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Roman Weidenfeller: "Ich kann mich sogar noch weiterentwickeln!"


Nationaltorhüter im Interview
Weidenfeller: "Ich kann mich sogar noch weiterentwickeln!"

Von t-online
06.09.2014Lesedauer: 4 Min.
Fingerzeig: Nationaltorwart Roman Weidenfeller gibt Anweisungen.Vergrößern des BildesFingerzeig: Nationaltorwart Roman Weidenfeller gibt Anweisungen. (Quelle: imago/Team2)
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Von Patrick Brandenburg

Lange hat er auf seine Länderspiel-Chance warten müssen, doch seit knapp einem Jahr ist der Routinier fester Bestandteil der Nationalmannschaft: Roman Weidenfeller von Borussia Dortmund, die Nummer zwei im Tor des Teams des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Vor dem ersten Qualifikationsspiel zur EM 2016 in Dortmund gegen Außenseiter Schottland (Sonntag ab 20.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) erzählt der Weltmeister im Interview mit t-online.de, warum ein 34-Jähriger noch viel vor haben kann in seiner Karriere, was ihm die WM-Selfis mit der Kanzlerin bedeuten und welcher andere Nationalspieler eigentlich in jede Wohngemeinschaft gehört.

t-online.de: Herr Weidenfeller, wie groß ist Ihr Wunsch, am Sonntag gegen Schottland ein Heimländerspiel zu bestreiten?
Roman Weidenfeller: Das wäre natürlich riesig. In Dortmund ist ja immer was los. Wenn es wirklich wichtig wird, kommt die Nationalmannschaft hierher, weil die Stimmung und die Fankultur so einmalig sind. Aber ich gehe davon aus, dass Manuel Neuer spielt. Das ist ja auch logisch: Er ist die Nummer eins im deutschen Tor und es ist das erste Qualifikationsspiel für die EM 2016 in Frankreich.

Wie schwer ist es für Sie, sich mit der Rolle als Nummer zwei abzufinden?
In diesem Fall ist das gar nicht so schwer. Ich freue mich über jeden Einsatz, den ich in der Nationalmannschaft bekomme. Ich bin auch froh und glücklich, dass ich zuletzt im Testspiel gegen Argentinien eine Halbzeit ran durfte - selbst wenn es letztlich nicht so leicht war, in die Partie reinzukommen.

"Müssen gegen Schottland den Schalter umlegen"

Der erneute Vergleich mit WM-Finalgegner Argentinien ging mit 2:4 kräftig daneben. Wie haben Sie das Spiel analysiert?
Es war für uns nicht so leicht. Wir haben die Mannschaft verändert, mussten verletzungsbedingt auf einigen Positionen umbauen, und Argentinien hat auch ein super Team. Wir wissen, dass es nicht unser bestes Spiel war und dass wir gegen Schottland den Schalter umlegen müssen.

Sie sind 34 Jahre alt, selbst für Torhüter geht es in diesem Alter langsam auf die letzte Karriere-Etappe. Haben Sie sich schon Gedanken über das Ende Ihrer aktiven Laufbahn gemacht?
Man sollte natürlich vermeiden, irgendwann aus dem Tor getragen zu werden. Aber bisher sehe ich da keine Gefahr. Im Gegenteil. Mein Körper fühlt sich noch sehr gut an und ich denke sogar eher, dass ich mich noch weiterentwickeln kann.

Dann werden Sie sich bald auch wieder Gedanken über einen neuen Kontrakt bei Borussia Dortmund machen?
Mein aktueller Vertrag läuft ja noch bis 2016. Ein Jahr lang habe ich also Minimum noch Ruhe, bevor wir uns wieder zusammensetzen müssen.

Nach zwölf Jahren Dortmund dürfte die Lösung dann...
...erneut BVB heißen. Genau. Der Verein, das Umfeld, die Fans - das alles ist mir in dieser langen Zeit unheimlich ans Herz gewachsen. Ich habe die schlechten Zeiten in Dortmund mitgemacht, warum soll ich die guten dort jetzt nicht genießen?

Mit einem letzten großen Vertrag liefe das auf ein Karriere-Ende in Dortmund hin.
Das kann man ja nie zu hundert Prozent sagen, im Fußball ist vieles möglich. Ich möchte noch ein paar Jährchen spielen und der Verein hat auch eine Meinung. Aber grundsätzlich wäre es sicher mein Wunsch, die Karriere in Dortmund auch zu beenden.

"Hätte ich mir nicht einmal erträumt"

Das ist noch Zukunftsmusik. Nun ein kurzer Blick zurück: Erst im vergangenen Jahr hat sich für Sie spät der Traum von der Länderspiel-Karriere erfüllt, als ältester Torwartdebütant der DFB-Geschichte. Wie stolz sind Sie darauf?
Natürlich sehr. Es gibt nichts Schöneres, als für sein Land zu spielen - und dann auch noch kurze Zeit später die WM in Brasilien zu erleben und den Titel zu gewinnen!

Welches war Ihr ganz besonderes WM-Erlebnis?
Die Fotos mit Bundeskanzlerin Angela Merkel! Und natürlich, diesen goldenen WM-Pokal in der Hand halten zu dürfen. Das hätte ich mir in meiner Jugendzeit nicht mal erträumt. Das war so weit weg...

Die Nationalelf hat während der WM im schon legendären Campo Bahia gewohnt. Haben die Wohngemeinschaften dort das Team wirklich so zusammengeschweißt?
Aus meiner Sicht war das der Grundstein für den Titelgewinn. Wir haben uns alle super verstanden und unheimlich viel Zeit miteinander verbracht. Ob beim Tischtennis, beim Billard, am Pool, vorm Fernseher oder mal an der Bar. Wir Spieler haben uns dort richtig gut gegenseitig kennengelernt. Das war optimal.

"Miro hatte alles im Griff"

Sind Sie denn überhaupt ein WG-Typ?
Eigentlich weniger. Aber diese war ganz toll. Ich habe mit Toni Kroos, Miroslav Klose, Shkodran Mustafi und Andre Schürrle in einem Haus gewohnt. Das hat sehr gut gepasst, wir waren eine homogene Truppe.

Wer war die Mutter der Kompanie?
(lacht) Miroslav Klose, er hatte alles im Griff. Miro hatte vorher auch bestimmt, wer zur Gruppe gehört. Er war der Chef des Hauses. Für jede WG weiterzuempfehlen.

Wie haben Sie das historische 7:1 gegen Brasilien wahrgenommen?
Nach dreißig Minuten mussten wir uns alle mal zwicken, da stand‘s ja schon 5:0. Und das im Halbfinale der Weltmeisterschaft, gegen den Gastgeber! Das war wirklich ein unglaubliches Erlebnis. Bei der WM gegen Brasilien spielen zu dürfen, mit der ganzen Stimmung, mit den Fans, die mit Herzblut bis zum Ende gesungen haben. Das waren tolle Momente.

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