Historische Premiere: Atletico Madrid und Real Madrid bestreiten das erste Stadtduell im Finale eines Europacup-Wettbewerbs. 24 Stunden nach den Königlichen zog auch Atletico mit einem verdienten 3:1 (1:1) beim FC Chelsea ins Endspiel der Champions League am 24. Mai in Lissabon ein. Im Halbfinal-Hinspiel hatten sich beide Mannschaften torlos getrennt.
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Die Spanier bejubelten an der Stamford Bridge anschließend ausgelassen ihre erste Final-Teilnahme im wichtigsten europäischen Wettbewerb seit 1974. Damals unterlag der spanische Hauptstadtklub dem FC Bayern München.
"Werden den Erfolg in vollen Zügen genießen"
Nun herrschte bei Atletico Freude pur. "Vor allen Dingen der Glaube an uns selbst war der Schlüssel zum Sieg", analysierte Altetico-Kapitän Tiago beim Fernsehsender sky. "Wir wussten, dass wir einen Treffer erzielen können und dass es dann schwer wird für Chelsea. Wir haben verdient gewonnen. Jetzt werden wir den Erfolg in vollen Zügen genießen."
Sein Trainer Diego Simeone platzte ebenfalls vor Freude und wählte einen eher ungewöhnlichen Vergleich: "Ich danke den Müttern meiner Spieler dafür, dass sie Jungen mit solchen Eiern auf die Welt gebracht haben."
Nach der Führung für Chelsea ausgerechnet durch den ehemaligen Atletico-Star Fernando Torres (36. Minute) hatte Adrian (44.) unmittelbar vor dem Pausenpfiff ausgleichen können. Für die Entscheidung zugunsten der Gäste sorgten Diego Costa per Foulelfmeter (60.) und Arda Turan (72.).
Mourinho: "bittere Niederlage"
Ganz anders als bei den Spaniern war die Gefühlslage nach dem Aus vor heimischer Kulisse bei den Blues. "Das ist eine bittere Niederlage. Die Begegnung war lange Zeit ausgeglichen. Ein Knackpunkt war der Elfmeter", sagte Chelsea-Trainer Jose Mourinho. "Danach wirkte Atletico geschlossener, deshalb hat es verdient gewonnen."
Schürrle: "unnötiger Elfmeter"
Der deutsche Nationalspieler Andre Schürrle ergänzte: "Wir haben es eigentlich ganz gut gemacht - bis zum 1:1. Und dann kam der unnötige Elfmeter, das war schon bitter."
Vor dem Elfmeter hatte es ein unnötiges Foul von Chelsea-Stürmer Samuel Eto'o an Diego Costa gegeben, der Torjäger der Gäste verwandelte eiskalt. In der Folge hatten die Blues nicht die Mittel, die sichere Abwehr der Gäste zu knacken. "Es ist beinahe unmöglich, ein 1:2 gegen eine Mannschaft wie Atletico noch eimal zu drehen", gestand Mourinho.
Der portugiesische Star-Coach erwies sich nach der Partie als fairer Verlierer. "Gratulation an Atletico, weil sie ein hervorragendes Team haben. Auch was sie in der spanischen Liga leisten ist fantastisch." Dort kämpft der spanische Hauptstadtklub um den Titel, der Konkurrent heißt ebenfalls Real Madrid.
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Sechs Punkte beträgt dort drei Runden vor Saisonende der Vorsprung von Atletico auf den Lokalrivalen, die Königlichen haben allerdings noch eine Partie weniger absolviert. Am 18.05. wird in Spanien der letzte Spieltag ausgetragen. Man darf gespannt sein, wer sich den Titel sichern und als Champion der Primera Division mit breiter Brust nach Lissabon anreisen wird, um sich dort die europäische Krone aufzusetzen.