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Klühspies traut Deutschland bei Handball-EM 2016 "alles zu"


Kurt Klühspies vor Dänemark-Kracher
"Dieser deutschen Mannschaft traue ich alles zu"

Von t-online
Aktualisiert am 26.01.2016Lesedauer: 3 Min.
Geballte Fäuste:Torhüter Andreas Wolff hat mit seinen Paraden entscheidenden Anteil am Höhenflug der deutschen Mannschaft bei der Handball-EM.Vergrößern des BildesGeballte Fäuste:Torhüter Andreas Wolff hat mit seinen Paraden entscheidenden Anteil am Höhenflug der deutschen Mannschaft bei der Handball-EM. (Quelle: Contrast/imago-images-bilder)
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Die deutschen Handballer spielen eine sehr starke EM, der Halbfinal-Einzug ist noch möglich. Kurt Klühspies war 1978 als Spieler Weltmeister, holte mit dem TV Großwallstadt diverse nationale und internationale Titel.

Im Interview spricht der 63-Jährige über den Schlüssel für den deutschen Aufschwung, den Anteil von Trainer Dagur Sigurdsson und die Chancen gegen Dänemark (Mittwoch ab 18 Uhr im Live-Ticker von t-online.de)

Herr Klühspies, wie beurteilen Sie das bisherige Auftreten der deutschen Mannschaft bei der EM?

Kurt Klühspies: Ich bin angenehm überrascht. Es war klar, dass bis auf Spanien alle Gegner an guten Tagen zu schlagen sind. Aber das muss dann erst einmal klappen. Wie sich die neu zusammengestellte Truppe schlägt, ist beeindruckend.

Wo liegt der Schlüssel?

Die Deckungsarbeit ist überragend. Damit sind natürlich auch die Torhüter Andreas Wolff und Carsten Lichtlein gemeint. Schweden und Russland sind vor allem an ihnen gescheitert. Aber auch Rechtsaußen Tobias Reichmann macht einen tollen Job. Er hat die Verantwortung bei den Siebenmetern übernommen und hat eine fantastische Trefferquote. Der wurfgewaltige und bewegliche Rückraum ist ebenfalls hervorzuheben.

Bereits bei der WM 2015 in Katar spielte das DHB-Team stark. Welchen Anteil hat Trainer Dagur Sigurdsson am Aufschwung?

Einen riesengroßen. Sein ruhiger Ton, sein Umgang mit den Spielern – er weiß, wie er sie anzupacken hat. Gleichzeitig gibt er ihnen Freiräume. Er hat den Mut, mit jungen Spielern ins Risiko zu gehen. Dagur Sigurdsson macht das überragend.

Unter seinem Vorgänger Martin Heuberger lief es über Jahre nicht. Was ist jetzt anders?

Ich habe es schon damals für einen Fehler gehalten, nach Heiner Brand den bisherigen zweiten Mann zum Bundestrainer zu machen. Heuberger ist ein absoluter Fachmann, das steht außer Frage. Die wichtigen Spiele gingen ja nicht mit zehn Toren verloren, doch es hat immer ein bisschen was gefehlt. Frische Impulse von außen können viel bewegen. Die neue Ansprache war förderlich, um die entscheidenden paar Prozent herauszukitzeln. Mit den Erfolgen kommt die Sicherheit wieder. Die Spieler machen weniger technische Fehler, sind abgebrühter. Die Talsohle ist durchschritten.

Am Mittwoch steht gegen Dänemark das "Endspiel" ums Halbfinale an - im Rückraum ohne Kapitän Steffen Weinhold und Christian Dissinger.

Das ist eine echte Schwächung. Vor allem das Fehlen von Weinhold, der immer in die Nahtstelle der Abwehr reingeht, ist schwer zu kompensieren. Dissingers Ausfall sollte von Steffen Fäth ausgeglichen werden können, der noch Potenzial nach oben hat. Die Frage ist auch, wie stabil die zweite Sechs sein wird.

Dazu kommt, dass mehrere Spieler nach einer Grippe nicht topfit sind. Andere wie der eigentliche Kapitän Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Patrick Wiencek fehlen wegen Verletzungen komplett.

Dänemark ist daher für mich klarer Favorit, ein Sieg wäre für mich eine Sensation. Aber ich traue dieser deutschen Mannschaft jetzt alles zu.

Ist es ein großer Vorteil, dass Dänemark Dienstagabend ran musste und Deutschland spielfrei war?

Wenn Profis in ihrem Rhythmus sind, spielt das vermutlich keine so große Rolle. Aber ein leichtes Plus könnte es sein. Unabhängig davon, ob es fürs Halbfinale reicht, ist es ganz wichtig, die Qualifikation für Olympia zu schaffen.

Bei der EM löst der Europameister - und falls Frankreich triumphiert auch der Finalist - das Ticket. Dann gibt es noch ein Turnier im Frühjahr.

Den Sprung nach Rio zu schaffen, wäre der nächste große Schritt für das Team.

Die Schiedsrichter stehen auch bei dieser EM wieder in der Kritik. Ist sie Gerechtfertigt?

Bei Deutschland gegen Russland waren einige sehr verrückte Entscheidungen dabei. Auch in anderen Spielen fällt auf, dass bei Würfen von außen fast die Hälfte der Spieler vor dem Wurf im Kreis steht. Gepfiffen wird es fast nie. Insgesamt kommen die Schiedsrichter nicht an das hohe Niveau der Spieler heran.

Das Interview führte Sebastian Schlichting

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