Nach ihrem EM-Fehlstart standen die deutschen Handballer enttäuscht auf dem Spielfeld und sahen den Spaniern bei ihrem kleinen Jubeltanz zu. Trotz einer über weite Strecken guten Leistung unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson dem Ex-Weltmeister in Breslau mit 29:32 (15:18).
Sigurdsson kritisierte im ZDF nach dem engen Match die französischen Schiedsrichter: "Wenn man sieht, wie einige Entscheidungen getroffen wurden, bin ich mir sicher, dass Spanien einen kleinen Bonus hatte."
Genau dieser Bonus habe seiner Mannschaft gefehlt, so Sigurdsson weiter: "Vielleicht müssen wir uns den Respekt erst erarbeiten", sagte er.
"Es haben Kleinigkeiten gefehlt"
Für den Bundestrainer war die Pleite unnötig. "Ich ärgere mich über die Niederlage, wir hätten etwas holen können. Wir haben gut gekämpft und gut gespielt. Es haben aber Kleinigkeiten gefehlt", sagte Sigurdsson.
"Wir waren nahe dran"
Bester Werfer in einer tapfer kämpfenden deutschen Auswahl war Christian Dissinger mit sechs Toren. Eine rund zwölfminütige Schwächephase Mitte der ersten Halbzeit verhinderte aber eine Überraschung. "Wir waren nahe dran, einen haushohen Favoriten auf den EM-Titel zu schlagen. Wir haben die Leistung leider nicht konstant über 60 Minuten abgerufen", sagte der verletzte Kapitän Uwe Gensheimer.
Durch die Niederlage steht der ersatzgeschwächte WM-Siebte in den weiteren Gruppenspielen gegen Rekord-Europameister Schweden und gegen Slowenien unter Druck. Die ersten drei Teams der ausgeglichenen Gruppe C qualifizieren sich für die Hauptrunde.
Bob Hanning, Vizepräsident für Leistungssport im DHB, hält die Chancen für das Erreichen der Hauptrunde weiter für intakt. "Zweimal gewinnen und wir sind weiter", erklärte er, "wir haben gezeigt, dass wir mitspielen können bei diesem Turnier."