Sehnsucht nach den Klassikern Neuer: "Die riesen Euphorie ist noch nicht da"
News folgenAus Evian berichtet Thomas Tamberg
Auf die Pflicht folgt nochmal die Pflicht und dann hoffentlich die Kür. Nach dem letztlich souveränen Gruppensieg bei der EM 2016 trifft die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale auf die Slowakei (Sonntag ab 17.45 Uhr im t-online.de Live-Ticker). Trotz der 1:3-Niederlage im Test-Länderspiel kurz vor der Abreise Richtung Frankreich, geht die DFB-Elf als großer Favorit in die erste Phase der K.o.-Runde.
Dennoch will eine enthusiastische EM-Stimmung bei der Nationalmannschaft noch nicht richtig aufkommen. "Die riesen Euphorie ist noch nicht da", stellte Manuel Neuer treffend fest. Doch das sei nichts Überraschendes. Mit Siegen gegen die Ukraine und Nordirland löse man schließlich keine Hurra-Schreie aus, so Neuer weiter. "Wir haben bisher die Pflicht erfüllt. Aber nun kommt es auf die K.o.-Phase an“, sagte der Nationalkeeper.
Im Viertelfinale würde ein heißes Duell anstehen
"Wir sind voll im Soll", zog Sami Khedira ein erstes Zwischenfazit. "Der Gruppensieg war das Ziel und das haben wir erreicht." Spätestens nach dem offensiv sehr ansehnlichen Auftritt gegen die Nordiren ist in Deutschland wieder die Hoffnung auf ein erfolgreiches Abscheiden bei diesem Turnier zurückgekehrt.
Mit einem Sieg gegen die Slowakei dürfte die Welle der Euphorie in der Heimat zwar noch nicht ins Grenzenlose ausufern. Doch anschließend würden im Viertelfinale mit Italien oder Spanien und im Halbfinale vermutlich mit England oder Frankreich jeweils richtige Kracher auf die DFB-Elf warten. Und längst geht der sehnsuchtsvolle Blick über das Achtelfinale hinaus.
DFB-Elf brennt auf Revanche
"Wenn man gegen große Namen spielt, dann kann eine deutsche Nationalmannschaft gewinnen", hofft Neuer daher, dass noch einige Klassiker auf ihn und seine Kollegen zukommen. Der 30-Jährige sehnt sich nach den Duellen auf Augenhöhe. "Wenn wir gegen die Slowakei gewinnen und dann große Mannschaften schlagen, kann jeder sagen, dass wir auf der Höhe sind."
Spätestens wenn man Revanche nehmen kann, dürfte dann auch im erfolgsverwöhnten Deutschland die Euphorie wieder groß sein. An Spanien zum Beispiel für die beiden 0:1-Niederlagen im EM-Finale 2008 und im WM-Halbfinale von 2010. Oder an Italien für das bittere 1:2 im EM-Halbfinale 2012. Ganz zu schweigen von den immer süßen Siegen gegen England oder Frankreich.
