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Mats Hummels ist unverzichtbar geworden


Beim DFB durchgesetzt
Rebell Hummels ist unverzichtbar geworden

Von t-online
Aktualisiert am 03.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Mats Hummels fehlte gegen Algerien an allen Ecken und Enden.Vergrößern des BildesMats Hummels fehlte gegen Algerien an allen Ecken und Enden. (Quelle: imago/Moritz Müller)
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Aus Santo Andre (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Kennen sie das "Stadion an der Schleißheimer Straße“ in München? Es ist eine der verrücktesten Kneipen in Deutschland. Einmal im Monat findet hier ein Fußball-Quiz statt, das längst Kultcharakter besitzt. Hier trifft man zuweilen auch Mats Hummels an, natürlich nur wenn es die Zeit des Dortmund-Profis erlaubt. Sein Bruder Jonas spielt bei der SpVgg Unterhaching. Die beiden sind begeisterte Fußball-Quizzer.

Ist Mats Hummels auf Reisen, dann lässt er sich die Fragen zuschicken. Ob er sie auch während der WM im Campo Bahia erhalten hat, ist nicht überliefert. Aber Zeit hätte er zuletzt gehabt. Während seine Kollegen gegen Algerien den Achtelfinaleinzug perfekt gemacht haben, musste er wegen eines grippalen Infekts passen. Vorsichtshalber blieb er sogar im DFB-Hotel im Spielort Porto Alegre.

Gegen Algerien schmerzlich vermisst

Wenige Kilometer weiter musste zur gleichen Zeit Joachim Löw ein anderes Rätsel lösen. Wer ersetzt Hummels in der Viererkette. Der Bundestrainer entschied sich für Jeromé Boateng. Für den Bayern-Profi rückte Shkodran Mustafi auf die rechte Außenverteidigerposition. Doch Letzterer zog sich im Laufe der Partie einen Muskelfaserriss zu. Für ihn ist die WM gelaufen.

Wie sehr die deutsche Mannschaft Hummels braucht, konnte man gegen Algerien sehen. Es sagt viel über ein Spiel aus, wenn der große Gewinner derjenige ist, der gar nicht dabei war. Bei dem Gruselkick gegen die Nordafrikaner fehlte der BVB-Star mit seiner Übersicht, Präsenz und Zweikampfstärke an allen Ecken und Enden.

Fehler gegen Italien hängt Hummels lange nach

"Er weiß genau, wann er sich mal absetzen muss, um Pässe in die Tiefe zu erlaufen. Er erkennt die Situationen, dirigiert die Viererkette und ist vor allem für die Spieleröffnung enorm wichtig. Das DFB-Team braucht ihn“, sagte t-online.de Taktik-Experte Christian Titz in seiner Analyse zum kommenden Spiel gegen Frankreich.

Allerdings hat es eine Weile gedauert, bis der heute 25-Jährige beim DFB-Team richtig angekommen war. Der Stellungsfehler, der ihm vor dem 0:1 gegen Italien im EM-Halbfinale 2012 unterlief und der ihm lange nachhing, ist mittlerweile in der Öffentlichkeit verziehen und vergessen. Hummels hat sich durchgesetzt und zum unumstrittenen Innenverteidiger aufgeschwungen. Ihm gehört die Zukunft in der Nationalmannschaft.

Kritische Worte standen im Weg

Doch es war ein langer Weg bis zur Anerkennung. Hummels gilt als kritischer Geist, der mit früheren Aussagen wie "Kritik hört man beim DFB nicht gerne“ zwar nur die Wahrheit gesagt und keinerlei Staatsgeheimnis verraten hatte, aber sich damit auch den Zorn der Verantwortlichen zugezogen hatte. Mit seiner selbstbewussten Art und Freude am Diskutieren rennt er beim DFB keine offenen Türen ein, zumal er rhetorisch allen anderen haushoch überlegen ist. Das kann verunsichern.

Doch man hat sich arrangiert. Hummels hat sein Spiel im Vergleich zum BVB umgestellt. Er konzentriert sich auf das Wesentliche, das Verteidigen. Dennoch ist seine Spieleröffnung eine enorme Stärke im modernen Fußball, auch wenn er sie unter Löw nicht ganz so offensiv interpretiert wie in Dortmund. Lange Bälle in die Spitze spielt er eher selten.

"Wertschätzung des Bundestrainers“

Bisher ist ihm das alles hervorragend gelungen. Und auch verbal hält er sich zurück, schließlich will er sich den WM-Traum in Brasilien nicht vermasseln. Er spricht lieber von der "Wertschätzung des Bundestrainers“, die er seit einiger Zeit spürt. Diese brauche er für sein Spiel. Bleibt nur zu hoffen, das Hummels gegen Frankreich wieder rechtzeitig gesund ist. Wie er via Twitter mitteilte, geht er davon aus. Denn bei aller Liebe: Auf einen lustigen Rätselnachmittag dürfte er an diesem Termin keine Lust haben.

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