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Warum die DFB-Frauen jetzt einen TrainER brauchen


Kommentar zum EM-Aus
Warum die DFB-Frauen jetzt einen TrainER brauchen

t-online, David-Emanuel Digili

30.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Glücklos bei der EM: Bundestrainerin Steffi Jones.Vergrößern des BildesGlücklos bei der EM: Bundestrainerin Steffi Jones. (Quelle: imago-images-bilder)
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Ein derartige Enttäuschung haben die DFB-Frauen nur selten erlebt: Aus im Viertelfinale, gegen die im Vergleich zweitklassigen Däninnen. Bundestrainerin Steffi Jones kündigte bereits direkt nach dem Spiel an, weitermachen zu wollen. Doch genau das ist der falsche Weg.

Nur ein Mann kann die Frauen-Elf jetzt auf Kurs bringen – denn aktuell gibt es im deutschen Frauenfußball leider keine Frau, die den Trainer-Posten übernehmen könnte und diesem Amt gewachsen wäre. Bei keinem Top-Team der Frauen-Bundesliga sitzt eine Frau auf der Bank.

Die DFB-Frauen werden seit Jahren schwächer

Die Frauen-Nationalmannschaft hat ihre internationale Dominanz verloren. Vor dem Aus gegen Dänemark setzte es zuletzt auch bei der WM zwei herbe Enttäuschungen. Erst das blamable Viertelfinal-Aus bei der Heim-WM 2011, dann nur Platz vier beim Turnier in Kanada 2015.

Zuvor gab es gleich zwei Titel in Folge. Dazu sechs Europameisterschaften in Folge, die Frauen waren aktueller Titelverteidiger. Die Amtsmüdigkeit von Jones-Vorgängerin Silvia Neid war schon lange spürbar, Olympia-Gold zum Abschied täuschte über die Probleme hinweg.

Versuch krachend gescheitert

Jones übernahm den Posten von Neid ohne jegliche Trainererfahrung. Die Wahl sorgte für viele Diskussionen, galt als gewagt. Die Entscheidung für Jones – unter Neid lange Führungsspielerin und verlängerter Arm der Trainerin auf dem Spielfeld – vermittelte das Gefühl: Der DFB schwimmt nur in seinem eigenen Saft.

Der Versuch ist nun krachend gescheitert. Beim Turnier in den Niederlanden konnten die Frauen spielerisch nicht überzeugen. Trainer-Legende Bernd Schröder (unter anderem sechs Meistertitel mit Turbine Potsdam) kritisierte schon vor Jahren: „Der DFB hat sich eine Erlebniswelt konstruiert und kommt da nicht mehr raus."

Warum kein Mann als Trainer?

Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen echten Schnitt: Warum nicht ein Erfolgstrainer aus der Frauen-Bundesliga? Thomas Wörle gewann mit dem FC Bayern 2015 und 2016 die Meisterschaft, formte ein Spitzenteam. In Wolfsburg holte Ralf Kellermann drei Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege, wechselte im Sommer auf den Sportdirektorposten.

Oder warum nicht mal ein Experiment mit einem Bundesliga-Trainer? Hochkarätige Namen wären verfügbar: Neben Star-Coach Thomas Tuchel auch Markus Weinzierl, Tayfun Korkut, Bruno Labbadia oder Martin Schmidt. Schröder forderte bereits: „Die Bundestrainerin muss im deutschen Fußball das System vorgeben, die Richtung, die Linie, auch für die Klubs.“

Also: Fachlich unumstrittene Trainer mit Erfahrung auch auf internationaler Bühne. Starke Persönlichkeiten, die ihre eigenen Pläne auch gegen Widerstände durchsetzen können, nicht streng auf Verbandslinie sind. Seit Jahrzehnten kamen Trainer/-innen und Verantwortliche stets aus dem eigenen DFB-Lager.

Es ist Zeit, dass ein Einfluss von Außen frische Ideen liefert. Ein Typ, der den angestaubten DFB-Laden umkrempelt – und die immer so erfolgreichen DFB-Frauen wieder auf Kurs bringt.

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