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Bjarte Myrhol und der Kampf gegen den Krebs


Handball
Bjarte Myrhol und der Kampf gegen den Krebs

Von sid
19.10.2011Lesedauer: 3 Min.
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Bjarte Myrhol kann wieder lachen, und er kann sich über so vieles freuen. "Im Training habe ich ein Tor gemacht. Ich wusste gar nicht, dass es so ein gutes Gefühl sein kann, ein Tor im Training zu erzielen", sagte Myrhol im Gespräch mit dem "Mannheimer Morgen".

Der Norweger wird allerdings Zeit brauchen, um Psyche und Physis nach der anstrengenden Chemotherapie wieder an die Belastungen eines Handballprofis heranzuführen. "Bjarte ist ein Kämpfer. Er wird zurückkommen, aber man darf nicht vergessen, dass er bei null anfängt", sagte Thorsten Storm, Manager von Myrhols Verein Rhein-Neckar Löwen. Storm versicherte, dass man dem Norweger alle Zeit der Welt geben werde und in erster Linie den Menschen, nicht den Sportler sehe.

Myrhol nimmt den Kampf auf

Hinter Myrhol liegen endlos lange Wochen und Monate des Leidens, des Hoffens und des Bangens. Anfang August wurde bei dem 29 Jahre alten Kreisläufer ein bösartiger Tumor im Hoden diagnostiziert. Keine Verletzung, die mit Physiotherapie und Rehabilitation nach ein paar Monaten vergessen ist, sondern eine Krankheit, die nicht selten tödlich verläuft. Ein Schock sei die Nachricht gewesen, sagt Myrhol, ein unglaublicher, unfassbarer, mit reiner Ratio nicht greifbarer Schock. Aber dann tat Bjarte Myrhol einfach das, was er auch auf dem Spielfeld immer tut, wenn es aussichtslos wird, das, was ihn zu einem der besten Kreisläufer der Welt macht: Er nahm den Kampf auf.

Nach der Entfernung des Tumors begann die Chemotherapie, zwei Zyklen über jeweils drei Wochen. Eine Therapie, die den eigentlich vor Kraft strotzenden norwegischen Nationalspieler an seine physischen und psychischen Grenzen zwang. "Ich fühlte mich schlapp, fast ohne Kraft, und war bettlägerig. Es war nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe", schrieb Myrhol Anfang September auf seiner Homepage.

"Jetzt fängt der Weg zurück an"

Der 29-jährige ließ sich aber trotz vieler schlimmer Momente auch von den Nebenwirkungen der Chemo nicht aus der Bahn werfen und kämpfte eisern um seine Gesundheit und die Rückkehr in den Alltag. Auf den zweiten Zyklus stellte sich der Löwen-Star vor allem mental besser ein und hofft nun, nach der letzten Chemo am 3. Oktober das Schlimmste hinter sich zu haben: "Ich habe keine Lust mehr auf Krankenhäuser, und jetzt fängt der Weg zurück an."

Den hat er nun begonnen, es ist ein Weg der kleinen, sicher auch mühsamen und manchmal vielleicht sogar frustrierenden Schritte. Sporadisch nimmt Myrhol wieder am Trainingsbetrieb der Löwen teil, er will endlich wieder das tun, was er liebsten macht: Handball spielen. Kraftraum statt Klinik, Bälle werfen statt im Bett liegen - Myrhol ist auf einer ganz persönlichen Mission. In nicht allzu ferner Zukunft will er die gegnerischen Abwehrreihen wieder aufmischen, aber Druck macht er sich nicht: "Es gibt keinen Zeitplan. Erst einmal möchte ich bei den Löwen zwei Minuten spielen, dann vier Minuten, dann sechs Minuten."

Trotz Krankheit im Aufgebot

Welchen Stellenwert der Mensch Bjarte Myrhol im Kreise seiner Sportler-Kollegen hat, verdeutlicht die Maßnahme von Norwegens Nationaltrainer Robert Hedin, der den Kreisläufer in sein Aufgebot für den heimischen Bring Cup (3. bis 5. November) holte. "Damit soll Bjarte verdeutlicht werden, dass er trotz Krankheit dazugehört", sagte Storm: "Er ist ein Riesentyp, und wir alle werden ihn bei seiner Rückkehr nach Kräften unterstützen."

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