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SG Wallau zieht sich aus Leistungshandball zurück


Traditionsverein vor dem Aus
SG Wallau zieht sich aus Leistungshandball zurück

t-online, tm

05.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Die glorreichen Zeiten der SG Wallau-Massenheim sind längst vorbei.Vergrößern des BildesDie glorreichen Zeiten der SG Wallau-Massenheim sind längst vorbei. (Quelle: dpa-bilder)
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Einst erlebte sie glorreiche Zeiten, jetzt steht sie vor dem Aus. Die SG Wallau zieht aufgrund finanzieller Probleme einen Schlussstrich unter das Kapitel Leistungssport und wird künftig statt in der Dritten Liga nur noch in der Bezirksliga an den Start gehen.

In einem offiziellen Schreiben auf der Vereinshomepage erklärt die Geschäftsführung diesen Schritt, "um weiteren Schaden von dem Verein abzuwenden". Zudem treten die beiden Geschäftsführer Markus Abels und Uwe Ströhmann von ihren Ämtern zurück.

Es habe "keinerlei Impulse aus der Wirtschaft für die SG Wallau" und darüber hinaus "zwei gravierende Ausfälle an Sponsorengeldern" gegeben. Das daraus resultierende finanzielle Defizit sei nicht mehr zu kompensieren gewesen. Daher müsse man "mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass die Region rund um Wallau nicht bereit ist, einen Traditionsverein mit all seinen Erfolgen im Breiten- und Spitzensport finanziell zu unterstützen".

Spieler boykottieren Auswärtsfahrt

Bereits Wochen zuvor hatten sich die Probleme angedeutet, woraufhin einige Spieler und der Trainer ihren Abschied aus Wallau bekannt gaben. Am letzten April-Wochenende war die Drittligamannschaft dann nicht mehr bereit zu dem Auswärtsspiel beim MTV Vorsfelde, der seine Heimspiele in Wolfsburg austrägt, anzutreten.

Begründet wurde dieser Schritt der Mannschaft in einem Offenen Brief. Dort ist davon die Rede, dass seitens des Vereins "in den letzten Wochen wiederholt Vereinbarungen nicht eingehalten wurden". Offenbar mussten die Spieler unter anderem auf ihre Gehälter verzichten.

Allerdings wolle die Mannschaft die "letzten beiden verbleibenden Saisonspiele mit vollem sportlichen Engagement bestreiten". Und so trat die SG Wallau an diesem Wochenende zum Drittligaspiel in Bad Blankenburg bei Erfurt an. Auch das letzte Saisonspiel gegen den TV Groß-Umstadt am kommenden Wochenende sei nicht gefährdet.

Goldene 90er Jahre

Mit dem Schlusspfiff am Sonntag wird dann die Erfolgsgeschichte in Wallau vorerst ihr Ende finden. Den größten Boom hatte die SG Wallau-Massenheim in den 90er Jahren erlebt. National konnten zwei Deutsche Meisterschaften (1992 und 1993), zwei DHB-Pokalsiege (1993 und 1994) und der Supercup (1994) gewonnen werden. International wurde die Mannschaft 1992 sogar IHF-Pokalsieger.

Doch auf diese Titel sollten keine weiteren folgen und eine Zeit im Mittelmaß der Bundesliga begann. Hoffnung kam erst zu Beginn des neuen Jahrtausends wieder auf, als eine Truppe junger Spieler um Pascal Hens, Jan-Olaf Immel und Co. sich anschickten neue Erfolge einzufahren. Doch auch die Euphorie rund um die "jungen Wilden" sollte nicht von Dauer sein und Wallau versank erneut im Mittelmaß.

Insolvenz und Zwangsabstieg

Richtig dick kam es dann 2005, dem bittersten Jahr der Vereinsgeschichte. Nachdem Ende 2004 dem ohnehin finanziell angeschlagenen Verein wichtige Sponsorengelder ausblieben, drohte dem Verein die finanzielle Zahlungsunfähigkeit.

Obwohl ab Januar 2005 keine Spielergehälter mehr gezahlt werden konnten, sicherte die Mannschaft mit viel Einsatz den sportlichen Klassenerhalt. Doch über eine Millionen Euro Schulden waren letztlich zu viel für den kleinen Verein und so musste man ob der Insolvenz die erste Mannschaft vom Bundesligaspielbetrieb zurückziehen.

Die Mannschaft kämpfte sich zwar zurück in die zweite Bundesliga. Doch alle Versuche Bundesligahandball in der Rhein-Main-Region zu etablieren, scheiterten letzten Endes.

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