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"Tag des Handballs" in Frankfurt bricht Weltrekord


Ausgelassene Fans feiern die Löwen beim "Tag des Handballs"

Von t-online
Aktualisiert am 07.09.2014Lesedauer: 4 Min.
Fans feiern die Rhein-Neckar-Löwen mit einer La Ola.Vergrößern des BildesFans feiern die Rhein-Neckar-Löwen mit einer La Ola. (Quelle: dpa-bilder)
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Von Julia Fischer

44.189 Zuschauer feierten den Weltrekord am "Tag des Handballs" frenetisch. Die alte Bestmarke war um mehr als 7.500 Zuschauer geknackt worden. Das Meisterschaftsfinale zwischen AG Kopenhagen und BSV Bjerringbro-Silkeborg hatten 2011 in Dänemark 36.651 Fans verfolgt. Jede Menge Gänsehautfeeling gab es beim Einlauf der Rhein-Neckar Löwen, die in der Frankfurter Commerzbank Arena zum Bundesliga-Spitzenspiel gegen den HSV Hamburg antraten.

Um kurz nach sechs laufen die HSV-Handballer unter höflichem Applaus auf das Feld, das in der Mitte des Frankfurter Stadions aufgebaut worden ist. Dann ertönt laute, angriffslustig klingende Musik. Feuerbälle schießen dazu aus dem Stadionboden, um den Einlauf der Heimmannschaft anzukündigen. Die Commerzbank Arena verwandelt sich in ein blau-gelbes Meer, als schließlich unter tosendem Jubel des Publikums die Rhein-Neckar-Löwen durch ein Spalier aus Fahnen auf das Feld stürmen. Die deutschen Vizemeister werden gefeiert wie Superstars und die mit angereisten gegnerischen Fans haben keine Chance gegen die Lautstärke der Löwen-Front.

Kinder feiern wie die Großen

Doch alles auf Anfang: Denn die Begegnung der beiden Spitzenklubs war der krönende Abschluss des "Tag des Handballs". Zuvor hatte es bereits sechs Stunden Programm ganz im Zeichen des Handballsports gegeben. Ab morgens kämpften 80 Jugendmannschaften der weiblichen und männlichen Jugenden D und C um den Einzug in die Finals. Parallel sorgten Infostände, ein Familienfest mit Kirmesatmosphäre und Podiumsdiskussionen für Unterhaltung.

Als um 14 Uhr das Stadion öffnete, war den Jungs und Mädels der Finalmannschaften deutlich die Anspannung und Vorfreude anzusehen. Die Mannschaften, die sich in den Halbfinals durchgesetzt hatten, durften ihr Endspiel vor der großen Kulisse austragen. Auch wenn nur vereinzelt Zuschauer den Ablauf der Spiele verfolgten, genossen die jungen Handballer die Anfeuerungen und Jubelrufe von den Tribünen. Besonders die Jungen des Lethmather TV feierten ihren Turniersieg ganz wie die Großen. Sie posierten mit Löwen-Maskottchen Conny, klopften sich ausgelassen auf die Schultern und reckten den gewonnenen Pokal immer wieder in Richtung Eltern-Fanblock.

"Team Kretzsche" gegen "Team Buschi"

Um den Handball einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, war das Fest rund um das Stadion auch durch ein Handballspiel der besonderen Art ergänzt worden. Schon Wochen vorher hatten sich Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar und Fernseh-Kommentator Frank Buschmann einen verbalen Kampf geliefert.

Gemeinsam mit ehemaligen Handballgrößen und anderen Prominenten wollte Kretzschmar eine Niederlage ausbügeln. 2010 hatte sich der Handball-Punk auf ein Basketball-Duell mit Buschmann eingelassen und klar verloren - nun sollte die Revanche her. Die Zuschauer waren von Beginn klar auf Seiten des „Teams Kretzsche“. Jedes Tor wurde frenetisch bejubelt, während sich „Team Buschi“ zunächst den Respekt der Fans erspielen musste. Zwar konnte die Mannschaft erstaunlich lange mithalten, musste sich aber letztlich mit 22:27 der Mannschaft des ehemaligen Handball-Profis geschlagen geben.

Kretzsches Tochter wird Publikumsliebling

Handballerisch sorgten vor allem der „Hexer“ Andreas Thiel und Markus Baur, Weltmeister-Kapitän von 2007 für Akzente. Kretzschmars 14-jährige Tochter Lucie Marie avancierte schnell zum Publikumsliebling. Nach einem verworfenen Siebenmeter und einer weiteren vergebenen Chance sah es zunächst so aus, als ob ihr Auftritt nicht von Erfolg gekrönt würde. Doch dann traf das Nachwuchstalent vom HC Leipzig und bekam prompt Standing Ovations von den Zuschauern.

Ansonsten konnte das Duell wenig Qualität aufweisen, da die vielen Wechsel kaum Spielfluss zuließen. Den Unterhaltungswert schwächte dies aber kaum. Vor allem die Comedians Paul Panzer, Oliver Pocher und Elton sorgten für Lacher – wenn auch eher unfreiwillig. Panzer stand beim „Team Buschi“ kurzzeitig im Tor, bettelte aber nach jedem Gegentreffer darum endlich wieder auf der Bank sitzen zu dürfen.

Pocher wirbelte für „Team Kretzsche“ über das Spielfeld, konnte mit seinen vielleicht 70 Kilogramm aber niemandem etwas anhaben und landete mehrfach auf dem Hosenboden. Elton hatte zwei kurze Auftritte für das „Team Kretzsche“, hatte sich aber offenbar viel vorgenommen. Kurz vor Schluss schnappte er sich den Ball und brachte ihn quasi im Alleingang ins Tor. Anschließend zog er sich das T-Shirt über den Kopf und präsentierte sichtlich stolz seine Wampe, ganz zur Freude der Zuschauer.

Publikum schreit Löwen zum Sieg

Ausgelassen war die Stimmung dann auch bei der Partie der Rhein-Neckar-Löwen gegen die HSV-Handballer . Die Löwen nutzten den Rückhalt der Fans und führten zur Halbzeit mit neun Toren Vorsprung (17:8). Zum Ende des Spiels wurde es für die Gastgeber dann aber eng und zwischenzeitlich waren sogar die Gesänge der Hanseaten im riesigen Stadion zu vernehmen.

Doch das ließen sich die Frankfurter nicht lange gefallen, drehten noch einmal auf und unterstützten ihre Mannschaft in den schweren Schlussminuten mit allen Kräften. Der verdiente 28:26-Sieg wurde schließlich mit Goldkonfetti gefeiert, das von oben auf die Fans rieselte.

Erfolg für das Marketingevent?

Abzuwarten bleibt nun, ob sich der hohe organisatorische Aufwand für den „Tag des Handballs“ gelohnt hat und den Sport tatsächlich als zweite Kraft dauerhaft hinter dem Fußball etablieren kann. Das Marketingevent sollte nach vielen negativen Schlagzeilen ein positives Licht auf den deutschen Handball werfen. Immerhin wurde die Veranstaltung in 45 Ländern live übertragen.

Fest steht, dass Organisatoren, Spieler, Ehemalige und Fans fest hinter ihrer Sportart stehen. Die Stimmung jedenfalls hätte auch bei einem ausverkauften Fußballspiel kaum besser sein können.

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