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Schiedsrichter-Steuer-Affäre: Amerell gab den Tipp


Fußball
Amerell gab Steuerbehörden den Tipp

Von t-online, dpa, sid
28.10.2011Lesedauer: 2 Min.
Manfred Amerell schwärzte Schiedsrichter bei den Steuerbehörden an.Vergrößern des BildesManfred Amerell schwärzte Schiedsrichter bei den Steuerbehörden an. (Quelle: dpa-bilder)
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Der ehemalige Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell hat zugegeben, dass seine Aussagen die Ermittlungen der Behörden gegen zahlreiche Schiedsrichter wegen möglicher Steuerhinterziehung ausgelöst haben. "Ja, ich habe die Vorfälle den Steuerbehörden gemeldet", sagte er der Zeitung "Express".

Nach seinen Angaben "wäre es dazu nicht gekommen, hätte Michael Kempter nicht diese Lügengeschichten über mich erzählt", erklärte Amerell. Nun müsse er sich allerdings wehren. Nach Informationen des "Express" könnte sich das Ausmaß des Steuer-Ermittlungen noch ausweiten. Fahnder seien bei den Durchsuchungen auf "unglaubliche" Dinge gestoßen.

Amerell: "Kein Rachefeldzug"

Amerell erklärte, sein Handeln habe "überhaupt nichts mit einem Rachefeldzug zu tun". Seiner Meinung nach "muss dieses Versteckspiel aufhören. Ich will, dass die Wahrheit herauskommt, nicht mehr und nicht weniger." Amerell bestätigte, dass neben Kempter auch Felix Brych, Günter Perl, Peter Sippel und Robert Kempter, der Bruder von Michael Kempter, Besuch von den Steuerbehörden erhalten hätten. Zudem seien die Linienrichter Matthias Jöllenbeck und Arno Blos betroffen.

Im Zusammenhang mit der Durchsuchung von Michael Kempters Haus in Sauldorf hat dessen Anwalt Christoph Schickhardt bei der Staatsanwaltschaft München Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Amerell war dort am vergangenen Montag vor Ort, als Kempter wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung Besuch von Beamten bekam. Laut Schickhardt hätten Kempters Mutter und Bruder gegen sechs Uhr morgens beim Verlassen des Hauses in der Dunkelheit bemerkt, dass Amerell zusammen mit einem Fotografen in einem PKW in Sichtweite saß.

Schickhardt: "Das hat Mobbingcharakter"

Amerell bestreitet seine Anwesenheit nicht, bezeichnete dies aber als "Privatsache". Da dieser von dem Besuch der Beamten eigentlich nichts gewusst haben dürfte, hat Schickhardt Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Amtspflichtsverletzung und Verletzung von Dienstgeheimnissen gestellt. "Ein solches Zusammenspiel gefährdet die Ermittlungen und den Schutz der Familie Kempter", sagte der Anwalt.

Schickhardt spricht von einer "Bedrohungslage" für Kempter. "Herr Amerell bringt meinen Mandanten persönlich in Bedrängnis, das hat Mobbingcharakter. Er beweist mit diesem Vorgehen, dass er das justizförmliche Verfahren verlassen will, weil er da in der Sackgasse ist", sagte Schickhardt. Amerell entgegnete: "Mit der Geschichte und dieses grotesken Verdächtigungen verliert Herr Schickhardt seine Professionalität. Er reagiert wie ein angeschlagener Boxer."

Amerell will Strafanzeige gegen DFB und Zwanziger stellen

Unterdessen ließ Amerell über seinen Anwalt Jürgen Langer mitteilen, dass er Strafanzeige gegen das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und den Präsidenten Theo Zwanziger stellen werde. Der DFB habe Schickhardt für seine Einsätze für Herrn Kempter bezahlt, so sein Vorwurf. "Das ist völliger Unsinn", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker dazu. "Der DFB zahlt natürlich nicht die Arbeit von Herrn Schickhardt für Herrn Kempter."

Kempter hatte Amerell sexuelle Übergriffe vorgeworfen, was dieser stets bestritten hat. Der Fall hatte bundesweit für große Schlagzeilen gesorgt. Amerell hatte im Mai einen Prozess vor dem Landgericht Hechingen verloren, wo ihm kein Schadensersatz von Kempter zugesprochen worden war. Die Berufungsverhandlung ist für den 7. Dezember vor dem Oberlandesgericht Stuttgart angesetzt.

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