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U21-EM: Slowakei-Trainer erhebt schwere Vorwürfe gegen DFB-Elf


"Das war eine Schande"
Slowaken-Trainer wirft DFB-Elf Schiebung vor

t-online, BZU, flo, sid

Aktualisiert am 26.06.2017Lesedauer: 3 Min.
DFB-Kapitän Arnold (m.) gerät mit italienischen Gegenspieler aneinander.Vergrößern des BildesDFB-Kapitän Arnold (m.) gerät mit italienischen Gegenspieler aneinander. (Quelle: Newspix/imago-images-bilder)
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Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat trotz einer 0:1-Niederlage gegen Italien den Einzug ins Halbfinale geschafft. Damit ist das Spiel aber noch lange nicht abgehakt! DFB-Kapitän Maximilian Arnold rechnet mit den Italienern ab – und Slowaken-Trainer Pavel Hapal wirft beiden Mannschaften Schiebung vor!

Der erste Riesen-Aufreger: Nach dem Führungstreffer war es zu einer Rangelei gekommen, bei der die Italiener erst Niklas Stark ins Tor schubsten und dann auch Arnold an die Gurgel gingen. Dem platzte später der Kragen: "Dieses Umrempeln, diese ganze Scheiße, das braucht keiner." Er erklärt: "Ich habe ihnen zu verstehen gegeben, dass Niklas ein Spieler von uns ist und dass, wenn sie sich mit ihm anlegen, wir dann alle dabei sind. Aber das ist Fußball, man sieht sich immer zweimal im Leben."

"Was die gezeigt haben, war eine Schande"

Der zweite Riesen-Aufreger: Der slowakische Trainer Pavel Hapel bezeichnet das Spiel als "Schande" und fordert Konsequenzen. "Ich bin unglaublich enttäuscht. Was die Deutschen und Italiener gezeigt haben, war eine Schande. Es ist kein Fair Play, auf ein 0:1 zu spielen. So etwas gehört nicht zum Fußball", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi mit Tränen in den Augen.

Hapal war im slowakischen Quartier in Lublin kurz vor Mitternacht zu einer Pressekonferenz erschienen und machte seinem Ärger Luft. "Jemand sollte etwas unternehmen, auch wenn es ein so großes Land wie Deutschland betrifft. Ich würde mich freuen, wenn England und Spanien ins Finale kämen", sagte der 47-Jährige, der von 1992 bis 1995 bei Bayer Leverkusen gespielt hatte.

Hrubesch: "Lasst mal die Kirche im Dorf"

Die Slowakei hatte durch das 0:1 den Einzug ins Halbfinale verpasst. Sowohl Deutschland als auch Italien reichte das Ergebnis, weil im Parallelspiel Dänemark gegen Tschechien gewann. Wäre zwischen Deutschland und Italien noch ein Tor gefallen, egal für wen, hätte die Slowakei als bester Gruppenzweiter das Halbfinale erreicht. In den letzten Minuten einer bis dahin intensiven Begegnung war aber keines der Teams ein großes Risiko eingegangen.

DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch hatte entsprechende Fragen direkt nach Schlusspfiff deutlich zurückgewiesen. "Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Dass man versucht, sicher zu spielen, ist glaube ich in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal", sagte Hrubesch. In der Tat waren beide Teams lange Zeit noch zu Chancen gekommen.

Zeitungen nennen das Spiel "schreckliches Theater"

Die slowakischen Gazetten reagierten dennoch mit Empörung. "Das war schreckliches Theater, eine Fußball-Parodie", schrieb die Boulevardzeitung Novy Cas aus Bratislava in ihrer Online-Ausgabe. Die Zeitung Plus Jeden Den schrieb von der "Großen Fußball-Schande. Deutschland und Italien haben die Slowakei aus dem Turnier geworfen".

Für Deutschland bedeutete das Ergebnis trotz des besseren Torverhältnisses Platz zwei in der Gruppe statt der Tabellenführung. Da bei der U21-EM das Ergebnis beim direkten Duell bei Punktegleichheit entscheidet, zogen die "Azzurri" an der DFB-Elf vorbei. Im Halbfinale trifft nun Deutschland auf England und Italien auf Spanien.

Bernardeschi nutzt Starks Patzer

Zu Beginn des Spiels sah es danach aus, als würde Deutschland das Spiel unter Kontrolle haben. Die ersten 15 Minuten gehörten dem Team von Bundestrainer Stefan Kuntz. Nach sieben Minuten hätte die DFB-Elf sogar in Führung gehen müssen, doch das Schiedsrichtergespann sah Marc-Oliver Kempf bei seinem Kopfball im Abseits, sodass es beim 0:0 blieb. Doch mit zunehmender Spieldauer gewannen die Italiener an Selbstbewusstsein und wurden gefährlicher.

Nachdem Pellegrini noch an Pollersbeck scheiterte (20.), machte es Bernardeschi zehn Minuten später besser. Pellegrini blockte einen fahrlässigen Pass von Stark in Richtung Dahoud und bereitete so den Treffer seines Teamkollegen vor, der alleine vor Pollersbeck eiskalt knipste.

Deutsche Wechsel ändern nichts

Im zweiten Abschnitt war das Ziel der deutschen Mannschaft klar. Ein Ausgleichstor musste her, um die Tabellenführung zurückzuerobern. Doch sowohl Gnabry (56.) als auch Weiser (58.) nutzten ihre Chancen nicht. Die tiefstehende Abwehr der Italiener machte es Deutschland schwer, sodass Bundestrainer Kuntz sich für einen Spieler- und Systemwechsel entschied. Philipp kam für Meyer (67.), um noch mehr Torgefahr auszustrahlen.

Doch sowohl Philipp als auch Amiri, der eine Viertelstunde vor dem Ende kam, konnten nichts mehr an der Niederlage ändern. Es ist der mangelnden Chancenverwertung Italiens zu verdanken, dass es bei dem 0:1 geblieben ist.

Italiener und Deutsche waren zufrieden – der Ärger der Slowaken ist noch lange nicht verraucht.

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