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Schalke gerät durch Hildebrand-Patzer gegen Chelsea auf die schiefe Bahn


Blackout gegen Chelsea
Timo Hildebrand: "Es tut mir für die Mannschaft leid"

Von t-online
Aktualisiert am 07.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Timo Hildebrand kann seinen Aussetzer nicht fassen, Samuel Eto'o jubelt.Vergrößern des BildesTimo Hildebrand kann seinen Aussetzer nicht fassen, Samuel Eto'o jubelt. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus London berichtet Marc L. Merten

Das Ungeheuer lauerte hinter ihm. Samuel Eto’o schlich sich auf leisen Sohlen im Rücken von Timo Hildebrand heran. Er wollte dem Torhüter des FC Schalke 04 den Ball klauen. Schon wieder. Doch diesmal kam Hildebrand ein Mitspieler zu Hilfe. Atsuto Uchida ruderte mit den Armen, drängte Eto’o ab, Hildebrand flüchtete. Und das ganze Stadion an der Stamford Bridge lachte.

Deutschlands Ex-Nationaltorhüter Hildebrand ist in London seinem Alptraum begegnet. Beim letztlich deutlichen 0:3 (0:1) gegen den FC Chelsea leistete sich der 34-Jährige einen Aussetzer, wie man ihn in der Champions League oder auf ähnlichem Niveau nur ganz selten sieht.

Hildebrand macht Schalker Engagement zunichte

Es lief die 31. Spielminute, als Hildebrand den Ball im eigenen Strafraum vor sich herführte. Er hatte Platz. Er hatte Zeit. Niemand griff ihn an. Erst nach einigen Sekunden kam der Kameruner Eto’o auf ihn zu, und jeder im Stadion dachte: Hildebrand schlägt den Ball jetzt weg, weiter geht’s. Es war ja nicht so, dass sich der Kameruner versucht hatte zu tarnen. Er joggte mitten in Hildebrands Sichtfeld herbei. Doch dieser reagierte nicht. Er zögerte einmal, zögerte ein zweites Mal, und als er endlich zum Abstoß ansetzte, spritzte Eto’o dazwischen. Der Ball traf das Bein des Stürmers und trudelte von dort ins Tor. Das Stadion stand Kopf und jeder Schalker, ob Spieler, Betreuer oder Fan, griff sich fassungslos an den selbigen.

Mit diesem katastrophalen Fehler leitete Hildebrand eine Niederlage ein, nach der es in der halben Stunde zuvor ganz und gar nicht ausgesehen hatte. Schalke hatte furios begonnen, hätte nach 15 Minuten bereits mit einem oder gar zwei Toren führen können. Besonders Julian Draxler, auf den eigentlich alle Augen gerichtet waren - schließlich ist Chelsea an ihm interessiert - spielte groß auf. Schalke überzeugte, Schalke rannte, Schalke grätschte, Schalke spielte nach vorne, Schalke verteidigte mit allem, was es hatte. Bis zur fatalen Minute 31.

Hildebrand: "Es tut mir leid"

Entsprechend untröstlich war Hildebrand nach dem Spiel. "Ich habe gedacht, ich hätte mehr Zeit. Es ist bitter, dass ich die Niederlage eingeleitet habe. Das tut mir leid für die Mannschaft und den Verein." Die folgende Stunde wurde für ihn zu einer der härtesten in seiner Karriere. Die Fans der Blues kreischten bei jeder Ballberührung Hildebrands. "Man ist da sehr einsam", erklärte er hinterher. "Aber solche Fehler passieren. Es ist das erste Mal in meiner Karriere, und ich hoffe nicht, dass es nochmal passiert."

Die eigentliche Tragödie war, dass der Keeper - das 0:1 ausgenommen - über das gesamte Spiel eine tadellose Leistung zeigte. Bei den Gegentoren zwei und drei war es machtlos. Ansonsten hielt er sicher bis stark, parierte unter anderem zweimal glänzend gegen André Schürrle. Nicht umsonst feierten ihn die Fans der Königsblauen kurz nach seinem Patzer mit "Timo-Hildebrand"-Rufen. Trotzdem blieb ihm am Ende nur die Rolle des Sündenbocks.

Achtung, Schalke! Torwartdiskussion

Trainer Jens Keller sah hinterher keinen Grund, um den heißen Brei herumzureden. "Das war sehr unglücklich, das weiß er selbst", kommentierte er die Szene, war aber darum bemüht, das Thema nicht zu hoch zu hängen - wohl auch im Bewusstsein, dass auf Schalke in den letzten Jahren Torhüterdiskussionen fast schon zum guten Ton gehörten. "Was soll ich jetzt groß mit Timo darüber reden? Abgesehen von dem einen Fehler hat er hervorragend gehalten. Er hat in den letzten Wochen seine Leistung gebracht und wird das auch in den nächsten Wochen wieder tun."

Das muss der Keeper auch. Denn Schalke hat es noch immer selbst in der Hand, Platz zwei in der Gruppe E zu belegen. Praktischerweise nahmen sich der FC Basel und Steaua Bukarest (1:1) gegenseitig die Punkte weg. Daher wog die zweite 0:3-Klatsche in Folge in der Königsklasse am Ende nicht so schwer wie befürchtet. Auch, wenn das Timo Hildebrand kaum trösten wird.

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