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Kommentar: Der DHB setzt mit Christian Prokop die Heim-WM aufs Spiel


Weil Prokop bleibt
Der Handballbund setzt die Heim-WM aufs Spiel

MeinungEin Kommentar von Florian Wichert

Aktualisiert am 19.02.2018Lesedauer: 2 Min.
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Bundestrainer Christian Prokop beim All-Star-Game der deutschen Nationalmannschaft gegen die Bundesliga-Auswahl in Leipzig. Er darf bleiben, ist aber weiter umstritten.Vergrößern des Bildes
Bundestrainer Christian Prokop beim All-Star-Game der deutschen Nationalmannschaft gegen die Bundesliga-Auswahl in Leipzig. Er darf bleiben, ist aber weiter umstritten. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Der DHB hält überraschend an Bundestrainer Prokop fest – das wirft Fragen auf und könnte weitreichende Folgen haben.

Das Festhalten an Handball-Bundestrainer Christian Prokop ist eine mutige Entscheidung – und vor allem eine falsche.

Denn elf Monate vor der Heim-WM steht der Deutsche Handball-Bund (DHB) vor einem Scherbenhaufen. Nach Informationen von t-online.de sprach sich der Großteil der Mannschaft nach der verkorksten EM in Kroatien (Platz 9) gegen Prokop als Trainer aus. Natürlich darf die Entscheidung über eine Entlassung des Bundestrainers nicht von Spielern getroffen werden – über deren Kopf hinweg allerdings auch nicht.

Die DHB-Bosse reden die Probleme klein

Das Festhalten an Prokop wirft Fragen auf: Hatten die Bosse Angst, dass Vize-Präsident Bob Hanning zurücktritt und sie auch diesen wichtigen Posten neu besetzen müssen? Schreckten sie davor zurück, eine horrende Abfindung zu zahlen, die für Prokop fällig gewesen wäre? Denn sein Vertrag läuft bis 2022.

Der finanzielle Aspekt sei Thema gewesen, aber nicht entscheidend, so DHB-Sportdirektor Axel Kromer. Er gab zu, dass "es Luft nach oben" in der Kommunikation zwischen Trainer und Mannschaft gebe. Eine deutliche Untertreibung.

Selbstentlarvend auch die Antwort von DHB-Präsident Andreas Michelmann auf die Frage, ob der Verband vor der EM Fehler gemacht habe. Er sagte, man habe womöglich den Unterschied für einen Trainer unterschätzt, ob er eine Vereins- oder eine Nationalmannschaft trainiert. Heißt im Klartext, dass der Job für Prokop von Beginn an eine Nummer zu groß war.

Aufbruchstimmung vor der Heim-WM ist kilometerweit entfernt

Jetzt wird darüber spekuliert, ob einige Nationalspieler zurücktreten. Eine spannende Frage, ob sie ihren Ärger über das Festhalten an Prokop tatsächlich über ihre Teilnahme an einer Heim-WM stellen. Wahrscheinlich ist das nicht – förderlich für das Team aber auch nicht.

Fest steht aber schon jetzt: Von Aufbruchstimmung oder einer guten Ausgangsposition für das Turnier 2019 ist die DHB-Auswahl kilometerweit entfernt. Der DHB setzt stattdessen die Heim-WM aufs Spiel.

Fragwürdiger Ablauf der Entscheidung

Um 12 Uhr traf sich das DHB-Präsidium am heutigen Montag zum Essen, um 13 Uhr begannen die Gespräche über die Zukunft von Prokop, um 14.45 Uhr stand die Entscheidung. Einstimmig war sie nicht. Bis 13 Uhr war dementsprechend noch komplett unklar, was um 16 Uhr verkündet werden soll – ein äußerst kurzfristiger und fragwürdiger Ablauf bei einer der wichtigsten Entscheidungen der Handball-Geschichte.

Stellen Sie sich mal vor, das DFB-Präsidium würde ein Jahr vor einer Heim-WM eine Pressekonferenz anberaumen und drei Stunden vorher noch nicht über den Bundestrainer entschieden haben. Unvorstellbar.

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