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EM 2016: Oliver Bierhoff watscht Mehmet Scholl nach Kritik ab


Nach Kritik an Italien-Taktik
Bierhoff watscht Scholl ab: "Das war unmöglich"

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 04.07.2016Lesedauer: 3 Min.
DFB-Teammanager Oliver Bierhoff watscht Mehmet Scholl verbal ab.Vergrößern des BildesDFB-Teammanager Oliver Bierhoff watscht Mehmet Scholl verbal ab. (Quelle: Bernd König/imago-images-bilder)
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Rüffel für Mehmet Scholl: Nachdem der ARD-Experte scharfe Kritik an DFB-Chefscout Urs Siegenthaler geübt hatte, haben sich die Verantwortlichen der Nationalmannschaft zur Wehr gesetzt. "Eigentlich hat er den gesamten Trainerstab damit irgendwie angegriffen", erklärte Oliver Bierhoff.

"Das war unmöglich, wie Mehmet das dargestellt hat", echauffierte sich der Teammanager.

TV-Experte Scholl hatte nach dem historischen 6:5 im Elfmeterschießen des DFB-Teams im EM-Viertelfinale gegen Italien die deutsche Taktik kritisiert.

Löw: "Das ist nicht in Ordnung"

Auch Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich ungehalten. "Ich finde es äußerst negativ, wenn man wertvolle Mitarbeiter von mir in meinem Stab persönlich angreift. Das finde ich nicht in Ordnung, weil Außenstehende die Abläufe, die es intern gibt und welche Dinge wir intern wann und wie besprechen, nicht beurteilen können", sagte der DFB-Coach auf einer Pressekonferenz.

"Das Medienrauschen habe ich natürlich mitbekommen und die Diskussion um diese taktische Variante. Klar, da kann man geteilter Meinung sein. Das ist das Recht von jedem, eine andere Meinung zu haben. Für solche Dinge bin ich offen", erklärte Löw. "Wenn das persönlich wird, dann finde ich das nicht in Ordnung. Da sollte sich der eine oder andere Gedanken drüber machen."

"Mehmet kennt unsere Abläufe nicht"

Insbesondere die Umstellung von Löw zu einer Dreierkette in der Abwehr stieß Scholl übel auf. Dies veranlasste den früheren Nationalspieler, vor allem Chefscout Urs Siegenthaler persönlich hart anzugehen. "Der Herr Siegenthaler möge bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht mit irgendwelchen Ideen...", hatte Scholl nach dem Elfmeterkrimi gesagt.

"Was uns unglaublich ärgert, und das kann nicht sein", sagte nun Bierhoff: "Mehmet kennt unsere Abläufe nicht, er weiß nicht, wie Entscheidungen hier getroffen werden."

Siegenthaler nimmt's gelassen

Siegenthaler selbst nahm Scholls Worte offenbar gelassen auf. "Ich weiß nicht, was ich Herrn Scholl getan habe. Jeder kann erzählen, was er will, frei und unbefangen. Sich so zu äußern, ist Scholls gutes Recht. Ich kenne ihn allerdings persönlich nicht", sagte der 68-Jährige der "Bild"-Zeitung.

Eine kleine Stichelei legte Siegenthaler aber doch nach: "Vor 1000 Jahren haben die Menschen die Erde auch nicht als Kugel gesehen."

Dreierkette als "dringend notwendige" Umstellung

Löw hatte seine Umstellungen bereits zuvor verteidigt: "Es war dringend notwendig, auch die Mannschaft ein bisschen zu verändern. Für mich war das nach dem Spiel Italien gegen Spanien klar. Da war das mein erster Gedanke."

Die Abkehr vom zuvor praktizierten System mit Viererkette begründete Löw mit der Qualität der Italiener. "Sie spielen mit zwei Mann auf den Seiten ganz hoch und mit zwei zentralen Stürmern. Vier gegen vier zu spielen, ist gegen sie gefährlich. Ihre Automatismen spielen sie super, aber sie sind leicht berechenbar. Deswegen mussten wir das Zentrum zumachen."

Nicht Scholls erstes Mal

"Wer Jogi kennt, der weiß, er ist ein Taktikfuchs. Er hat klare Vorstellungen über das, was er machen will", sagte Bierhoff mit Hinweis auf die Teamfähigkeit Löws: "Er bespricht sich mit seinen Fachleuten. Viele Experten machen hier sehr gute Arbeit."

Scholl, der als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern München wenig Erfolg hatte, sorgte als ARD-Experte schon mehrfach mit heftiger Kritik für Aufsehen. So ging er 2012 bei der EM Mario Gomez an ("Ich hatte zwischendrin Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss.") und entschuldigte sich später dafür.

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