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Früher mit Manuel Neuer und Mesut Özil, heute Amateurfußball


Früher mit Neuer und Özil, heute Amateurfußball

t-online, Tobias Ruf

Aktualisiert am 06.08.2017Lesedauer: 4 Min.
v. links: Sergej Evljuskin, Florian Müller, Mustafa KucukovicVergrößern des Bildesv. links: Sergej Evljuskin, Florian Müller, Mustafa Kucukovic (Quelle: imago-images-bilder)
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Sie galten als Super-Talente des deutschen Fußballs. Ihre Zukunft schien vorprogrammiert, der große Durchbruch nur eine Frage der Zeit. Sie überragten gar heutige Weltmeister wie Manuel Neuer, Mesut Özil oder Jérôme Boateng. Doch dann kam der Absturz. t-online.de hat eine kleine Auswahl an gescheiterten Top-Talenten zusammengestellt, auch die einst größte Hoffnung des US-Fußballs ist dabei.

Sergej Evljuskin (Hessen Kassel)

„Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“. Die Biografie des heute 29-Jährigen bringt es auf den Punkt. Denn eigentlich war der Weg Evljuskins vorgezeichnet. Zwei Jahre hintereinander (2005 & 2006) wurde der Mittelfeldmann mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet, spielte als Kapitän in den U-Nationalmannschaften mit den heutigen Weltmeistern Mesut Özil, Jérôme Boateng und Benedikt Höwedes. Doch das einstige Wunderkind konnte sich bei seiner ersten Profistation in Wolfsburg nicht durchsetzen, der Abstieg begann. Inzwischen spielt Evljuskin in der vierten Liga bei Hessen Kassel.

Florian Müller (Karriereende)

Manuel Neuer musste sich mit der Silbermedaille begnügen. Der beste Nachwuchsspieler 2005 hieß Florian Müller. Bei Union Berlin wurde er zum Spieler des Jahres gewählt, dann lockte ihn der FC Bayern München mit 19 Jahren an die Säbener Straße. Dort konnte sich Müller nicht in die Riege seiner Namensvetter Gerd und Thomas einreihen, mehr als 28 Einsätze für die 2. Mannschaft sprangen nicht heraus. 2007 folgte der Wechsel nach Magdeburg, ein Jahr später ging der heute 26-Jährige zu Alemannia Aachen. Nach mehreren schweren Knieverletzungen musste Müller 2013 seine Karriere beenden. Heute studiert er Betriebswirtschaft in Berlin.

Savio Nsereko (vereinslos)

Er täuschte seine eigene Entführung vor, saß in Thailand im Knast und verschwand einfach zwei Wochen von der Bildfläche. Savio Nsereko ist das Paradebeispiel für ein gescheitertes Wunderkind. Nsereko wurde in Uganda geboren, wanderte mit seiner Familie früh nach München aus. Mit 16 Jahren wechselte er vom TSV 1860 München nach Italien, wurde mit der DFB-Elf U19-Europameister und dabei zum besten Spieler des Turniers gewählt. Dann lockte das große Geld aus England. Doch der Wechsel zu West Ham brachte das Supertalent aus der Spur. Ein beispielloser Abstieg begann. Bei 16 Vereinen hat der Offensivmann bislang gespielt. Eine stolze Bilanz für einen heute 28-Jährigen. Zuletzt machte Nsereko wieder von sich reden. Nach nur wenigen Wochen löste der bayerische Regionalligist aus Pipinsried den Vertrag mit Nsereko wegen "unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der Ausrichtung" auf. Vier Tage vor dem Saisonstart.

Mustafa Kucukovic (Hamm United)

Er war das Mega-Talent im Sturmzentrum. In der A-Junioren-Bundesliga West in der Saison 2003/04 erzielte Mustafa Kucukovic vom VfL Bochum 25 Tore und weckte das Interesse großer Klubs wie Bayern München, Hamburger SV oder Schalke 04. Der HSV bekam letztlich den Zuschlag. Der Start war vielversprechend, Kucukovic feierte sein Bundesliga-Debüt und erzielte auch seinen ersten und einzigen Treffer im Oberhaus. Doch nach nur zwei Jahren ging es für den heute 30-Jährigen bergab. Es folgten neun weitere Stationen und zahlreiche Verletzungen, seine Karriere war in ernsthafter Gefahr. Heute ist Kucukovic beim Landesligisten Hamm United aktiv.

Samed Yesil (Panionios Athen)

Ulf Kirsten, Dimitar Berbatov, Samed Yesil. Bei Bayer Leverkusen schien die Erbfolge im Sturmzentrum geklärt, schließlich spielte Yesil bereits mit 14 Jahren in der U17 des Werksklubs. Auch in den U-Nationalmannschaften traf der heute 23-Jährige wie am Fließband. 2012 feierte er sein Bundesliga-Debüt, es blieb aber bei nur einem Einsatz. Yesil nahm ein Angebot des FC Liverpool an, konnte sich dort aber nicht behaupten. Der Abstieg begann, der Mittelstürmer verschwand in der Versenkung. Seit Januar spielt er beim griechischen Erstligisten Panionios Athen und kämpft dort um seine Karriere.

Kevin Pannewitz (Oranienburger FC)

Mit 17 feierte er sein Zweitligadebüt für Hansa Rostock, in den Lehrgängen der U-Nationalmannschaften war er Dauergast. Doch schon in jungen Jahren fiel er durch Gewichtsschwankungen und Partyexzesse auf, selbst Felix Magath konnte ihn 2012 in Wolfsburg nicht auf Kurs bringen. Über Goslar und Altglienicke landete der Mittelfeldspieler beim Berliner Sechstligisten Oranienburger FC. Er arbeitete als Hausmeister, brachte bis zu 125 Kilo auf die Waage, fußballerisch reichte es nur für Kurzeinsätze. Jetzt scheint der 25-Jährige aber geläutert. Sein Schwager Timmy Thiele, der beim FC Carl Zeiss Jena in der 3. Liga spielt, stellte ihm ein Probetraining in Aussicht, sollte Pannewitz ausreichend abnehmen. 30 Kilo sind inzwischen runter, die Verhandlungen laufen und Pannewitz könnte eine weitere, wohl seine letzte Chance, bekommen.

Freddy Adu (vereinslos)

Er galt als Jahrhundert-Talent, sollte den US-Fußball in neue Sphären heben. Profidebüt mit 14 Jahren, Länderspiel-Premiere mit 16 und mit 18 der Wechsel nach Europa zu Benfica Lissabon. Doch der Schritt nach Europa kam für den gebürtigen Ghanaer zu früh. 13 Stationen hat der 28-Jährige inzwischen auf dem Buckel, seit Januar ist er vereinslos. Selbst ein Probetraining beim polnischen Erstligisten Sandecja Nowy Sacz zerschlug sich jüngst. "Das ist ein Witz. Ich habe erst in den Medien von seinem Probetraining erfahren", wird Sandecja-Trainer Radoslaw Mroczkowski von dem polnischen Portal "Sportowefakty.pl" zitiert.

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