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WM 2022: Neu-Vergabe der Endrunde laut einem Medienbericht eine "ernsthafte Option"


Katar unter Druck
Neu-Vergabe der WM 2022 eine "ernsthafte Option"

Von t-online, sid, dpa
16.02.2014Lesedauer: 2 Min.
FIFA-Präsident Joseph Blatter präsentierte 2010 Katar als Ausrichter.Vergrößern des BildesFIFA-Präsident Joseph Blatter präsentierte 2010 Katar als Ausrichter. (Quelle: eibner/imago-images-bilder)
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Die FIFA könnte ein sportpolitisches Erdbeben auslösen. Denn die Wahl zur Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 wird möglicherweise wiederholt. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, hat das Exekutiv-Komitee des Weltverbandes derlei Szenarien bereits durchgespielt. Demnach sei es eine "ernst zu nehmende Option", dass die WM beim Kongress im Frühjahr 2015 neu vergeben wird, sagte ein hochrangiger FIFA-Mitarbeiter.

Beim letzten Treffen des Exekutivkomitees im Jahr 2014 soll darüber entschieden werden. "Dann wäre noch genug Zeit, das Turnier neu zu vergeben", so der Fifa-Mitarbeiter. Die Ereignisse in den kommenden Monaten seien entscheidend.

Der FIFA-Mitarbeiter bestätigte zudem, dass der Weltverband etwaige juristische Konsequenzen bereits geprüft habe. Die Kosten des Wüstenstaats für Bauprojekte könnten acht Jahre vor WM-Start nicht allzu hoch sein: "Der Schaden, den Katar erleiden würde, wäre vor allem immaterieller Natur. Den können sie vor keinem Gericht der Welt einklagen."

"WM-Entzug absolut kontraproduktiv"

Eine Annullierung der Entscheidung für den Wüstenstaat wäre eine drastische Konsequenz des Weltverbandes. Vor allem die katastrophale Menschenrechtslage im Wüstenstaat dürfte bei den Überlegungen der FIFA eine wichtige Rolle spielen. Wiederholt hatte es in den letzten Monaten Medienberichte über menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Katar bei den zahlreichen Bauten gegeben. Dabei sollen in den beiden vergangenen Jahren laut einer britischen Zeitung 382 Gastarbeiter allein aus Nepal ums Leben gekommen sein.

Theo Zwanziger, Exekutivkomitee-Mitglied der FIFA, äußert sich erst vor wenigen Tagen zur Menschenrechtsproblematik in Katar. "Man kann in Katar keine Prachtbauten erstellen, große Feuerwerke veranstalten und dann müssen dort Menschen unter unzumutbaren Bedingungen ihre Arbeit verrichten. Ich glaube, dass das klar geworden ist", sagte Zwanziger: "Vor diesem Hintergrund hat Katar jetzt die Chance verdient, zu zeigen, dass sie es wirklich ändern. Mit Augenwischerei werden wir uns nicht befriedigen lassen." Zwanziger stellte allerdings auch klar, dass ein "WM-Entzug absolut kontraproduktiv wäre."

Zuletzt hatte Katar laut einer Pressemitteilung neue Richtlinien für die Arbeiter verabschiedet. Das sogenannte Supreme Committee for Delivery und Legacy hat angeblich international anerkannte Standards für die Arbeitsbedingungen festschreiben lassen. Diese sollen die Rechte der Arbeitskräfte von der Einstellung bis zur Beendigung der Zusammenarbeit regeln.

Stimmenkäufe bei der WM-Wahl?

Zudem wartet der Weltverband auf die bislang noch nicht bekannten Erkenntnisse von FIFA-Chefermittler Michael Garcia (USA). Die Ethik-Kommission hatte im vergangenen Spätsommer die Untersuchungen von Umständen der Entscheidung im FIFA-Exekutivkomitee für Katar wegen Berichten über Unregelmäßigkeiten aufgenommen.

Im Blickfeld der Spekulationen standen bislang besonders vermeintliche Stimmenkäufe des damaligen FIFA-Vizepräsidenten Mohammed Bin Hamman für sein Heimatland. Zudem war auch Präsident Michel Platini von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wegen seines Votums für die Araber ins Zwielicht geraten: Der Franzose soll von seinem damaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy bei einem gemeinsamen Abendessen mit dem Emir von Katar zur entsprechenden Stimmabgabe gedrängt worden sein.

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