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Vidal-Schwalbe rettet FC Bayern München im DFB-Pokal


Müller schlägt Alarm
Vidals Schwalbe rettet schwachen FC Bayern

Von t-online
Aktualisiert am 20.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Janek Sternberg vom SV Werder Bremen (li.) verursacht einen äußerst umstrittenen Elfmeter an Bayern-Star Arturo Vidal.Vergrößern des BildesJanek Sternberg vom SV Werder Bremen (li.) verursacht einen äußerst umstrittenen Elfmeter an Bayern-Star Arturo Vidal. (Quelle: imago-images-bilder)
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Von Mark Weidenfeller

Genau drei Minuten benötigte Arturo Vidal nach seiner Einwechslung, um dem FC Bayern mit seiner ersten Aktion den Einzug ins Finale des DFB-Pokals zu sichern. Anders als noch in den beiden Champions-League-Duellen gegen Benfica Lissabon sorgte der Chilene beim glanzlosen 2:0 (1:0)-Sieg gegen Werder Bremen jedoch nicht mit Toren für Furore, sondern mit einer glasklaren Schwalbe für Aufregung.

"Dafür gibt es keine Entschuldigung, er berührt ihn gar nicht", sagte Doppeltorschütze Thomas Müller nach Abpfiff zu der Szene, die zu einem Elfmeter, dem zweiten Treffer des Bayern-Stürmers und der Entscheidung des bis dato offenen Spiels geführt hatte.

Bremen stellte die Bayern vor Probleme

70 Minuten lang hatte Werder das Pokalhalbfinale in der Münchner Allianz Arena zuvor erstaunlich mutig gestaltet und die Bayern völlig überraschend vor einige Probleme gestellt. Mit frühem Pressing und schnellen Tempogegenstößen brachten sie die erneut neuformierte Hintermannschaft des Rekordmeisters ein ums andere Mal in Bedrängnis und schnupperten lange an einer Überraschung. Selbst das Kopfballtor von Müller nach einer Ecke (30. Minute) hatte zunächst nichts am guten Auftreten der Werderaner geändert. Erst der völlig unberechtigte Elfmeter nach Vidals Unsportlichkeit (70.) raubte dem Tabellen-16. der Bundesliga die letzte Hoffnung auf die Sensation.

Fast schon entschuldigend äußerte sich dementsprechend Matchwinner Müller nach der Partie im ARD-Studio. Nachdem der Nationalspieler vor Betrachten der Fernsehbilder noch schmunzelt davon gesprochen hatte, "dass es wohl schon klarere Elfmeter gab, wie ich gehört habe", redete er nach Einspielung des vermeintlichen Fouls von Werder-Linksverteidiger Janek Sternberg und der Flugeinlage von Mitspieler Vidal Klartext: "Das war eine klare Schwalbe. Wenn es für so etwas einen Elfmeter gegen uns gibt, rede ich hier aber in einer anderen Tonart."

Kein böses Wort aus dem Werder-Lager

Umso erstaunlicher war es, dass die Werder-Verantwortlichen ihre Stimmen im Nachgang der Partie nicht um eine einzige Oktave anhoben. Weder Trainer Viktor Skripnik noch Manager Thomas Eichin verloren auch nur ein böses Wort über Schiedsrichter Tobias Stieler oder Schauspieler Vidal. Und das, obwohl wenige Minuten vor dem Strafstoß auch noch ein Eigentor von David Alaba nach Trikot-Zupfer von Fin Bartels (wohl zu Recht) nachträglich aberkannt worden war. "Das sind kritische Entscheidung, die dann eben oft zugunsten der Bayern ausfallen. Ich nehme da aber den Unparteiischen in Schutz. Kann man so pfeifen", sagte etwa Eichin, der lieber den Fokus auf das Sportliche legte und die Leistung seines Teams lobte.

Genau das tat Müller dann auch. Der 26-Jährige beendete die Fair-oder-Unfair-Diskussionen und analysierte den Auftritt seines Teams. Während Eichin und Werder aus der Partie in München jedoch Selbstvertrauen für die nächsten Wochen im Abstiegskampf sammeln konnten, schlug Müller – leise, aber bestimmt – Alarm. Der ersehnte Gewinn des Triples ist nach dem Erreichen des Pokal-Endspiels zwar möglich, in der derzeitigen Verfassung jedoch nur sehr schwer zu realisieren, wie Müller betonte: "Wir fahren nach Berlin, das will ich nicht kaputtreden", sagte er. "Aber uns ging das alles schon einmal leichter von der Hand."

Jede Menge Unsicherheiten bei den Bayern

97 Fehlpässe, eine negative Zweikampfbilanz und jede Menge Unsicherheiten in der Defensive geben wenige Tage vor den entscheidenden Spielen in Bundesliga und Königsklasse durchaus Anlass zur Sorge. Die Viererkette, die dieses Mal aus Juan Bernat, David Alaba, Javier Martinez und Philipp Lahm bestand, ist nicht eingespielt und zeigte sich immer wieder anfällig bei schnellen Kontern. Die insgesamt siebte Abwehrvariante, die Trainer Pep Guardiola in den vergangenen acht Spielen aufs Feld schickte, patzte ein ums andere Mal und lud die Gäste aus Bremen immer wieder zu Chancen ein. Die beste davon vergab Sambou Yatabaré, der nach ungenauem Rückpass von Alaba und zu kurzem Befreiungsschlag von Manuel Neuer zu überhastet abschloss (40.).

Die Schwächen der letzten Verteidigungsreihe, in die Jerome Boateng beim Halbfinal-Hinspiel in Madrid zurückkehren will, sind offensichtlich: Zu viele einfache Fehler, Probleme in der Umschaltbewegung und fast schon panische Reaktionen bei Pressing des Gegners. "Wir haben zu viele Fehlpässe gespielt und oft schon im Spielaufbau den Ball verloren", bemängelte Müller, dem statt Arbeitssieg ein Erfolg im Schongang lieber gewesen wäre. "Wir haben uns mit der Fehlerquote selbst die Kilometer auf den Buckel gebunden", sagte er. "Wir können deshalb nicht in Jubelstürme ausbrechen."

"Man kann diese Leistung nicht schönreden"

Statt jubelnder Fäuste dominierten so am Ende des Abends vor allem die warnenden Zeigefinger. "Es ist nicht der richtige Moment, um über das Triple zu sprechen. Wir müssen besser spielen und nicht an diesen Traum denken", bestätigte Trainer Pep Guardioa, der sich letztlich bei Müller und dessen "Talent, Tore zu schießen" bedankte. Die Laune des Doppelpackers hellte aber auch das nicht mehr wirklich auf: "Man kann diese Leistung nicht schönreden. Es hat gereicht, mehr nicht."

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