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Handball-Experte Christian Schwarzer: DHB "hat noch nichts erreicht"


Handball-Experte Christian Schwarzer
"Die Mannschaft hat noch nichts erreicht"

t-online, Jörg Runde

Aktualisiert am 21.01.2015Lesedauer: 3 Min.
Junioren-Bundestrainer Christian Schwarzer glaubt an das DHB-Team.Vergrößern des BildesJunioren-Bundestrainer Christian Schwarzer glaubt an das DHB-Team. (Quelle: imago-images-bilder)
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Das Interview führte Jörg Runde

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft sorgt bei der WM in Katar für Furore. Vor den abschließenden Spielen gegen Argentinien und Saudi-Arabien steht die DHB-Auswahl in der Gruppe D überraschend auf Platz eins. Junioren-Bundestrainer Christian Schwarzer, 2007 Weltmeister als Spieler, spricht im Interview mit t-online.de über die Gründe für den Aufschwung, die Chancen der deutschen Mannschaft im Turnier und die Tücken ab dem Achtelfinale.

Herr Schwarzer, die deutsche Handball-Nationalmannschaft steht nach drei Spielen bei 5:1 Punkten. Hatten Sie mit einem solch furiosen WM-Start gerechnet?

Christian Schwarzer: Nein. Dass die Mannschaft nach dem Auftaktprogramm mit den schweren Spielen gegen Polen, Russland und Dänemark Gruppenerster ist, damit war wirklich nicht zu rechnen. So schön es auch ist, es bleibt eine Momentaufnahme.

Trauen Sie der Sache noch nicht?

Doch, ich glaube an diese Mannschaft. Aber noch hat sie nichts erreicht. Das betont ja auch Bundestrainer Dagur Sigurdsson. Das Turnier geht erst mit dem Achtelfinale richtig los.

Wo liegen die Gründe für den bisherigen Erfolg?

Die Mannschaft arbeitet sehr gut zusammen, sie nutzt ihr Potenzial derzeit optimal aus. Die Truppe kommt über einen sehr starken Teamgeist, den sie auf dem Platz und auch daneben ausstrahlt. Jeder Spieler erfüllt seine Aufgabe diszipliniert und gut.

Wen würden Sie aus dem Team herausheben?

Niemanden. Natürlich spielt Steffen Weinhold bisher ein überragendes Turnier. Auch die Außen Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki agieren sehr auffällig. Die Torhüter funktionieren als Gespann richtig gut, Paul Drux besticht trotz seiner 19 Jahre mit seinem Mut, Mimi Kraus kommt als Joker gut zum Zug. Entscheidend ist aber insgesamt, dass jeder weiß, was er zu tun hat und welche Bedeutung seine Rolle hat.

Welchen Anteil hat Bundestrainer Sigurdsson?

Natürlich hat er einen sehr großen Anteil. Man merkt einfach, dass er solche Turniere schon oft mitgemacht hat, seine Erfahrung und Ruhe überträgt er auf die Mannschaft. Entscheidend ist, dass er jedem Spieler das Gefühl gibt, wichtig zu sein.

Was trauen Sie der deutschen Mannschaft noch zu?

Sehr viel. Ich glaube die Jungs können weiter kommen, als sie das selbst momentan denken. Ich sehe jedenfalls keine Mannschaft im Turnier, gegen die wir von vorneherein chancenlos sind.

Auch gegen Topfavorit Frankreich nicht?

Auch die Franzosen sind verwundbar. Das heißt aber nicht, dass wir nun alle Teams wegputzen. Die möglichen Achtelfinal-Gegner Schweden, Frankreich, Island, Tschechen oder Ägypten sind alle schlagbar, gegen alle muss man aber auch immer mit einer Niederlage rechnen. In den K.o-Spielen ist wirklich alles drin, da zählt nicht mehr, was davor war.

Worauf kommt es in den Entscheidungsspielen an?

Du musst mit dem Druck klar kommen, eine Niederlage nicht mehr ausbügeln zu können. Wer es hier schafft, die richtige Mentalität zu haben und sein Potenzial auf die Platte zu bringen, hat am Ende die Nase vorn.

Erfüllen Weinhold und Co. die psychischen Voraussetzungen dafür?

Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft ihre Leistung auch unter Druck abruft. Sie hat auf jeden Fall die Spielertypen dafür. Für unsere Sportart wäre es auf jeden Fall wichtig.

Warum ist ein gutes Turnier für den DHB so wichtig?

Scheiden wir im Achtelfinale aus, verpufft vermutlich auch der gute Eindruck aus der Vorrunde. Zumindest wäre er nicht mehr so positiv. Je weiter unsere Nationalmannschaft kommt, umso besser ist es für unsere Sportart.

Welche Rolle spielt es in diesem Zusammenhang, dass ARD und ZDF nicht übertragen?

Da die Spiele nur im Pay-TV zu sehen sind, erreichen wir nur sehr schwer die breite Öffentlichkeit. Bei ARD oder ZDF hätten wir schon wieder ein Millionen-Publikum. Dass wir das jetzt nicht haben, ist sehr schade, da wir gerade diesmal wirklich perfekte Werbung für unsere Sportart machen. Ich hoffe, dass trotzdem viele junge Sportler die Erfolge mitbekommen und Interesse am Handball-Sport entwickeln.

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