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Borussia Dortmund beißt sich mit Sieg gegen Neapel zurück ins Rennen


Traum geht weiter
BVB beißt sich zurück in die Königsklasse

Von t-online
Aktualisiert am 27.11.2013Lesedauer: 4 Min.
Voller Einsatz: Auch eine gebrochene Nase konnte Dortmunds Sven Bender gegen Neapel nicht bremsen.Vergrößern des BildesVoller Einsatz: Auch eine gebrochene Nase konnte Dortmunds Sven Bender gegen Neapel nicht bremsen. (Quelle: imago/Chai v.d. Laage)
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Von Patrick Brandenburg

Aufgeben gilt nicht. An diesem bitterkalten Novemberabend war Borussia Dortmund einfach nicht zu stoppen. Schon gar nicht durch solche Kleinigkeiten wie eine gebrochene Nase von Sven Bender: Der Aushilfsverteidiger hielt 70 Minuten mit einer Fraktur durch und blutete dabei mehrere Trikots ein, so dass sogar Nachschub aus dem Fanshop beschafft werden musste. Der Dortmunder 3:1-Erfolg in der Champions League über den SSC Neapel war eine Leistung der Leidenschaft und des Willens.

So leicht ist Schwarz-Gelb nicht kleinzukriegen, lautet die Botschaft an die Konkurrenz. Nach dem dringend benötigten Sieg über die Italiener haben es die personell arg gebeutelten Dortmunder nun wieder selbst in der Hand, in die K.-o.-Runde der Königsklasse einzuziehen.

Auch Ausruhen gilt nicht

"'Manni' hat ja mittlerweile Übung darin", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach der Partie ob der Tatsache, dass Dauerpechvogel Bender nach der dritten Kopfverletzung innerhalb von nur drei Spielzeiten künftig erneut mit einer Gesichtsmaske auflaufen muss. Denn Ausruhen gilt ebenfalls nicht in Dortmund - vor allem wegen des Verletzungspechs. Wenn Dortmund in zwei Wochen bei Olympique Marseille ums Überwintern in der Champions League kämpft, wird Bender sicher am Start sein. Ob wieder in der Viererkette auszuhelfen oder an seinem angestammten Platz im defensiven Mittelfeld.

Klopp ist sichtlich erleichtert

Ein Sieg in Südfrankreich, und der Finalist der Vorsaison steht doch in der nächsten Runde. "Wir haben uns vorgenommen, unseren Champions-League-Traum weiter zu träumen. Jetzt sind wir wieder im Rennen", sagte Klopp und war sichtlich erleichtert, dass die ungewohnte Serie von zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge wieder endete.

Vor allem die jüngste Liga-Pleite gegen den FC Bayern (0:3) hatte beim BVB aufs Gemüt gedrückt. Aber offensichtlich nur kurz, denn lediglich drei Tage später zeigte das Team in einer "Partie mit Erinnerungswert", so Klopp, dass es unter maximalem Druck weiter zu Großem fähig ist - seien die Hindernisse auch noch so hoch.

"Da stand das Spiel auf der Kippe"

Immerhin galt es gegen die Italiener, die schon mit einem Remis alle Dortmunder Hoffnungen zerstört hätten, die Ausfälle von Mats Hummels, Neven Subotic und Marcel Schmelzer zu kompensieren. Die runderneuerte Not-Defensive um den immer souveräner werdenden Sokratis machte ihre Sache gegen Neapel mehr als ordentlich. Allerdings auch nicht "überragend", so wie es Dortmunds Trainer im Überschwang der Gefühle gesehen haben wollte. Schließlich kamen die starken Gäste zu drei Großchancen durch Rechtsaußen Jose Callejon (30.), Stürmerstar Gonzalo Higuain (60.) und Joker Lorenzo Insigne (71.).

Zur Erleichterung der Dortmunder traf aber nur Insigne, der auch schon beim 1:2 im Hinspiel im Stadio San Paolo ein Tor beigesteuert hatte. Callejon dagegen scheiterte am Pfosten, Higuain am glänzend aufgelegten Neu-Nationaltorhüter Roman Weidenfeller - unmittelbar vorm zweiten Treffer der Borussia. "Da stand das Spiel auf der Kippe", gestand Klopp ein. Ein bisschen Glück gehört in Europa nun mal auch dazu.

