Trotz Geschlechtskontrollen Acht Männer in Irans Frauen-Nationalteam
Im fußballverrückten Iran gibt es einen handfesten Skandal: Trotz durchgeführter Geschlechtskontrollen sollen in der Frauenfußball-Nationalmannschaft acht Männer spielen. Das berichtet der britische "Telegraph". Die entlarvten Sportler sollen derzeit auf ihre Geschlechtsumwandlung warten.
Dem iranischen Verband soll das wahre Geschlecht der Nationalspieler bekannt gewesen sein. Mittlerweile wurde ein Verfahren wegen unethischen Verhaltens eingeleitet.
Bereits im vergangenen Jahr flog auf, dass einige Nationalspielerinnen gar keine Frauen seien - vier Akteurinnen wurden damals aus dem Team geworfen, weil sie Männer waren. Daraufhin gab es regelmäßige, vom Verband angeordnete, medizinische Untersuchungen aller Spielerinnen. Sieben Sportlerinnen sollen nach den Untersuchungen die Verträge gekündigt worden sein.
Frauen dürfen bei Männerspielen nicht ins Stadion
Weil Homosexuellen harte Strafen drohen, entscheiden sich viele Menschen im Iran für eine Geschlechtsumwandlung. Dieser Eingriff ist seit einem Dekret des damaligen Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Khomeini erlaubt. Die Operationskosten für eine Geschlechtsumwandlung belaufen sich auf rund 3000 Euro. Die Hälfte der Summe wird von der staatlichen Wohlfahrtsorganisation erstattet. Beginnend mit einer Hormontherapie, dauert der Prozess der Umwandlung zwei Jahre.
Im Iran dürfen Frauen nur mit langen Ärmeln, langen Hosen und Kopftuch Fußball spielen. Bei Männerspielen dürfen Frauen nicht ins Stadion.