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Thomas Hitzlsperger und sein Coming-Out: internationale Pressestimmen


Durchweg positive Meinung
Internationale Presse zollt Hitzlsperger großen Respekt

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 09.01.2014Lesedauer: 4 Min.
Die meisten Medien unterstützen das Coming-Out von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger.Vergrößern des BildesDie meisten Medien unterstützen das Coming-Out von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. (Quelle: dpa-bilder)
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Die internationalen Medien haben Thomas Hitzlsperger nach dessen Coming-out großen Respekt gezollt. Weltweit erntete der ehemalige deutsche Nationalspieler für den Schritt, seine Homosexualität öffentlich zu machen, positive Reaktionen. Der "kicker" hingegen, Deutschlands wichtigstes Fußball-Magazin, lieferte indes ein Negativ-Beispiel ab.

"Hitzlsperger hat den Schmerz des Vorurteils zerschmettert", schrieb der "Corriere dello Sport" aus Italien. Der ehemalige Bundesliga-Profi hatte 2010 einige Monate für Lazio Rom gespielt. "Nach seinem Karriereende sorgt der Ex-Lazio-Spieler für Aufsehen", schrieb "La Gazzetta dello Sport".

"Die Idee, die Hitzlsperger mit seinem Outing verfolgt, ist klar: Er will, dass die Medien hartnäckig über das Thema der Homosexualität berichten, bis es normal wird, darüber zu reden."

"Zurecht alles Lob" für Hitzlsperger

Die "New York Times" zählte seine Länderspiele, seine wichtigsten Erfolge und seine Karrierestationen auf und meinte dann: "Die größte Neuigkeit seiner Karriere hat er vielleicht am Mittwoch mit seinem Coming-out gemacht." Die belgische Zeitung "Het Nieuwsblad" strich heraus, dass er "zurecht alles Lob" bekomme, "aber er hat sich aus Angst vor den Reaktionen seiner Mannschaftskollegen und des Publikums erst nach seiner Karriere geoutet".

Der 31-Jährige hat seine Homosexualität vier Monate nach seinem Karriereende öffentlich gemacht. "Noch längst ist kein Klima geschaffen, in dem Homosexualität im Fußball akzeptiert wäre", befand die "Neue Zürcher Zeitung": "Es ist ein langer Weg zur Akzeptanz. Hitzlspergers Coming-out ist nicht mehr als ein Schritt dorthin."

"Keine Eilmeldung wert"

Eine irritierende Berichterstattung legt in Deutschland der "kicker" an den Tag. Ausgerechnet das Fußball-Fachblatt Nummer eins will über dieses Thema nicht berichten. Für die Chefredaktion des "kicker" war das Coming-Out "keine Eilmeldung wert". In einem weltoffenen Deutschland seien weder Sexualität noch Religion eines Sportlers zu thematisieren, so das Blatt in einem Kommentar in seiner heutigen Printausgabe.

Die internationalen Pressestimmen in der Übersicht:

ITALIEN

"La Gazzetta dello Sport": "Nach seinem Karriereende sorgt der Ex-Lazio-Spieler für Aufsehen. Und Merkel applaudiert. Die Idee, die Hitzlsperger mit seinem Outing verfolgt, ist klar: Er will, dass die Medien hartnäckig über das Thema der Homosexualität berichten, bis es normal wird, darüber zu reden."

"Corriere dello Sport": "Thomas Hitzlsperger hat den Schmerz des Vorurteils zerschmettert."

"Tuttosport": "Er hat die Heuchelei umdribbelt und die letzten Hemmungen, um er selbst sein zu können, auf die Tribüne verbannt. (...) Hitzlsperger ist nicht der erste Fußballer, der sich outet. Aber er ist offensichtlich der wichtigste, eine in großen Teilen bekannte Persönlichkeit, auch wegen seiner Erfahrungen in England und Italien."

"La Repubblica": "In Deutschland fällt eine andere Mauer."

"Corriere della Sera": "Hitzlsperger trotzt dem Tabu. Mit Blick auf die Tatsache, dass sich die Wahrheit im verminten Gelände des Sports schnell ausbreitet, besonders im Testosteron-gesteuerten Fußball, ist das Dribbling um die Stereotypen für die Spieler nicht leicht. Es ist kein Zufall, dass Hitzlsperger sich vier Monate nachdem er seine Schuhe an den Nagel gehängt hat outet."

SCHWEIZ

"Blick": "In der Kunst sind Schwule Alltag, und in der Politik können Bürgermeister von Weltstädten ihre Neigung zur Schau tragen. Nur im Fußball und im Eishockey geht´s nicht. Weil der Gegenspieler in Duellen zurücksteckt, weil er schwul ist? Weil dein Gegner im Ring zarter schlägt, weil er schwul ist? Oder weil die Fans denken, das sei dann so? Quatsch! Es ist die Rückständigkeit unseres Denkens, die Unmöglichkeit der Vorstellung schwuler Kampfsportler, die Outings verunmöglichen."

"Tages-Anzeiger": "Dass er sich überwinden musste und dass seine Offenheit aus freien Stücken nun Schlagzeilen macht, ist das einzig Bedenkliche daran. Es sollte selbstverständlich sein. Ist es aber nicht. Vor allem nicht im Fußball, dieser Machowelt."

"Neue Zürcher Zeitung": "Noch längst ist kein Klima geschaffen, in dem Homosexualität im Fußball akzeptiert wäre. Es ist ein langer Weg zur Akzeptanz. Hitzlspergers Coming-out ist nicht mehr als ein Schritt dorthin."

NIEDERLANDE

"Algemeen Dagblad": "Mit dem öffentlichen Eingeständnis von Thomas Hitzlsperger, dass er auf Männer steht, wurde erneut ein Schritt im Kampf für die Anerkennung von Homosexualität in der Welt des Fußballs gemacht."

BELGIEN

"Het Nieuwsblad": "Hitzlsperger bekommt heute zurecht alles Lob, aber er hat sich aus Angst vor den Reaktionen seiner Mannschaftskollegen und des Publikums erst nach seiner Karriere geoutet. (...) Menschen wie Mensen Rogers und Hitzlsperger sind Helden, aber zur Zeit herrscht die Angst. Vor allem in unserem Land."

ÖSTERREICH

"Kurier": "Mutprobe: Ex-Kicker Thomas Hitzlsperger bricht ein Tabu. Er hat den Schritt reichlich überlegt. Und nun erhält er von allen Seiten Applaus und Unterstützung."

"Die Presse": "In dieser Form hat noch kein deutscher Fußballprofi über dieses Thema so offen gesprochen. Für manche ist damit sogar schon der Volltreffer des Jahres gefallen."

"Österreich": "Das Outing von Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger wirbelt viel Staub auf."

"Kronen Zeitung": "Erstes Outing im deutschen Fußball."

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