ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl hat sich für seinen "Konsorten-Spruch" gegen DFB-Chefscout Urs Siegenthaler entschuldigt. "Diesen flapsigen Spruch hätte ich mir schenken können", sagte Scholl kurz vor dem EM-Halbfinale zwischen Wales und Portugal im Ersten: "Der war nicht angebracht."
- Nach Kritik an Italien-Taktik: Bierhoff watscht Scholl ab - "Das war unmöglich"
- Wegen Taktik-Änderung: Scholl kritisiert Löw und Berater Siegenthaler
- Taktik-Analyse zum Halbfinale: So kann die DFB-Elf Frankreich schlagen
- Löw bestätigt: Schweinsteiger gegen Frankreich in der Startelf
- Weil Stars mit ihren Kleinen spielten : UEFA will keine Kinder auf dem Platz haben
- "Unters Wasser gedrückt": Müller warnt vor Überbelastung der Fußballer
- Im Ton vergriffen: Bierhoff kritisiert Schmähgesänge der Fans
Der 45-Jährige schaue die Spiele der Nationalmannschaft "mit sehr viel Emotionen", da komme es ab und an zu "Gehirnschluckauf", sagte Scholl, der im Grundsatz aber bei seiner Kritik am Analysesystem des DFB bleibt.
"Alles, was ich zum Thema Analyse und Beratung gesagt habe - auch Tage später sehe ich das genauso", sagte Scholl: "Da gibt es keinen Grund, zurückzurudern." Nach dem "Gewitter", das Scholls Aussagen am Samstag unmittelbar nach dem deutschen Viertelfinalsieg gegen Italien ausgelöst hatten, sei nun "der Deckel drauf", sagte der frühere Bayern-Star: "Spruch ungut, Analyse bleibt."
Fast 30 Millionen Zuschauer
Scholl hatte in der ARD-Übertragung nach dem Sieg im Elfmeterschießen Siegenthaler "und Konsorten" als Fehler-Einflüsterer bei Bundestrainer Joachim Löw ausgemacht und vor fast 30 Millionen TV-Zuschauern darüber geschimpft, dass Siegenthaler Löw falsche Tipps gebe - wie die Umstellung auf eine Dreierkette gegen Italien.
"Der Herr Siegenthaler möge bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht mit irgendwelchen Ideen kommen", hatte Scholl gesagt.