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FC Bayern demontiert den FC Barcelona: Müller ist der neue Messi


Champions League
Der neue Messi heißt Müller

Von t-online
Aktualisiert am 24.04.2013Lesedauer: 3 Min.
Thomas Müller war gegen Barcelona der "Spieler des Spiels".Vergrößern des BildesThomas Müller war gegen Barcelona der "Spieler des Spiels". (Quelle: dpa-bilder)
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Aus München berichtet Thomas Tamberg

Die Musik während des Aufwärmprogramms war deutlich leiser als sonst. Und auch die ausgewählten Lieder eher getragen. Die unglaubliche Steuer-Affäre um den Klub-Präsidenten Uli Hoeneß schien die ganze Vorfreude auf den Fußball-Leckerbissen zu überlagern. Doch dann setzte der FC Bayern München ein gewaltiges sportliches Ausrufezeichen. Thomas Müller und Co. entzauberten beim 4:0-Triumph im Halbfinal-Hinspiel der Champions League den FC Barcelona nach allen Regeln der Kunst und erteilten der bis dato besten Klub-Mannschaft der Welt eine Lehrstunde, wie es sie schon lange nicht mehr gegeben hat.

"Man kann sich vorstellen, was für ein Druck im Moment auf Uli Hoeneß lastet. So ein Spiel hilft ein wenig, diesen Druck abzubauen", gab der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach der Partie zu Protokoll. Dass an diesem Abend überhaupt das Sportliche noch einmal die Schlagzeilen um Hoeneß oder aber auch um den überraschenden Transfer von Mario Götze an die Isar überlagern würden, lag an einem grandiosen Auftritt des Münchner Star-Ensembles.

Heynckes lobt seine Mannschaft

Dank einer taktischen Meisterleistung entzauberten die Bayern den bisherigen Titelfavoriten und untermauerten eindrucksvoll ihre eigenen Ambitionen. "Entscheidend war die Grundordnung, alle haben nach hinten gearbeitet, das haben die Jungs super gemacht, Kompliment", sagte Trainer Jupp Heynckes. Kapitän Philipp Lahm ging noch mehr ins Detail: "Gegen eine spielstarke Mannschaft ist es wichtig, dass alle hinter dem Ball stehen und dass man in den Räumen aggressiv spielt. Das ist uns heute gelungen."

In der Tat ließ sich der deutsche Rekordmeister für seine Verhältnisse weit zurückfallen und überließ den Katalanen weitestgehend das Spielfeld. 63 Prozent Ballbesitz konnten die Gäste verzeichnen. Doch torgefährlich wurden sie nie. Gerade einmal zwei Schüsse brachte der vierfache Königsklassen-Champion zustande. Die Bayern schossen dagegen neun Mal auf das Tor. Darüber hinaus nutzten die Münchner oftmals lange Bälle, um Angriffe einzuleiten oder versuchten gezielt Eckbälle herauszuspielen. Elf Stück waren es am Ende.

Mit Gardemaß klar im Vorteil

Zwei von ihnen führten beim 1:0 durch Thomas Müller und 2:0 durch Mario Gomez zum Tor und brachten die Bayern so auf die Siegerstraße. Kein Wunder, schließlich waren die Münchner dem Gegner in der Luft klar überlegen. Während bei Barca gerade einmal drei Feldspieler größer als 1,73 Meter waren, schickte Heynckes gleich acht Spieler mit über 1,80 Meter Körpergröße auf das Feld. Kein Wunder, dass sogar Arjen Robben beinahe ein Kopfballtreffer gelungen wäre. Der Niederländer besorgte dann lieber per Kunstschuss das 3:0.

Den Schlusspunkt vor 68.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena setzte mit Müller der überragende Mann auf dem Platz höchstpersönlich. Zwei Tore gegen Barcelona und mittlerweile sieben Treffer im laufenden Wettbewerb: Das kann sich wahrlich sehen lassen. "Morgen fahre ich zum Training, lass mich ein bisschen feiern und dann geht’s weiter Richtung Samstag", sagte er in der ihm eigenen Art mit einem Augenzwinkern.

Messi: "Eine Schande"

Dagegen war auf der anderen Seite von Superstar Messi nichts zu sehen. Der Weltfußballer der Jahre 2009 bis 2012 wirkte wie ein kleiner, staunender Schuljunge, der seinen Einsatz im Preisausschreiben gewonnen hatte. Seine wohl nicht ganz auskurierte Muskelverletzung beeinträchtigte ihn sichtlich. "Sie waren viel stärker als wir, körperlich überlegen. Was passiert ist, ist eine Schande", redete der Argentinier in seiner Analyse daher auch nicht lange um den heißen Brei herum. Überhaupt zeigten die Gäste Größe in der Niederlage. "Ich muss einem großen Gegner gratulieren", sagte auch Dani Alves anerkennend.

Von einer Wachablösung wollte man beim FC Bayern allerdings nichts hören. "Nein, so arrogant sind wir nicht. Wir fahren mit einem Schuss Demut nach Barcelona, weil wir da auch noch ein Spiel haben, in dem wir bestehen müssen", sagte Rummenigge. Und Müller machte wieder einmal seine ganz eigene Rechnung auf. Schließlich habe Dortmund gegen Malaga in der 90. Minute zwei Treffer geschossen. "Also können im Rückspiel 180 Tore fallen."

Halbes Dutzend droht Sperre

Außerdem gehen gleich sechs Bayern-Spieler mit einem Handicap in die Partie. Bastian Schweinsteiger, Javi Martinez, Luiz Gustavo, Dante, Lahm und Gomez würden bei der nächsten Gelben Karte in einem möglichen Finale fehlen. Dennoch gehen die Bayern als großer Favorit ins Rückspiel. Schließlich hat man Barcelona eine historische Pleite beigebracht.

Höher haben die Spanier noch nie in der Königsklasse verloren. Zuletzt gab es ein 0:4 am 5. November 1997, als man zu Hause gegen Dynamo Kiew unterlegen war. Im Kader, aber nicht im Einsatz, war damals übrigens ein gewisser Pep Guardiola. Der verantwortliche Trainer für die Niederlage hieß Louis van Gaal und sein Assistent José Mourinho. Verrückte Fußball-Welt! Aber das muss man den Bayern in diesen Tagen ja nicht erzählen.

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