Kein Sieger im Derby Frankfurts Mainz-Fluch hält an
Eintracht Frankfurt kann beim ungeliebten "kleinen" Nachbarn einfach nicht gewinnen. Dabei sah es dank eines Eigentors lange gut aus. Doch dann wechselte Mainz den Torschützen ein.
Die Frankfurter kamen auch im zehnten Versuch im Rhein-Main-Derby nicht über ein 1:1 (1:0) beim FSV Mainz 05 hinaus. Stefan Bell brachte die Gäste mit einem Eigentor in Führung (37.). Der FSV-Kapitän rutschte unglücklich in eine flache Hereingabe von Marius Wolf. Der eingewechselte Suat Serdar (71.) rettete die starke Heimbilanz der Mainzer gegen die Eintracht.
Mainz wirkte früh erschöpft
Vor 33.794 Zuschauern bestimmten die Gastgeber die Anfangsviertelstunde. Mit schnellen, direkten Pässen suchte der bislang heimstarke FSV den Weg Richtung Frankfurter Tor. Vor allem Daniel Brosinski und Pablo De Blasis auf der linken Seite stellten die Eintracht-Abwehr vor Probleme.
Mit zunehmender Spieldauer war den Mainzern der Kräfteverschleiß unter der Woche im DFB-Pokal aber anzusehen. Im Gegensatz zu den souveränen Frankfurtern hatte der FSV gegen den Zweitliga-Zweiten Holstein Kiel 120 Minuten gebraucht, um das Achtelfinale zu erreichen (3:2). Die Eintracht hatte es beim Regionalligisten 1. FC Schweinfurt deutlich einfacher (4:0).
FSV musste auf Torwart Adler verzichten
Die Gäste, die mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen im Gepäck die kurze Reise über die A60 angetreten hatten, wirkten vielleicht auch deshalb nach gut 20 Minuten präsenter und bekamen das Spiel besser in den Griff. Kapitän David Abraham setzte einen Kopfball nach einer Ecke über das Mainzer Tor (24.).
In dem stand erstmals Robin Zentner, der einen Tag vor seinem 23. Geburtstag sein Bundesliga-Debüt feierte. Stammtorwart Rene Adler hatte im Pokal eine schwere Muskelverletzung im hinteren rechten Oberschenkel erlitten. Der frühere Nationaltorhüter fällt drei Monate aus. Dafür wurde der zuletzt angeschlagene Innenverteidiger Abdou Diallo rechtzeitig fit.
Hitzige Schlussphase
Vor der Führung der Gäste, die neben den Langzeitverletzten auch auf den erkrankten Taleb Tawatha verzichten mussten, entwischte Torschütze Wolf seinen Gegenspielern auf der rechten Seite. Vor dem Mainzer Pechvogel Bell berührte zudem Torwart Zentner den Ball leicht und fälschte Wolfs Hereingabe zusätzlich ab.
Auch nach der Halbzeitpause spielten die Gäste zielstrebiger. Ante Rebic scheiterte früh an Zentner (48.). Im Anschluss wurde die Partie hitziger, Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) musste des Öfteren eingreifen, um die Gemüter zu beruhigen. Der eingewechselte Suat Serdar nutzte die Hektik und traf für Mainz noch zum rettenden Ausgleich.