WM 2018 Lahm auf rechts: Löw schenkt Schmelzer das Vertrauen
Joachim Löw
Vier Spiele Zeit, um sich zu bewähren
"Marcel hat bei der EM einiges gelernt, das kann er nun einbringen", erläuterte der Bundestrainer seine Entscheidung. "Er ist ein laufstarker Spieler, der auf dieser Position über gute Offensivqualitäten verfügt. Er hat jetzt die Chance, sich zu beweisen." Und zwar nicht nur in den zwei bevorstehenden WM-Quali-Spielen gegen die Färöer Inseln (7. September) und gegen Österreich (11. September), sondern mindestens auch in den folgenden beiden Begegnungen gegen Irland und Schweden im Oktober.
Jahrelange Experimente haben ein Ende
Löw schenkt Schmelzer sein Vertrauen: Der 24-Jährige soll der neue starke Mann auf der linken Position in der Viererkette werden. Deshalb spricht sich Löw nun auch öffentlich für den Dortmunder aus. Nach bislang sieben oftmals unglücklichen Länderspielen soll der Verteidiger nun in vier Einsätzen über 90 Minuten die Sicherheit bekommen, um endlich auch im DFB-Dress die Leistungen abrufen, die er seit über zwei Jahren beim BVB zeigt. Damit würde das jahrelange Rotieren auf den defensiven Außenpositionen der Vergangenheit angehören. Denn zuletzt waren zu viele Spieler in zu vielen Experimenten durchgefallen.
Bei der EM 2012 waren Jerome Boateng und Lars Bender nur Aushilfssheriffs für die verwaiste Position hinten rechts. Zuvor waren bereits Christian Träsch und Andreas Beck auf rechts und Dennis Aogo auf links durchgefallen. Bei der WM 2010 hatte Löw sogar noch Holger Badstuber auf links eingesetzt, der mittlerweile aus der Mitte nicht mehr wegzudenken ist. Zu keiner Zeit war ersichtlich, dass sich neben Lahm ein zweiter Außenverteidiger festspielen würde. Auch Schmelzer nicht. Doch dessen couragierter Auftritt im letzten Länderspiel gegen Argentinien (1:3) hat ihm nun eine Chance beschert, die sich über mehr als nur ein Spiel erstrecken wird.