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WM 2014: Nur die deutsche Abwehr-Zentrale überzeugt gegen England


Nur die Abwehr-Zentrale überzeugt in Wembley

Von t-online
20.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Per Mertesacker (Mitte) glänzte in der Defensive und erzielte zudem den Treffer des Tages.Vergrößern des BildesPer Mertesacker (Mitte) glänzte in der Defensive und erzielte zudem den Treffer des Tages. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Wembley berichtet Jörg Runde

Per Mertesacker rannte seinen Kollegen in der 39. Minute erst einmal davon. Er brauchte Platz zum Jubeln, Platz um auf den Knien über den heiligen Rasen von Wembley zu rutschen. Ausgerechnet der Profi von Arsenal London sicherte Deutschland den sechsten Sieg in Folge im wohl bekanntesten Fußballtempel der Welt. "Ich hatte in dieser Szene einen guten Antritt und habe mich gut lösen können. Das war entscheidend", schilderte der Innenverteidiger seinen vierten Länderspieltreffer.

In die Lobeshymnen auf seine Person wollte Mertesacker nach dem 1:0 gegen spielerisch äußerst limitierte Engländer aber erst gar nicht einstimmen. "Wir haben die außergewöhnliche Situation, viele gute Spieler zu haben", gab er das Lob an die Kollegen weiter. Dass an diesem Herbstabend nur seine Abteilung überzeugte, ließ Mertesacker - ganz Gentleman - unerwähnt. Der Offensive - allen voran den schwachen Mario Götze und Max Kruse - fehlte es wie schon beim 1:1 in Italien an der letzten Konsequenz.

Löw ärgert sich

Bundestrainer Joachim Löw tobte deshalb vor allem in der zweiten Halbzeit durch seine Coaching-Zone: "Ich habe mich in einigen Situationen geärgert, dass wir das das zweite Tor nicht gemacht haben. Da wurden zu viele Konter nicht gut ausgespielt", erklärte er später in der Pressekonferenz.

Es passte ins Bild, dass ein Innenverteidiger das Tor des Abends erzielte. In der deutschen Abwehrzentrale tummelten sich die beiden besten Akteure auf dem Platz. Jerome Boateng spielte zwar nur 45 Minuten und musste dann mit einer leichten Fersenprellung raus, er nutzte die eine Halbzeit aber eindrucksvoll für Werbung in eigener Sache: Resolut in den Zweikämpfen am Boden und in der Luft, dazu mit starken Pässen im Aufbauspiel.

Sonderlob für Mertesacker

Das Sonderlob des Bundestrainers gebührte trotzdem Boatengs Nebenmann: "Per Mertesacker hat unsere Defensive perfekt organisiert, er stand da wie ein Fels. Er hat den Laden auch zusammen gehalten, als wir in der Halbzeit umstellen mussten."

Nach 45 Minuten machte der angeschlagene Linksverteidiger Marcel Schmelzer für Marcell Jansen Platz. Der ebenfalls zur Halbzeit eingewechselte Mats Hummels musste nach 20 Minuten wegen einer Knöchelverletzung den heiligen Rasen von Wembley wieder verlassen. Für ihn kam Benedikt Höwedes und verteidigte fortan gemeinsam mit Mertesacker in der Mitte.

"Lars Bender hat das gut gemacht"

Der Abwehrchef blieb in jeder Personalkonstellation cool und leitete die Defensive auch dann noch souverän, als Lars Bender plötzlich rechter Außenverteidiger für Heiko Westermann (Knieprellung) spielen musste. "Das war kein Problem", lobte Mertesacker und bekam von Löw Unterstützung: "Lars ist sehr flexibel, er kann das und hat das sehr gut gemacht."

Um den Familienfrieden erst gar nicht zu gefährden, hatte der Bundestrainer auch für den Bruder ein paar warme Worte parat. "Sven sollte auch Wayne Rooney im Auge behalten, das hat er sehr gut gemacht", sagte Löw.

Weidenfeller-Debüt ohne Gegentor

Überhaupt gab der deutsche Nationaltrainer dem Brüderpaar später einen großen Anteil an einem Spiel, in dem das Tor von Roman Weidenfeller so gut wie nicht in Gefahr geriet: "Die Benders haben das im zentralen Mittelfeld beide sehr gut gemacht. Sie haben in der Defensive klasse gearbeitet und die Räume sehr gut dicht gemacht."

Für die Gelobten kam die ansprechende Leistung wenig überraschend: "Wir ergänzen uns gut, können auf blindes Verständnis bauen. Es war toll, mal wieder neben Lars auf dem Platz zu stehen. Und das auch noch in Wembley", schwärmte Sven, der Mittelfeldrenner von Borussia Dortmund.

Und Bruder Lars, bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, ergänzte: "Wir haben es früher schon gut gekonnt, uns gegenseitig abzusichern und wir haben es heute wieder gut gemacht."

WM-Chancen für beide Benders steigen

Auch wenn Lars und Sven Bender ihre Defizite im Offensivspiel 90 Minuten lang nicht kaschieren konnten, können sie doch zufrieden sein. Ihre WM-Chancen haben sie mit ihrem couragierten Auftritt auf jeden Fall verbessert.

Matchwinner Mertesacker ist indes gesetzt und für Brasilien 2014 mehr denn je eine Bank. Seine Vorfreude ging soweit aber noch nicht, er schaute erst einmal mit einem Lächeln auf das nächste Training: "Bei der Rückkehr zu Arsenal habe ich nun gute Argumente", sagte er und stapfte zufrieden davon.

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