confed Cup zieht uns zwar nicht in den Bann wie ein wirklich großes Turnier. Aber er bietet doch ein paar gute Möglichkeiten, sich vom Fußball-Urlaub abzulenken. Genauso die U21-Europameisterschaft, ganz zu schweigen von den alltäglichen Nachrichten an der Transferfront.

Ronaldo zu Bayern? Das warf mich vor Lachen fast von der Couch

Genau aus dieser Richtung kam am Sonntag eine "Nachricht“, die mich vor Lachen fast von der Couch warf. Cristiano Ronaldo – wegen seiner Probleme mit dem spanischen Fiskus in Madrid angeblich nicht mehr glücklich – könnte doch zum FC Bayern wechseln….

So spekulierte die italienische Sport-Tageszeitung "Gazzetta dello Sport" und handelte sich prompt ein dickes Dementi der Bayern ein. Von Kalle Rummenigge gab es via Twitter eine knallrote Bayern-Quietscheente und darüberhinaus erklärte der Vorstands-Boss: "Wir möchten ein- für allemal klarstellen, dass dieses Gerücht jeglicher Grundlage entbehrt und in das Reich der Fabel verwiesen werden muss."

Bayern hat auch Weltmeister in langen Hosen

Nein, Freunde, so schön das auch klingen mag. Aber der FC Bayern ist vor allen Dingen einer der größten, reichsten und erfolgreichsten Klubs der Welt, weil er solche Transfers eben nicht macht. Egal, ob Ronaldo eine Milliarde Euro kostet (wie im Vertrag festgeschrieben) oder "nur“ 170 Millionen Euro, wie nun kolportiert. Er ist ein toller Fußballer, der beste Stürmer der Welt – aber in die Philosophie der Bayern passt er vorne und hinten nicht. Das liegt daran, dass beim FC Bayern neben den Weltmeistern in kurzen Hosen auch viele Weltmeister in langen Hosen tätig sind.

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Träumen ist erlaubt. Aber die Bayern-Bosse werden diesem Träumen nicht erliegen. Wenn wir von Spielern wie Antoine Griezmann (Atletico Madrid) oder Marco Verratti (PSG) sprechen, dann sprechen wir von einem Gesamtvolumen von rund 200 Millionen Euro für Ablöse und Gehalt. Für jeden dieser beiden Top-Profis. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass die Bayern weder dem einen noch dem anderen ein Angebot gemacht haben. Bei Ronaldo sprechen wir von der doppelten Summe. Das wäre wirtschaftlicher Wahnsinn und würde auch die Hygiene innerhalb des Kaders völlig versauen.

Das Aus in Europa hatte nichts mit dem Alter zu tun

Es geht für den FC Bayern darum, mit Vernunft die größtmögliche Qualität zu sammeln. Dass man erstmals seit sechs Jahren das Halbfinale der Champions League verpasste, enttäuschte sicherlich viele Fans. Aber es gab handfeste Gründe, die nichts mit fehlender Qualität oder fortgeschrittenem Alter einiger Akteure zu tun haben. Bei Finalist Juve gab es beispielsweise ältere Spieler. Die Wahrheit ist: Wenn mit Neuer, Boateng, Hummels und Lewandowski vier Weltklassespieler angeschlagen sind, dann kannst Du gegen Real in Normalfall nicht gewinnen. Dagegen kann man sich auch in Zukunft nicht hundertprozentig wappnen.

Beim letzten Champions-League-Sieg der Bayern 2013 putzte die Heynckes-Truppe Barcelona im Halbfinale mit einem Gesamt-Ergebnis von 7:0 von der Platte. Das spanische Star-Ensemble um Messi und Co. hatte wegen Verletzungsprobleme keine Chance. Ein Jahr später gewann Barcelona das Halbfinale in der Königsklasse gegen die Bayern mit einem Gesamt-Ergebnis von 5:3, damals hatten die Münchener ähnliche Probleme mit verletzten Spielern wie jetzt aktuell bei Real Madrid.

Transfer von Süle logischer als der von Ronaldo

Es geht jetzt natürlich auch darum, wie man den Verlust von Philipp Lahm (ihn wird Joshua Kimmich ersetzen) und Xabi Alonso auffangen muss. Mit dem jungen Franzosen Corentin Tolisso von Olympique Lyon hat man mit Sicherheit eine gute Alternative im Mittelfeld an Bord. Ich fand auch die Verpflichtungen der Nationalspieler Sebastian Rudy und Serge Gnabry gut, vor allem aber bin ich von Süle für die Defensive mehr als nur überzeugt. Seine beiden Ex-Chefs Alex Rosen und Julian Nagelsmann aus Hoffenheim halten ihn jetzt schon für den besten deutschen Innenverteidiger hinter Boateng und Hummels.

Hoffenheims Sportdirektor Alex Rosen sagte mir: "Süle ist sauschnell, dynamisch, zweikampfstark, hat eine gute Technik und ein sehr gutes Aufbauspiel." Für mich ist es ein logischer Wechsel, wenn der beste deutsche Nachwuchsstar auf seiner Position zum FC Bayern wechselt. Logischer und vor allem realistischer als ein Ronaldo-Transfer.

Ribéry und Robben haben es noch drauf

Die Bayern haben sich ihre Weltstars meist selbst gemacht, ob früher Beckenbauer und Müller, später Matthäus, Lahm oder Schweinsteiger. Und auch wenn Arjen Robben (33) und Franck Ribery (34) in die Jahre kommen – sie haben es noch drauf! Natürlich befindet man sich in diesem Alter zumindest bei einem absoluten internationalen Spitzenklub wie Bayern München im Spät-Herbst seiner Laufbahn. Ich bin jedoch überzeugt, dass beide mit ihrer Klasse und Erfahrung noch einiges bewegen können. Robben hat mich trotz Verletzungen mit einigen Glanzleistungen begeistert. Bei den Kollegen des "Kicker" war er mit einem Noten-Durchschnitt von 2,39 der beste Bundesligaspieler der Saison, Ribery folgte auf Platz drei mit 2,65.

Klar ist, dass der FC Bayern vermutlich noch etwas tun wird in Sachen Kaderverbesserung, wenn sich gute Möglichkeiten anbieten. Doch das Aufgebot kann sich auch jetzt schon sehen lassen. Wichtig ist die körperliche und mentale Fitness der Spieler. Dies übrigens ist eine große Stärke von Cristiano Ronaldo, aber das nur nebenbei. Ich habe ein bisschen herumgespielt und mal diese offensive Bayern-Elf aufgestellt:

Neuer – Kimmich, Hummels, Boateng, Alaba – Vidal, Tolisso – Robben, Thiago, Müller – Lewandowski.

Der Fußball-Markt wird immer verrückter

Neben dieser Startelf hätte Carlo Ancelotti immer noch Spitzenkönner wie Martinez, Süle, Bernat, Sanches, Gnabry, Rudy, Ribery und Coman in Reserve. Tolisso ist übrigens der teuerste Bundesligaprofi aller Zeiten, das sollte man nicht vergessen. Wenn auch die 41 Millionen, die er gekostet hat, heute schon fast als Schnäppchen-Preis durchgehen.

Woran wir merken: Der Fußball-Markt wird immer verrückter. Aber nicht so verrückt, dass der FC Bayern sich einen Cristiano Ronaldo leisten wird.

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