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Fall Amerell: Pfeift Michael Kempter nie mehr in der Bundesliga?


Fußball
Mails an Amerell werden Kempter zum Verhängnis

t-online, t-online, dpa, sid

05.03.2010Lesedauer: 3 Min.
Fall Amerell: Michael Kempter könnten intime Mailinhalte die ganze Karriere kosten.Vergrößern des BildesFall Amerell: Michael Kempter könnten intime Mailinhalte die ganze Karriere kosten. (Quelle: dpa/dpa-bilder)
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Pfeift Michael Kempter nie mehr in der Bundesliga? Der 27-jährige Schiedsrichter gab ob seines Talents zu den größten Hoffnungen Anlass, scheint jedoch nach der Affäre mit und um seinen DFB-Förderer Manfred Amerell als Spielleiter erledigt zu sein. Nach der Veröffentlichung intimer Mailinhalte durch Amerell in der Sat.1-Sendung "Kerner" zog der DFB Kempter von der Zweitliga-Partie des 24. Spieltags, Union Berlin gegen Duisburg, wieder ab. Die leitet sein Kollege Patrick Ittrich.

Bis zur Klärung kein Einsatz

Der Kontrollausschuss des DFB prüft nun, ob gegen Kempter ein Verfahren wegen Verdachts des unsportlichen Verhaltens eingeleitet wird. Auf erste Nachfrage bestritt Kempter, irgendwelche Vorbehalte gegen Bayern München zu haben. Dennoch wurde laut einer Pressemitteilung "im Dialog mit Kempter festgelegt, dass er bis zur Klärung des Sachverhalts nicht als Schiedsrichter angesetzt wird".

DFB widerspricht energisch Erpressungsvorwurf

Der DFB wies derweil die Vorwürfe Amerells, er sei in Bezug auf den Rücktritt von seinen Ämtern erpresst worden, entschieden zurück. Zugleich gab der DFB bekannt, dass er die Akten im Fall Amerell an die Staatsanwaltschaft Augsburg weitergeben wird. "Die von Herrn Amerell gegen den Verband und unseren Präsidenten Theo Zwanziger erhobenen Vorwürfe sind völlig absurd. Sie sind der verzweifelte Versuch, von seinem gravierenden Fehlverhalten abzulenken", kommentierte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Der Rücktritt von Amerell sei am 12. Februar von ihm aus, ohne jede Einflussnahme des DFB, per Anwaltsschreiben erfolgt, hieß es in einer Presseerklärung des DFB.

Amerell kämpft weiter um Recht und Reputation

Amerell wiederholte bei "Kerner" seine Ankündigung, mit Privatklagen gegen Kempter und dessen drei Kollegen vorzugehen, die die Behauptung der sexuellen Belästigung gegen den 62-Jährigen erhoben hatten. "Alle vier werden demnächst vom Staatsanwalt hören", sagte der ehemalige Schiedsrichtersprecher, der sich mit dem Deutschen Fußball-Bund außergerichtlich geeinigt hatte. Der DFB gab Amerell die Namen der betreffenden Referees - unter der gerichtlichen Auflage, sie für sich zu behalten.

Kempters offene Antipathie gegen den FC Bayern

Kempter allerdings braucht Amerell nicht vor einen Richter zu zerren, um dessen von ihm über Jahre beförderte Karriere zu den Akten zu legen. Dazu genügten Mails wie diese, die Amerell von Kempter am 11. April 2007 erhalten haben will und bei "Kerner" offen verlas: "Gleich spielen die Bayern. Hoffentlich fliegen sie raus. Dann können wir darauf anstoßen." Die Aussage soll bezogen gewesen sein auf das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen den AC Mailand.

DFL und FC Bayern reagieren

Amerell bedauerte zwar, "dass ich diesen ganzen Mist an die Öffentlichkeit tragen muss." Da jedoch Schiedsrichter der Neutralität verpflichtet sind, könnte sich der "Mist" mit der abfälligen Bemerkung über den deutschen Rekordmeister für Kempter als Spätfolge zum Bumerang entwickeln. Vorläufig nahm der DFB also Abstand von der Ankündigung seines Präsidenten Dr. Theo Zwanziger, Kempter nach dessen absolviertem Urlaub ganz normal wieder in den Profi-Spielbetrieb einzugliedern. DFL-Chef Reinhard Rauball und Bayerns Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge verständigten sich telefonisch darauf, die in der E-Mail gemachten Aussagen von Kempter bezüglich des FC Bayern bei der kommenden Präsidiumssitzung auf die Tagesordnung zu setzen.

Gesamtaufarbeitung - inklusive Mails

"Wir sind uns beide einig, dass unter anderem das Thema Kempter unter Einschluss der öffentlich gemachten E-Mails im Rahmen der Gesamtaufarbeitung der Thematik Schiedsrichterwesen zur Sprache gebracht wird", sagte Rauball. Bayern München reagierte mit einer Pressemitteilung und erklärte: "Nach Rücksprache und in Absprache mit dem Deutschen Fußball-Bund werden die in dieser E-Mail gemachten Aussagen bezüglich des FC Bayern München nun vom DFB geprüft. Wir haben in dieser Angelegenheit vollstes Vertrauen in den DFB".

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