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Sepp Blatter: Luft für den FIFA-Präsidenten wird immer dünner


Fußball
Die Luft wird für Joseph Blatter immer dünner

Von sid
Aktualisiert am 16.07.2012Lesedauer: 3 Min.
Medien und Offizielle fordern seinen Rücktritt: FIFA-Boss Joseph Blatter.Vergrößern des BildesMedien und Offizielle fordern seinen Rücktritt: FIFA-Boss Joseph Blatter. (Quelle: dpa-bilder)
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In der Schmiergeldaffäre beim Fußball-Weltverband FIFA gerät Präsident Joseph S. Blatter zunehmend ins sportpolitische Abseits. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat sich nun nachdrücklich von seinem FIFA-Kollegen abgegrenzt: "Die Reaktionen des FIFA-Präsidenten hat mich geschockt", sagte der 61-Jährige. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat offenbar bereits Untersuchungen eingeleitet. In der deutschen Presselandschaft wird der Rücktritt gefordert. "Bei so viel Niedertracht gibt es nur eine Lösung: Herr Blatter, treten Sie zurück. Sofort!", fordert etwa die "Welt am Sonntag".

Bereits zuvor sagte der deutsche Liga-Chef und DFB-Vizepräsident Reinhard Rauball: "Nach dem derzeitigen Stand sollte Sepp Blatter seine Amtsgeschäfte schnellstmöglich in andere Hände geben." Blatter bestätigte sogar einen Anruf des Ligapräsidenten. "Rauball hat mich am Freitag angerufen und mir gesagt, ich solle zurücktreten. Ich sagte ihm, das sei nicht so einfach, wie er sich das vorstelle. Schließlich bin ich vom Kongress gewählt", sagte Blatter.

Niersbach von Blatter empört

Auch Niersbach machte aus seiner Empörung über die offiziellen Korruptionsfälle in der FIFA-Spitze und besonders auch Blatters Umgang mit dem Thema keinen Hehl: "Die Reaktion des FIFA-Präsidenten hat mich geschockt. Wenn nicht unbedeutende Persönlichkeiten der FIFA Geld kassiert haben und die Reaktion darauf ist, dass das damals nicht verboten war, dann können wir uns als DFB davon nur klar distanzieren", sagte der DFB-Chef.

Die Frage nach Konsequenzen für Blatter ließ Niersbach offen: "Bei diesen Dingen stehen immer die Beteiligten selbst im Mittelpunkt. Das muss er selbst entscheiden."

Blatter habe von Zahlungen erst spät erfahren

Blatter wehrte sich unterdessen gegen Vorwürfe, er habe die Schmiergeldzahlungen innerhalb des Fußball-Weltverbandes wissentlich geduldet. "Ich heiße weder Bestechung gut, noch unterstütze oder rechtfertige ich sie", sagte der 76-Jährige der Schweizer Zeitung "SonntagsBlick".

Von den Millionen-Zahlungen an FIFA-Ehrenpräsident Joao Havelange und das langjährige -Exekutivmitglied Ricardo Teixeira habe er erst mit dem Bankrott des FIFA-Vermarkters ISL im Jahr 2001 erfahren. "Es war die FIFA, die damals Strafanzeige erstattet hat und den ganzen ISL-Fall ins Rollen brachte", so Blatter: "Die Leute, die mich attackieren, wissen, dass es so ist, aber sie lassen nicht locker. Sie wollen mich weg."

Hoeneß-Wette lässt Blatter kalt

Blatter betonte zudem, selbst niemals Schmiergelder empfangen zu haben. In einer FIFA-Mitteilung hatte der schon lange umstrittene Eidgenosse zuvor von "Provisionszahlungen" gesprochen. Man habe solche Finanztransaktionen damals "als Geschäftsaufwand sogar von den Steuern abziehen" können. "Heute wäre dies strafbar. Man kann die Vergangenheit nicht mit den Maßstäben von heute messen. Ich kann also nicht von einem Delikt gewusst haben, der keiner war", sagte Blatter weiter.

Auf Nachfrage, ob ihn die Rücktrittsforderungen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß treffen, antwortete Blatter dem Blatt: "Es entscheidet kein Klub, ob und wann ich gehe. Aber ich habe von Uli Hoeneß und seiner Geburtstagsparty eine tolle Geschichte gehört. Teilnehmer haben mir erzählt, dass er vor versammelter Festgemeinde gewettet hat, dass Blatter Ende des Jahres nicht mehr Präsident ist. Aber an einer Geburtstagsparty sagt man ja alles Mögliche..."

Blatter glaubt an gekaufte WM 2006

Über die Vergabe der Weltmeisterschaft 2018 an Russland und 2022 an Katar und den damit verbundenen Vorwürfen eines gekauften Turniers entgegnete Blatter: "Da erinnere ich mich an die WM-Vergabe für 2006, wo im letzten Moment jemand den Raum verließ. Und man so statt 10 zu 10 bei der Abstimmung ein 10 zu 9 für Deutschland hatte." Eine Vermutung, dass die WM 2006 gekauft gewesen sei? Blatter: "Nein, ich vermute nichts. Ich stelle fest."

Ob Blatter sein öffentliches Bild noch korrigieren und damit sein Amt retten kann, scheint angesichts der zahlreichen Vorwürfe und des negativen Medienechos fraglich. Zu einer öffentlichen Rehabilitation entgegnete Blatter selbstbewusst: "Ich glaube daran. Ich glaube an mich. Man darf nicht vergessen: Der Fifa-Präsident ist gewählt von der Fußballwelt, nicht von den Medien."

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