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WM 2014: Manuel Neuer ist der Ruhepol der DFB-Elf


Manuel Neuer glänzt als Abwehrspieler

Von sid, t-online
Aktualisiert am 01.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Manuel Neuer war gegen Algerien immer obenauf.Vergrößern des BildesManuel Neuer war gegen Algerien immer obenauf. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Porto Alegre (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Manuel Neuer grätschte wie Karl-Heinz Förster in seinen besten Jahren, er köpfte wie Guido Buchwald früher und schlug elegante Pässe, die man eigentlich so nur von Mats Hummels gewöhnt ist. "Nur Franz Beckenbauer war als Libero besser als Manuel", scherzte Torwarttrainer Andreas Köpke nach dem dramatischen 2:1-Achtelfinalsieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Algerien. Dabei benötigte die DFB-Elf nach 90 torlosen Minuten sogar die Verlängerung.

Als haushoher Favorit ins Spiel gegangen, zeigte das Team von Bundestrainer Joachim Löw wieder einmal Nerven und fand überhaupt nicht ins Spiel. Im Gegenteil: Durch die einfallslose Spielweise baute die deutsche Elf den Gegner von Minute zu Minute auf. Die Algerier, angefeuert von ihren enthusiastischen Fans, wurden immer mutiger. Mit blitzschnellen Kontern tauchten sie immer wieder gefährlich vor dem Tor von Neuer auf, der von seiner Abwehr immer wieder im Stich gelassen wurde.

Doch im Gegensatz zu seinen Vorderleuten ließ sich der Münchner Keeper nicht von der allgemeinen Verunsicherung anstecken und blieb unglaublich cool. Mehr als nur einmal stockte den deutschen Fans der Atem, wenn der 28-Jährige wieder einmal weit aus seinem Kasten heraus eilte und mit irgendeinem Körperteil eine brenzlige Situation bereinigen musste.

Neuer cool: "Ich spiele öfter so"

"Das ist sein Spiel, dass er wie ein Libero agiert", sagte Löw nach der Partie anerkennend. "Ich habe meine Spielweise nicht verändert. Ich spiele öfter so. Das hat der Platz hergegeben, weil es ein bisschen nass war", sagte der Nationalkeeper selbst nach der Partie.

Wie wenig Vertrauen er in die deutsche Defensive hatte, zeigte sein Stellungsspiel, oftmals stand er bei eigenem Ballbesitz weit außerhalb des 16-Meter-Raums. Immer lauernd auf die Fehler seiner Vorderleute, die er wieder und wieder ausbügelte.

Lahm adelt den Schlussmann

Seine herausragende Leistung fand auch bei den Mitspielern Anerkennung. "Deswegen ist er der beste Keeper der Welt“, lobte Philipp Lahm den Schlussmann. Sein offensives Torwartspiel erlaube es, so Lahm, dass die Abwehrkette deutlich höher stehen könne. Mit seinem außergewöhnlichen Spiel verschafft Neuer der Mannschaft somit auch eine zusätzliche taktische Möglichkeit.

Nach dem Match waren sich alle einig. Der Einzug ins Viertelfinale, in dem jetzt Frankreich wartet (Freitag ab 17.30 Uhr im Liveticker von t-online.de), wäre ohne Neuer nicht möglich gewesen. "Super, Manuel Neuer", twitterte Bodo Illgner, Deutschlands Schlussmann beim WM-Triumph 1990 in Italien. Und der ehemalige Abwehrspieler Christoph Metzelder analysierte: "Neuer könnte auch Innenverteidiger spielen."

"Weidenfeller rein und Neuer in den Sturm!"

Auch in den sozialen Netzwerken wurde Neuer gefeiert und wahlweise als Innen- oder Außenverteidiger, als Abwehrchef oder sogar als Sechser vorgeschlagen. Der ehemalige Handball-Star Stefan Kretzschmar forderte gar: "Weidenfeller rein und Neuer in den Sturm!"

Dass Neuer gegen die Algerier so etwas wie ein Feldspieler mit Handschuhen war, bewies seine sogenannte "Heatmap". Diese zeigt an farbigen Schraffierungen, wo auf dem Feld sich der Spieler aufgehalten hat: Neuers "Heatmap" zeigte deutliche Ausschläge rechts neben der Seitenlinie, links neben der Seitenlinie und auch 30 Meter vor dem Tor. Und mit weiten Abschlägen wie auf Andre Schürrle (50. Minute) bereitete er sogar noch mehr Chancen vor als so mancher Offensivspieler.

Kahn: "Neuer macht Harakiri"

Zu meckern hatte da eigentlich nur Neuers Vorvorgänger im deutschen Tor etwas. "Was Manuel macht, ist Harakiri. Denn er kann auch mal eine Zehntelsekunde zu spät kommen", sagte ZDF-Experte Oliver Kahn, zu aktiven Zeiten nicht gerade das Musterbeispiel eines modernen, mitspielenden Keepers.

Diese Ansicht hatte Kahn also exklusiv. Was Neuer tat, war richtig und es war wichtig. Dass die Torwartleistung auf dem Weg zum Titelgewinn eine ganz entscheidende Größe darstellen wird, ist ohnehin bekannt. Neuer stellte gegen Algerien unter Beweis, dass auf ihn Verlass ist. Gegen Frankreich dürften weitere Herausforderungen auf ihn warten.

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