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EM 2016: Letzter gemeinsamer Auftritt von Schweinsteiger und Podolski?


Das Ende der Sommermärchen-Helden

Von t-online
Aktualisiert am 28.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Zum letzten Mal gemeinsam für Deutschland? Bastian Schweinsteiger (li.) und Lukas Podolski im Spiel gegen die Slowakei.Vergrößern des BildesZum letzten Mal gemeinsam für Deutschland? Bastian Schweinsteiger (li.) und Lukas Podolski im Spiel gegen die Slowakei. (Quelle: Teamfoto/imago-images-bilder)
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Aus Lille berichtet Thomas Tamberg

Das Stade Pierre-Mauroy in Lille war fest in deutscher Hand. Doch wohl den wenigsten der 44.312 Zuschauer dürfte die Bedeutung des Moments bewusst gewesen sein. Als Bundestrainer Joachim Löw vier Minuten nach der Einwechslung von Lukas Podolski auch noch Bastian Schweinsteiger in der 76. Minute aufs Feld schickte, standen sie wieder Seite an Seite auf dem Platz. Die Sommermärchen-Helden von 2006. Es dürfte wohl das letzte Mal gewesen sein.

Inklusive der zweiminütigen Nachspielzeit durften Schweini und Poldi noch einmal eine Viertelstunde gemeinsam für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Vielleicht bekommen die beiden verdienten Helden mit dem Adler auf der Brust irgendwann noch einmal ein Abschiedsspiel. Doch in einem Pflicht-Länderspiel werden sie wohl nicht mehr gemeinsam agieren.

Podolski hat wohl ausgespielt

Während Schweinsteiger, mit 16 Einsätzen deutscher EM-Rekordhalter, immerhin noch darauf hoffen kann, im Viertelfinale gegen Italien auf dem Platz zu stehen, dürfte Podolskis 129. Länderspiel gleichzeitig sein letztes gewesen sein. Auf der linken Seite hat Löw mittlerweile mit Mario Götze oder Julian Draxler bessere Alternativen. In den Gruppenspielen erhielt sogar André Schürrle den Vorzug vor Podolski.

Dass Löw gegen die Slowakei Podolski zu seinem zwölften EM-Spiel in dessen Karriere verhalf, zeigt die große Wertschätzung, die der Ex-Kölner beim Bundestrainer genießt. Löw hätte auch Götze bringen können, doch er wollte Podolski noch ein letztes Mal die große Bühne bieten. Ein besonderes Dankeschön für zwölf gemeinsame Jahre, die ihren Höhepunkt mit dem Gewinn des WM-Titels 2014 in Brasilien hatten.

Auch vor zwei Jahren war Podolski - so wie jetzt - nur Ersatzmann. Als ausgewiesener Teamplayer hatte er auch dieses Mal noch einen solchen Stellenwert, dass Löw auf ihn erneut nicht verzichten wollte. Doch in Lille dürfte endgültig eine Ära zu Ende gegangen sein.

"War etwas Besonderes für mich"

Dem Publikumsliebling ist diese Tatsache bewusst. Entsprechend genoss er die Minuten auf dem Feld, zumal ihm die Fans einen tollen Abend bescherten. Seine Einwechslung wurde frenetisch bejubelt, bei jedem Ballkontakt ging das Publikum mit. Am liebsten hätten sie einen Schuss Podolskis ins Tor geschrien. "Ich bin schon lange dabei und habe viele Länderspiele absolviert, aber das war schon etwas Besonderes für mich", sagte der 31-Jährige.

Anschließend ging er auf Abschiedstour durchs Stadion und es wurde jedem noch einmal klar, warum Podolski so beliebt ist bei den Fans. In allen vier EM-Spielen fiel bisher auf, dass die DFB-Elf nach den Spielen nur sehr zögerlich in Richtung Kurve marschierte, um sich bei den Fans für die Unterstützung zu bedanken. Meist war es Kapitän Schweinsteiger, der seine Mitspieler erst dazu animieren musste.

Podolski indes genoss das Bad in der Menge. Seine Kollegen waren längst in der Kabine, da klatschte sich der Angreifer noch mit den Fans ab und winkte bis in den Oberrang. Daumen hoch für seine Anhänger. "Die Atmosphäre hat mich besonders gefreut. Ich habe Gänsehaut bekommen", sagte Podolski.

Löw lobt seine Oldies

"Es war eine Freude für mich zu sehen, wie die Fans ihn gefeiert haben", sagte Löw. Der 56-Jährige stellte seinem langjährigen Wegbegleiter ein tadelloses Zeugnis aus. "Er hat über zwölf Jahre immer alles gegeben. Gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger ist er ein Vorbild für die jungen Spieler."

Gerade bei Trainingseinheiten nach Spielen, wenn beide kaum oder gar nicht zum Einsatz gekommen sind, würden sie den Ton angeben, so Löw weiter. "Dann zeigen sie den jungen Spielern, dass man auch mit über 100 Länderspielen im Training Gas geben muss."

Schweinsteigers sportlicher Wert für das Team ist aktuell höher. Der 31-Jährige könnte noch eine bedeutende Rolle bei dem Turnier spielen. Aber eben nicht mehr gemeinsam mit seinem Freund Podolski. Keiner hat es zwar gesagt, aber man kann davon ausgehen, dass nach der EM beide ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklären werden.

Nach dem Turnier ist wohl Schluss

Sie machen dann Platz für die Draxlers und Weigls, die bereits mit den Hufen scharren. Kaum zu glauben, aber wahr: Podolski und Schweinsteiger spielten bereits in der Nationalmannschaft, da hieß der Bundestrainer noch Rudi Völler. 2004 bei der EM in Portugal, als man nach der Vorrunde die Segel streichen musste, absolvierten sie ihr erstes Turnier. Nun neigt sich eine große Karriere in der Nationalmannschaft ihrem Ende entgegen.

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