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BVB rettet Jürgen Klopps Traum vom Borsigplatz-Lkw


"Auf einem Rad nach Berlin"
BVB rettet Klopps Pokaltraum in Unterzahl

Von t-online
Aktualisiert am 29.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Jürgen Klopps siebenjährige BVB-Ära wird am 30. Mai mit dem DFB-Pokal-Finale in Berlin enden.Vergrößern des BildesJürgen Klopps siebenjährige BVB-Ära wird am 30. Mai mit dem DFB-Pokal-Finale in Berlin enden. (Quelle: Reuters-bilder)
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Aus München berichtet Marc L. Merten

Borussia Dortmund hat es geschafft. Jürgen Klopp hat es geschafft. Berlin. Ein letztes Mal Berlin. Der BVB hat ein verrücktes Halbfinale im DFB-Pokal gegen den FC Bayern mit 3:1 nach Elfmeterschießen gewonnen. "Auf einem Rad", wie Klopp sagte. Was nicht viel mehr ausdrücken sollte: auf der letzten Rille. Aber völlig egal, wie: Dortmund, Klopp und die ganze schwarz-gelbe Fan-Gemeinschaft fiebern nun dem großen Traum entgegen: noch einmal auf dem Lkw um den Borsigplatz fahren.

Finale. Das war es, was tausende Dortmunder Kehlen nach dem Triumph in der Allianz Arena ihren Helden auf dem Rasen zuriefen.

Nach 120 intensiven, dramatischen, aufwühlenden und historischen Minuten hatte der BVB den großen Rivalen, den FC Bayern, niedergerungen und das Pokal-Finale in Berlin erreicht. Im letzten Jahr unter Klopp als Trainer. Im letzten Jahr mit Urgestein Sebastian Kehl als Spieler. Im letzten Jahr, bevor es bei den Schwarz-Gelben unter dem kommenden Trainer Thomas Tuchel zum großen Umbruch kommen wird.

Klopp: "Man kann hier untergehen, aber..."

"Wir haben es auf einem Rad gerade so nach Berlin geschafft. Jetzt sind wir superglücklich. Es ist geil", ließ Klopp seiner Freude nach dem Spiel freien Lauf.

"Ich habe mir bisher noch keine Gedanken zum Finale gemacht. Wir wollten einfach unbedingt dahin." Dieser unbedingte Wille war es wohl, der den Borussen letztlich die entscheidenden Flügel verliehen hatte. 65 Minuten waren sie mehr oder minder chancen-, weil mittellos gewesen gegen überlegene Bayern. Nach dem 0:1 durch Robert Lewandowski (29. Minute) hatte alles danach ausgesehen, als ob der FCB sein viertes Pokal-Finale in Folge erreichen würde.

Doch dann erinnerten sich Klopps Spieler offenbar der Worte ihres Trainers zur Halbzeit. "Ich habe meinen Jungs gesagt: Hier hat die ganze Welt schon verloren. Man kann hier untergehen. Aber wenn, dann mit fliegenden Fahnen." Zwar hatte der BVB zunächst Glück, als Schiedsrichter Peter Gagelmann nach einem Handspiel von Marcel Schmelzer nicht auf Strafstoß entschied.

Doch dann sorgte ein taktischer Wechsel - Henrich Mchitarjan kam für Shinji Kagawa – für die Wende. Plötzlich drehte der BVB auf, glich durch Pierre-Emerick Aubameyang aus (75.) und hätte durch Marco Reus gar noch in der regulären Spielzeit das Ding komplett drehen können. Nach der Gelb-Roten Karte für Kevin Kampl (108.) musste Dortmund zwar noch einmal zittern. Doch als im anschließenden Elfmeterschießen alle vier Bayern verschossen, war die Sensation perfekt.

Kehl: "Sonst wäre es ein Scheiß-Abschluss"

"Es sollte heute einfach so sein", sagte Klopp. Nach dem letzten verschossenen Elfer der Bayern war er von der Bank aufgesprungen und wie Usain Bolt in Höchstgeschwindigkeit in Richtung Spielertraube um Keeper Mitch Langerak gesprintet. Völlig losgelöst, von den Emotionen übermannt, hatte er beinahe Pep Guardiola über den Haufen gerannt, der mit gesenktem Kopf in Richtung seiner eigenen Spieler gewandelt war. Klopp aber wollte in diesem Moment nur mit seinen Spielern feiern. Mit den Spielern, mit denen er sieben volle Jahre verbracht hat und nun noch einmal vor einem absoluten Karriere-Highlight steht.

"Jetzt wollen wir den Pott auch nach Hause holen", erklärte Klopp voller Inbrunst. Schließlich hatte er selbst bei seiner Abschieds-Pressekonferenz als sehnlichsten Wunsch noch einmal eine Lkw-Fahrt um den Borsigplatz geäußert.

"Wir wollen, dass am Tag nach dem Finale was in Dortmund passiert. Das ist aber nur dann der Fall, wenn wir das Ding auch gewinnen." Egal, ob Wolfsburg oder Bielefeld – das Finale soll der letzte große Ausbruch der Dortmunder unter Klopp werden, das letzte große Beben, die letzte Jubel-Arie einer Ehe, die zwei Deutsche Meisterschaften, einen DFB-Pokal-Sieg und ein Finale der Champions League hervorgebracht hat.

Aber nicht nur für Klopp wäre der Pokalsieg das ultimative Abschiedsgeschenk. Auch für Sebastian Kehl, 13 Jahre lang Dortmunder, davon sechs Jahre als Kapitän, wird der Abend in Berlin der sportliche und emotionale Abschlussakt einer erfolgreichen Karriere im Dress der Schwarz-Gelben sein. Wenig überraschend also, dass er erklärte: "Jetzt wollen wir das Ding auch gewinnen, sonst wäre es ein Scheiß-Abschluss." Damit sprach er für sich und Klopp gleichermaßen.

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