Handball Brand: "Kiel hat nichts für den deutschen Handball getan"
Der frühere Bundestrainer Heiner Brand hat unmittelbar vor dem Start der neuen Handball-Bundesligasaison Rekord-Meister THW Kiel scharf kritisiert. Er wirft dem Branchen-Primus vor, nichts für den deutschen Handball zu tun. "Der THW hat seit über zehn Jahren keinen Nationalspieler hervorgebracht. Die sind der erfolgreichste deutsche Handballverein, ohne etwas für den deutschen Handball getan zu haben", sagte der 60-Jährige der "Mitteldeutschen Zeitung".
In dieser Hinsicht habe er aber mittlerweile resigniert: "Ich glaube nicht, dass sich da noch etwas ändert und akzeptiere das." Schon seit Jahren fordert Brand eine Ausländerquote für die Handball-Bundesliga und moniert, dass aufgrund des hohen Anteils ausländischer Spitzenspieler der deutsche Nachwuchs bei den Top-Klubs keine Chance habe.
Vereine sollen sich intensiver mit jungen Spielern beschäftigen
Nach seinem Rücktritt als Bundestrainer wurde Brand Leiter der Nachwuchsförderung beim Deutschen Handball-Bund (DHB) und kann durchaus Erfolge vorweisen. "Wir sind im letzten Jahr Junioren-Weltmeister geworden und gewinnen seit Jahren Titel. Aber im Erwachsenenbereich kommt das nicht an", sagte er. Die Vereine müssten sich intensiver mit den jungen Spieler beschäftigen, sie heranführen und Geduld haben. "Man kann nicht erwarten, dass die gleich Bundesliga-Niveau haben."