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DFB-Pokal: Klopp und Co. gehen auf den Schiedsrichter los


Ärger um nicht gegebenes Tor
Klopp und Co. gehen auf den Schiedsrichter los

Aktualisiert am 18.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Kaum zu bremsen: BVB-Trainer Jürgen Klopp (re.) legte sich nach dem Spiel mit Schiedsrichter Florian Meyer an.Vergrößern des BildesKaum zu bremsen: BVB-Trainer Jürgen Klopp (re.) legte sich nach dem Spiel mit Schiedsrichter Florian Meyer an. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Berlin berichtet Jörg Runde

Mit Schlusspfiff stürmte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp auf Schiedsrichter Florian Meyer zu. Erregt redete er nach dem 0:2 nach Verlängerung im Pokalfinale gegen den FC Bayern auf den Schiedsrichter ein. Thema: der nicht gegebene Treffer von Mats Hummels. In der 64. Minute hatte Dante den Ball nach einem Kopfball des BVB-Verteidigers weggeschlagen - das Spielgerät befand sich dabei aber schon hinter der Linie.

Angesprochen auf den nicht gegebenen Treffer spottete Klopp auf der Pressekonferenz über den Schiedsrichter und dessen Assistenten: "Um zu erkennen, dass das ein Tor war, brauche ich keine Torlinientechnik und auch keinen Torrichter. Wenn ein Spieler, wie in dem Fall Dante, mit dem rechten Bein auf der Linie steht und mit links den Ball rausschlägt, dann muss es ein Tor sein. Da musst du schon vom Cirque du Soleil sein, um den noch von der Linie zu kratzen."

Zunächst sogar zu Scherzen aufgelegt

Die öffentliche Kritik kam zunächst überraschend aufgeräumt und ruhig. Trotz der unglücklichen Niederlage war der BVB-Coach auf der Pressekonferenz in den Katakomben des Berliner Olympiastadions anfangs sogar für Scherze zu haben.

Als ein Reporter Klopp aber dann darauf hinwies, dass Linienrichter Frank Willenborg wohl zumindest für einen kurzen Moment zur Mitte gezeigt und auf Tor entschieden hatte, war dessen Lust auf Späße schlagartig vorbei. "Das kann doch nicht sein. Wenn der Schiedsrichter den überstimmt, der das am besten sieht, habe ich kein Verständnis."

Schiedsrichter äußert sich nicht

DFB-Pressesprecher Ralf Köttker wollte keine große Diskussion aufkommen lassen und das Thema ersticken, wurde aber prompt vom BVB-Trainer ausgekontert: "Sie sind ja auch für den DFB hier, jetzt rede ich mit dem Reporter", fauchte Klopp genervt.

Final aufgeklärt werden konnte die Situation aus der 64. Minute weder im Medienzentrum der Arena noch zu einem späteren Zeitpunkt. Erst am Sonntag äußerte sich das Schiedsrichter-Gespann zu der umstrittenen Szene. "Im realen Ablauf war es sowohl für meinen Assistenten als auch für mich nicht zweifelsfrei erkennbar, ob der Ball die Torlinie vollständig überschritten hat oder nicht", wurde Meyer auf "dfb.de" zitiert. "Somit haben wir entschieden, dass Spiel weiterlaufen zu lassen."

Taktische Fouls bleiben ungeahndet

Eine Erklärung, die im Borussen-Lager für wenig Freude gesorgt haben dürfte. Es brodelte, nicht nur in Klopp. "Das war ein klares Tor, der Ball war drin. Das ärgert mich sehr. Wir sind schon in Wembley vor einem Jahr benachteiligt worden, es reicht langsam", schimpfte Torhüter Roman Weidenfeller.

Auch Klopp legte nach: "Seit Jahren sind wir 1., 2. oder 3. in der Fairplay-Tabelle. Trotzdem werden wir behandelt, als würden wir jede Woche alles zusammentreten."

Torlinientechnik ist wieder ein Thema

Einmal in Rage, ging der BVB-Trainer sogar ins Detail: "Wenn Philipp Lahm nach vier Minuten seinen Gegenspieler vor einem Konter hält, dann ist das ein taktisches Foul und Gelb. Auch Martinez hätte in einigen Szenen Gelb sehen müssen."

Im Fokus blieb aber das nicht gegebene Tor. Auch die Diskussion über die erst vor einigen Wochen von der DFL und den 36 Profiklubs gemeinsam abgeschmetterten Einführung der Torlinientechnik neue Nahrung. "Jeder, der gegen die Torlinientechnik gestimmt hat, sollte mal so eine Situation erleben wie wir heute", wetterte BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer.

"In Sibirien stehen Leute auf der Torlinie"

Auch andere, schneller umzusetzende Hilfsmittel waren plötzlich wieder ein Thema: "Ein Torrichter hätte der Partie gut getan, ich weiß nicht, warum die nicht dabei waren. Vielleicht waren sie alle schon im Urlaub. Da stehen bei Spielen in Sibirien Leute auf der Torlinie und verhindern, dass es zu solchen Dingen kommt. Und wir lassen bei einem Pokalfinale eines so großen Verbandes wie dem DFB diese Jungs einfach zu Hause", motzte Klopp in Richtung Final-Ausrichter.

Klopp betonte zum Abschluss mehrmals, dass er gern in der Situation gewesen wäre, zu sehen, wie die Bayern-Spieler auf den Rückstand reagiert hätten. "Einige hatten ja bereits früh mit Krämpfen zu kämpfen. Das wäre für die Bayern richtig hart geworden", sagte er.

Mit dem Wissen, dass an diesem Abend nur ein paar Zentimeter für den großen Triumph fehlten, gab sich Klopp dann auch wieder gewohnt kämpferisch: "Die Mannschaft hat Maßstäbe gesetzt. Das war eine tolle Saison, wir haben allen Grund zu feiern", sagte Klopp voller Stolz und fügte an: "Wir kommen wieder."

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