Reus macht den Knackpunkt aus

Dortmund hatte es sich jedenfalls redlich verdient. Denn endlich funktionierte auch das gefürchtete Offensivspiel der Dortmunder wieder wesentlich besser. "Wir waren aggressiver als gegen den FC Bayern", machte Marco Reus als Knackpunkt aus. Damit hatte der Nationalspieler wohl Recht. Denn der BVB-Express erspielte sich nicht nur drei richtig gute Tormöglichkeiten wie gegen den Bundesliga-Spitzenreiter. Sondern dieses Mal satte zehn - da fallen selbst beim Meister der Ineffizienz Treffer ab.

Schon nach zehn Minuten hatte Reus per Foulelfmeter die Führung erzielt und damit die Nerven ein wenig beruhigt. Weil aufgrund der speziellen UEFA-Arithmetik ein 1:0 aber unter Umständen nicht reichen würde in der Endabrechnung, war die Borussia gezwungen nachzulegen. Noch im ersten Durchgang ließ Stürmer Robert Lewandowski zwei Riesenchancen liegen (15./35.), Reus und Henrich Mchitarjan fanden ihren Meister in Gäste-Keeper Pepe Reina.

Mchitarjan spielt sich den Frust aus den Beinen

Im zweiten Durchgang war Dortmund dann in der Lage, das Tempo weiter zu erhöhen und bewies, warum Neapels Trainer die Westfalen für die "konterstärkste Mannschaft Europas" hält. Zwar gingen von Nuri Sahin im Mittelfeld kaum Impulse aus, und auch Sebastian Kehl wirkte nach seiner gut drei Monate langen Startelf-Pause eher wie ein Fremdkörper. Dafür sprangen andere in die Bresche.

So wurde Mchitarjan von Minute zu Minute stärker und spielte sich den Bayern-Frust aus den Beinen. Immer wieder setzte der Armenier zu starken Soli an und hatte mehrfach Pech im Abschluss. Auch das Zusammenspiel mit den Teamkollegen klappte besser. Selbst wenn letztlich Reus das 2:0 durch Jakub Blaszykowski (60.) auflegte - die Mehrzahl aller Konter lief über Mchitarjan. Nach zuletzt schwankenden Leistungen kämpfte sich der Mittelfeldmann zurück und verdiente sich ein Sonderlob vom Trainer. "Er macht das toll. Miki lernt sehr schnell." Klopp ist sich sicher, dass der Armenier schon bald viel regelmäßiger zu Auftritten dieser Qualität fähig ist.

In Marseille etwas gutzumachen

Auch Lewandowski zeigte ein starkes Spiel. Vor dem Tor bleibt er zwar zurzeit ein Rätsel - da hat ihn einfach die Kaltschnäuzigkeit verlassen. Aber immerhin holte er den Elfmeter heraus. Und was der polnische Nationalstürmer in der zweiten Halbzeit für den Spielaufbau leistete, wie er sich in die Partie gegen die kompromisslosen Italiener reinkniete, war aller Ehren wert.

Instinktiv ließ er sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen und schuftete dort wie ein Wilder. Zwei Mal bereitete Lewandowski perfekt vor für Pierre-Emerick Aubameyang, den zweiten - schwierigeren - Versuch nutzte der Joker dann in der 78. Minute zum 3:1. Ein Ergebnis, das Dortmund alle Möglichkeiten lässt, auch im kommenden Frühjahr auf der ganz großen Bühne zu spielen.

Dazu muss der BVB nun die Aufgabe Marseille lösen. Sollte das Weiterkommen alleine für die Westfallen nicht genügend Motivation sein, hilft ein Blick in die jüngere Vergangenheit. Vor zwei Jahren kassierte Dortmund im Stade Velodrom durch ein 0:3 die höchste Champions-League-Niederlage der Vereinsgeschichte. Klopp gibt die Marschrichtung vor: "Wir haben das Gefühl, dort noch etwas gutmachen zu müssen."

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